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Rezension zu
Die geliehene Schuld

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die geliehene Schuld

Von: Gelinde aus Neresh.
05.03.2018

Die geliehene Schuld, von Claire Winter Cover: Sehr schön, ich fühle mich sofort in die Zeit der Handlung versetzt. Inhalt: Sommer 1949. Die Redakteurin Vera Lessing hat während des Kriegs ihre ganze Familie verloren. Sie will vor allem eins- die traumatischen Erlebnisse hinter sich lassen. Doch als ihr Jugendfreund und Kollege Jonathan auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, wird sie unweigerlich in seine Arbeit hineingezogen. Er hat Recherchen über ehemalige Kriegsverbrecher betrieben und bittet sie in einem letzen Brief diese weiter zu verfolgen. Und Vera setzt einen Dominoeffekt in Gang. Auch Liebe und Freundschaft im Nachkriegsdeutschland wird geschildert. Doch die Freundschaft zwischen einer jungen deutschen Frau (Marie) und einer zurückgekehrten Jüdin (Lina) wird bald in ein falsches Licht gerückt. Meine Meinung: Dies ist nach „Die Schwestern von Sherwood“ und „Die verbotene Zeit“ der dritte Roman der Autorin und ich habe sie alle gelesen und finde sie brillant. SUCHTGEFAHR: Die Erzählweise ist einfach unglaublich fesselnd, die Geschichte entwickelt von Anfang an eine Sogwirkung und ab der Mitte konnte ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen, ich musste wirklich alles stehen und liegen lassen, (zum Glück war es Samstag) und das Buch zu Ende lesen. Die Handlung (Nachkriegszeit, Kriegsverbrecher und ihre Machenschaften) und die facettenreichen Charaktere sind so eindringlich und sehr detailliert beschrieben. Ich lebe und leide mit allen. Vor allem die junge Marie, mit ihrer inneren Zerrissenheit, mit ihrem Wissensdurst nach der Wahrheit und ihrer Fassungslosigkeit als sie nach und nach der Wahrheit auf die Spur kommt, ist mir ans Herz gewachsen und lässt mir Gänsehautwellen über den Körper laufen, wenn ich mich in sie hineinversetzte. Nicht nur einmal bricht für sie eine Welt zusammen. Auch Lina ist eine unglaubliche Persönlichkeit, an ihr sollten sich viele (auch heute noch) ein Beispiel nehmen. Eine ganz besondere Sache ist die unrühmliche Rolle der Kirche, des Roten Kreuzes und sogar der Amerikaner, die diese in dieser Nachkriegszeit gespielt haben, wenn es um die Unterstützung zur Flucht und zum Untertauchen bzw. wieder Integrieren von Kriegsverbrechern in den neuen Alltag geht. Atemlos lese ich immer wieder diese Passagen und kann nur ungläubig den Kopf schütteln. Beim Lesen bin ich oft sprachlos, entsetzt, wütend, betroffen, fassungslos und traurig. Einiges weiß man ja schon, aber in diesem genialen Buch wird es so richtig greifbar – gelebte Geschichte! Autorin: Claire Winter studierte Literaturwissenschaften und arbeitete als Journalistin, bevor sie entschied, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Sie liebt es in fremde Welten einzutauchen, historische Fakten genau zu recherchieren, um sie mit ihren Geschichten zu verweben. Mein Fazit: Wieder ein Lesehighlight. Ein Buch das noch lange nachwirken wird. Ein epochaler Roman, ein Pageturner den man nicht mehr aus der Hand legen kann. Sehr emotional, berührend und fesselnd, mit perfekt gezeichneten Charakteren die einfach „leben“. 5 Sterne ***

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