Rezension zu
Before you go - Jeder letzte Tag mit dir
Habe mehr erwartet
Von: Books and BiscuitDie Geschichte beginnt mit Eds Beerdigung, dem wohl bislang traurigsten Tag in Zoes Leben. Drei Monate später ist ihr Garten verwildert, denn dessen Pflege war immer Eds Aufgabe, und eines verregneten Tages verwandelt sich ihre Trauer in Wut. Sie läuft hinaus in den Regen, rupft jedes Unkraut mit bloßen Händen heraus, läuft zurück zum Haus, schlägt sich den Kopf auf - und wacht 20 Jahre zuvor im Körper ihres 18-jährigen Ichs wieder auf, an dem Tag, an dem sie Ed das erste Mal treffen wird. Ist das alles nur ein Traum, aus dem sie jederzeit wieder erwachen kann? Ich muss gestehen, dass ich bei dem Cover und dem Klappentext eher eine Geschichte á la Dani Atkins erwartet habe. Zart, mystisch, wunderschön geschrieben. BEFORE YOU GO enttäuschte mich aber leider durch einen platten Schreibstil, der zu gewollt versucht, witzig und gleichzeitig romantisch und traurig zu sein. Warum genau bei dem Wechsel in die Vergangenheit auch ein Wechsel vom personalen zum Ich-Erzähler stattgefunden hat, habe ich nicht verstanden. Also, warum überhaupt für die ersten 5 Seiten ein personaler Erzähler gewählt wurde. Es las sich recht holprig und zu bemüht, man hat gespürt, dass die Autorin versucht hat, die Gefühle zu vermitteln, aber es hat nicht funktioniert. Das liegt aber nicht nur am Schreibstil, sondern auch daran, dass mir die Ich-Erzählerin Zoe einfach nicht sympathisch war. Für das, was sie erlebt hat, und weil sie wieß, wie ihre Ehe beim ersten Mal geendet ist, hätte ich gedacht, dass sie weniger zickig und launisch ist. Denn Ed ist zwar nicht besonders aufregend, aber er ist auch kein schlechter Kerl. Wieso Zoe an dieser durch und durch unausgeglichenen Beziehung so sehr festhält kann ich nicht verstehen. Die beiden passen einfach überhaupt nicht zusammen, sie haben grundlegend verschiedene Vorstellungen vom Leben, streiten ständig, trennen sich, kommen wieder zusammen und einer von beiden eigentlich immer unglücklich ist. Die anderen Figuren sind kaum bei mir hängen geblieben, sie waren alle recht eindimensional und stereotyp gezeichnet. Nach dem Klappentext hatte ich einfach mehr erwartet.
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