Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?

The Woman in the Window (A.J. Finn)

Von: Poldi
24.03.2018

Anna Fox hat sich aus ihrem Leben als Kinderpsychologin vollkommen zurückgezogen, verlässt ihre Wohnung nicht mehr und hat den Kontakt zur Außenwelt auf das Nötigste reduziert. Ihre Zeit verbringt sie mit Alkohol, alten Filmen in schwarz-weiß und dem Blick aus ihrem Fenster. Doch eines Tages beobachtet sie den Mord an einer Nachbarin, doch weder die Polizei noch die Nachbarschaft will ihr Glauben schenken, denn die angeblich Ermordete war niemand anderem bekannt... A.J. Finn hat mit „The Woman in the Window“ nach journalistischer Tätigkeit seinen ersten Roman vorgelegt, der eindeutig dem Genre Thriller zugeordnet werden kann. Dabei hat er zwar das Rad nicht neu erfunden, dafür aber einige sehr interessante Elemente miteinander kombiniert. Das auffälligste dürfte sein, dass hier gleich zwei Geheimnisse aufgedeckt werden wollen: Zum einen natürlich der Mord, zum anderen aber auch die psychische Krankheit der Hauptfigur. Denn es werden zwar immer Andeutungen gemacht, wie Anna in diese scheinbar ausweglose Situation geraten ist und in ihrer Einsamkeit versinkt, wirkliche Gewissheit hat der Leser aber erst am Ende. Das ist ein sehr gelungener Nebenstrang zu der eigentlichen Handlung, der mit seinem Verwirrspiel überzeugt. Denn nie ist ganz klar, ob der Mord tatsächlich geschehen ist, auch Anna zweifelt immer mehr an ihrer Wahrnehmung. Es gibt immer wieder weitere Details zu dem Fall, mal offensichtlich, mal nebenbei eingestreut, was die Stimmung immer weiter verdichtet. Dafür sorgt auch der eingängige Schreibstil des Autors, der eine sehr klare Sprache verwendet und dabei die Charaktere sehr genau beschreibt. Die gewählte Ich-Perspektive bringt dem Leser natürlich Anna sehr nahe, man kann sich gut in die psychische Krankheit der ehemals so starken Frau hineinversetzen. Die Auflösung des Ganzen hat mich dann mit mehreren Wendungen sehr begeistert, denn trotz der überraschenden Auflösung wirkt alles in sich schlüssig – die Hinweise waren da, man hat sie nur nicht richtig kombiniert. Ein sehr starker Roman mit einer prägnanten Hauptfigur, die mit der psychischen Krankheit eine weitere sehr interessante Facette einbringt. Der Fall ist vielschichtig und dennoch sehr klar geschildert, die Spannung baut sich immer weiter auf, sodass ich mit dem Lesen kaum aufhören konnte. Das ist eine dieser Geschichten, die man so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommt.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.