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Rezension zu
Die Magie der tausend Welten - Die Begabte

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Interessante neue Reihe

Von: engelsmomente
02.03.2015

Es beginnt mit Tyen. Er ist auf Forschungsreise und gerade dabei einer Leiche etwas zu entwenden. Als er es auswickelt, kommt ein Buch zum Vorschein. Auf den ersten Blick wirkt es nicht sehr alt, obwohl das Grab schon seit einigen hundert Jahren nicht mehr betreten wurde. Als Tyen das Buch durchblättert, muss er feststellen, dass die Seiten leer sind. Er fragt sich, was es damit auf sich hat, Kaum hat er den Gedanken zu Ende gedacht, erscheinen Buchstaben auf der Seite. Das Buch ist uralt und magisch. Einer der mächtigsten Zauberer hat es aus einer Frau erschaffen, um so viel Wissen wie möglich zu sammeln. Tyen beschließt es vorerst zu behalten und das Wissen zu überprüfen bzw. zu aktualisieren. Danach will er es der Akademie übergeben. In einer anderen Welt treffen wir auf Rielle. Sie kommt aus der wohlhabendsten Färberfamilien in der Stadt, allerdings ist ihre Familie nicht so angesehen, wie ihre Mutter es gern hätte. Um Rielles Chancen zu erhöhen, in eine der höheren Familien einzuheiraten, hat sie sie in die Tempelschule mitten in der Stadt geschickt. Eines Nachmittags gerät Rielle in eine Verfolgung. Ein Befleckter versucht den Priestern zu entkommen und schnappt sich kurz entschlossen Rielle. Doch sie führt ihn in eine Falle und die Priester können ihn fangen. Er hat Magie erlernt, was in dieser Welt nur den Priestern gestattet ist und somit muss er bestraft werden. Zu bald merkt Rielle, dass es ihr wie ihm ergehen könnte. Der Einstieg mit Tyen hat mir sehr gut gefallen. Man lernt viel von seiner Welt, der Art von Magie, wie sie verwendet werden darf und von wem und das er selbst ein guter Zauberer ist. Bei ihm passiert ziemlich viel, eben auch wegen dem Buch. Umso blöder fand ich dann den Wechsel zu Rielle, der erst nach ca. 150 Seiten passiert. Sie hat noch nicht viel mit der ganzen Problematik zu tun, aus dem Zusammenhang weiß man aber, dass sie in einer anderen Welt lebt. Dort kommt die Magie von den Engeln und nur die Priester dürfen sie einsetzen. Rielle hat mit Magie nur bedingt zu tun, da sie nur die »Abgase« also Schwärze sehen kann. Bei Rielle passiert dann zwar auch etwas, aber vor allem steht dort die entstehende Liebesgeschichte im Vordergrund. Ansonsten fehlte mir einfach der Bezug zu Tyen bzw. die Sympathie zu ihr, weshalb mit ihre Abschnitte eigentlich immer zu lang waren. Die Charaktere sind wieder schön ausgearbeitet wurden, allerdings hat es oft gedauert, bis ich mit ihnen warm geworden bin. Tyen ist Akademiestudent und neben Zauberei auch an Archäologie interessiert. Er hofft bei der Ausgrabung auf einen großen Fund und wird nicht enttäuscht. Allerdings bringt das Buch, Pergama, ihn auch in Schwierigkeiten. Er will sich nicht von ihr trennen und sich stundenlang mit ihr unterhalten. Das ist etwas besorgniserregend, aber er wirkt nicht wahnsinnig. Er ist ein lieber Kerl, mit den besten Absichten, aber verbesserungswürdigen Taktiken. Mit ihm konnte ich eher mitfühlen als mit Rielle. Sie ist Künstlerin und aus einer der wohlhabenderen Familien. Seit ihrer Kindheit kann sie Schwärze sehen. Durch die strengen Gesetze und die Strafen für befleckte, riet ihre Tante ihr dazu, es geheim zu halten. Immer wenn sie Schwärze sieht, tut sie so, als wäre da nichts. Viele Jahre hat das gut geklappt, bis der Befleckte sie entführen will. Sie ist quasi gegen seine Schwärze gelaufen und an ihr abgeprallt. Ansonsten ist sie recht naiv, aber auch stur und versucht das Richtige zu tun, allerdings hatte ich das Gefühl, dass sie ihre Handlungen nicht vollends durchdenkt und sich dann wundert, wieso es schiefgegangen ist. Wirklich sympathisch ist sie mir nicht geworden. Ihr Leben ist von Angst und Liebe und überstürzten Entscheidungen geprägt, was sie nicht immer gut dastehen lässt. Der Stil ist in Ordnung, detaillreich, wenn er es sein soll, die meiste Zeit aber unauffällig. Das Buch liest sich Größtenteils schnell, auch wenn Rielles Kapitel für mich ziemlich langweilig waren. Zwischen den beiden Handlungssträngen fehlte mir einfach die Verbindung. Es ist nichts Schlechtes, dass Trudi Canavan diese Erzählweise mal ausprobieren wollte, Lesern von »Das Lied von Feuer und Eis« dürfte das bekannt sein, aber mir fehlte gerade bei Rielle die Spannung. Es zog sich einfach hin, bis die wirklich wichtigen Dinge passiert sind. Gut, Freunde von Liebesgeschichten im Mittelteil werden auf ihre Kosten kommen; ich habe aber darauf gewartet, dass etwas wichtiges passiert. Ich hoffe, dass in den Folgebänden noch mehr passiert. Ein bisschen mehr Tempo hätte Rielle gut getan. Die Idee des Buches hat mir dafür aber gut gefallen. Es gibt diesmal in der Welt Magie, nicht im Inneren der Zauberer. In Tyens Welt geht die Magie langsam zur Neige. In den Städten dürfen Zauberer gar keine unnötige Magie anwenden, da alles in die Maschinen fließt. Es herrscht ein steter Strom, der die Lücken wieder auffüllt, allerdings weiß niemand so genau, woher die Magie kommt und ob überhaupt neue entsteht. Bei Rielle steht es, wie oben erwähnt, nur den Priestern zu, Magie zu nutzen. Das hat unter anderem auch religiöse Gründe, liegt aber zum großen Teil auch daran, dass die Magie ziemlich erschöpft ist. Es gibt sehr strenge Regeln, was den Missbrauch von Magie angeht, weshalb es umso schlimmer ist, dass dort eine Verführerin herum läuft. Aber auch das Buch fand ich toll. Sie hat sogar ein bisschen Persönlichkeit und ich glaube, ich würde auch oft mit ihr reden wollen. Durch Pergama erfährt Tyen, dass Roporien, der Zauberer, der sie geschaffen hat, zwischen den Welten reisen konnte. Und nicht nur sie ist der Auffassung, dass es möglich ist, auch andere verfolgen dieses Ziel und wollen Magie zwischen den Welten befördern. Insgesamt klang das ziemlich cool und ich bin gespannt, was in den Folgebände daraus gemacht wird. Das Ende war bei beiden Figuren dann in Ordnung gewesen. Tyens Strang war insgesamt spannender, also hat es mich da auch mehr interessiert, was mit ihm passiert, aber auch das Ende bei Rielle kann sich sehen lassen. Ich hoffe trotzdem, dass bei ihr noch mehr kommt. Es bleiben viele Fragen offen und man hat eigentlich keine Ahnung, wie es weiter geht. Fazit: Eigentlich hatte ich mehr erwartet. Die Idee fand ich richtig cool, aber Rielle hat mich wirklich sehr gestört. Selbst Tyen konnte nicht alles wett machen. Insgesamt habe ich das Buch mit gemischten Gefühlen beendet. Einerseits bin ich enttäuscht, andererseits will ich trotzdem weiter lesen. Es wäre echt schön, wenn da noch bisschen mehr draus gemacht werden würde. Der erste Band weist eher die Merkmale eines Einführungsbandes auf. Ich bin trotzdem auf den zweiten Band gespannt. Von mir gibt es diesmal nur 3,5 von 5 Herzen!

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