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Rezension zu
Tödliche Sehnsucht

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Konsequent und spannend mit treffenden Überraschungen erzählt

Von: Michael Lehmann-Pape
07.02.2018

Er will nur das Sorgerecht für seine Tochter. Er gibt sich die Schuld am Unfall. Mit tödlichen Folgen für seine geliebte Frau. War abgestürzt in Trauer und Alkohol und ist nun „geläutert“. Crawford Hunt. Texas Ranger. Den Brown nicht „cool“, sondern als leidenschaftlichen, impulsiven Mann anlegt, dem es nicht immer leichtfällt, sich unter Kontrolle zu halten, der ein Team in tödliche Gefahr gebracht hat, damals, als er den Drogenboss in Dallas unbedingt aus dem Verkehr ziehen wollte. Aber er hofft. Das seien Tochter wieder zu ihm kann, die zwischenzeitlich bei den Großeltern lebt. Doch Zweifel sind berechtigt. Wie er befürchtet, als der entscheidende Tag vor Gericht beginnt und die Richterin zwar ganz vernünftig wirkt, aber doch auch ihre Zweifel am alleinerziehenden Vater zeigt. Doch zur Verkündung des Urteils kommt es nicht. Ein maskierter Mann betritt den Gerichtssaal und schießt. Sein klares Ziel scheint die Richterin zu sein. Und Hunt wäre nicht Hunt, wer er nicht umgehend innerlich auf Automatik umstellen würde, die Richterin rettet und den Schützen verfolgt. Der dies nicht überleben wird. Doch damit beginnt der Fall erst, Fahrt aufzunehmen und Brown gelingt das Kunststück, dass erst nach hundert Seiten dem Leser ein wenig klarer wird, was da alles nicht dran stimmen kann. Am Anschlag. Am vermummten Mörder. An den Beziehungen, die untereinander herrschen und die die Ermittlungen eher behindern als befördern. Die Richterin, die unter Schock steht und sich zugleich ihres Rivalen um das Richteramt erwehren muss. Der örtliche Geschäftsmann, der so souverän wirkt, dass Hunt automatisch misstrauisch wird. Der andere Cop, der nur mit Widerwillen akzeptiert, dass Hunt auch Teil des Ermittlerteams ist. Da war mal was zwischen Hunt und seiner Schwester, Hunts Schwiegereltern, die zunächst wirken, als würde man im Leid zusammenhalten. Nd doch noch ganz andere Gedanken im Herzen bewegen. Jede der Figuren setzt Brown souverän und realistisch in die Abfolge der Ereignisse ein, bis hin zum Vater Crawfords, mit dem es eine ganz besondere Bewandtnis hat und weiter haben wird. Zudem nutzt sie stilistische Feinheiten, die Vorgeschichte mancher der Figuren ins Spiel zu bringen, ohne allzu sehr die oft üblichen „erzählten“ Rückblicke zu nutzen. Gern folgt man dem munteren Dialog von Crawford und Richterin Holly am Küchentisch und gut in Szene gesetzt ist ebenso, dass der „romantische“ Anteil der Geschichte eher stringent, klar und direkt „zur Sache“ kommt, ganz anders, als man es ansonsten gewohnt ist und erwartet hätte. Mit den faustdicken Überraschungen im Blick auf die Ermittlungen, aber auch die privaten Verhältnisse gerade Hunts gibt Brown zudem zum Ende hin noch einmal aufweckende Impulse, so dass insgesamt von Anfang bis Ende eine spannende und in sich stimmige Lektüre gelungen ist.

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