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Rezension zu
München

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

München 1938

Von: Patno
24.01.2018

Robert Harris stand schon seit längerem auf meiner Wunsch-Leseliste. Rezensionen über Buchtitel wie „Dictator“ „Vaterland“ oder „Konklave“ erweckten meine Neugier und ließen keinen Zweifel daran, dass Robert Harris die Kunst des Schreibens meisterlich beherrscht. Davon wollte ich mich nun mit dem neuen Roman „München“ selbst überzeugen, der im Oktober 2018 beim Heyne Verlag erschienen ist. Das Cover spricht mich an. Die Aufmachung des Buches ist hochwertig. September 1938 - die Münchner Konferenz steht kurz bevor. Der deutsche Reichskanzler Adolf Hitler, der italienische Regierungschef Benito Mussolini, der britische Premierminister Neville Chamberlain und der französische Ministerpräsident Édouard Daladier treffen sich in München, um darüber zu entscheiden, ob die Tschechoslowakei das Sudetenland an das deutsche Reich abtreten muss. Hugh Legat arbeitet im Außenministerium und wird den britischen Premierminister Neville Chamberlain nach München begleiten. Dort soll er Paul von Hartmann begegnen, der im Auswärtigen Amt in Berlin arbeitet und zum deutschen Kader gehört. Die beiden kennen sich seit ihrem Studium in Oxford und sind seit damals freundschaftlich verbunden. Ihre Wege kreuzen sich in München nicht ganz zufällig. Hartmann gehört insgeheim einer Widerstandsgruppe gegen Hitler an und sucht in Legat einen Verbündeten. Wird es ihnen gelingen den drohenden Krieg zu verhindern und können sie einander immer noch vertrauen? Obwohl mir das Münchner Abkommen und dessen Resultat grundsätzlich bekannt waren, schaffte es Robert Harris mit seinen beiden charismatischen Protagonisten Legat und Hartmann einen spannungsgeladenem Politthriller zu schreiben, der mich mitgerissen hat. Er schreibt ausdrucksstark und detailreich, verbindet Fiktionen perfekt mit historischen Gegebenheiten, so dass ich als Leser meinte, genauso hätte es damals gewesen sein können. Es ist anzunehmen, dass hier eine umfangreiche Recherche zugrunde liegt. Um so bemerkenswerter finde ich, wie sich Harris seine ihm eigenen Charaktere in dieses Szenario hineingedacht hat. Der Einstieg in das Buch fiel mir nicht ganz leicht, denn ich musste erst einmal herausfinden, wer wer ist und welche Aufgabe er hat. Doch als ich klarer sehen konnte, habe ich schnell mit Hugh Legat und Paul Hartmann, der etwas später in die Story kommt, sympathisiert. All ihre Aktionen habe ich fieberhaft begleitet, gehofft und gebangt, dass sie nicht enttarnt werden Legat und Hartmann- zwei Helden, die viel Mut beweisen und bereit sind, Grenzen zu überschreiten, auch wenn sie dabei Hochverrat begehen und ihr Leben aufs Spiel setzen. Sie versuchen verzweifelt Hitler in seinem Größenwahn zu stoppen und Blutvergießen zu verhindern. Den britischen Premierminister Neville Chamberlain fand ich ebenfalls eindrucksvoll in Szene gesetzt. Es war interessant beschrieben, wie Chamberlain Hitler die Stirn geboten hat. Dieser Thriller sucht den anspruchsvollen Leser, der es politisch tiefgängig mag und sich für die Geschehnisse rund um Nazideutschland interessiert. Ich habe Robert Harris als Autor schätzen gelernt und empfehle diesen spannungsreichen Spionageroman gerne weiter.

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