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Rezension zu
Hex

Horror der etwas anderen Art

Von: Denise Otten
05.01.2018

Meinung Ohne die Handlung vorweg zu nehmen ein kleiner Hinweis direkt zu Beginn. Hex ist, auch wenn der Klappentext etwas anderes suggerieren mag, kein typischer Splatterhorror. Das hier angezielte Grauen kommt aus einer ganz anderen Ecke, worauf ich im Verlauf noch weiter eingehen werde. Ich finde es wichtig dies zu erwähnen, um eventuellen Enttäuschungen entgegen zu wirken. Ich selbst hatte eine ganz andere Art von Geschichte erwartet, alleine schon aufgrund der vielen positiven Leserstimmen. Dass es dann ganz anders kam, ließ ich erst einmal außer Acht und um mich auf das mir Dargebotenen einzulassen. Ein, den Leser verwirrender, Beginn kann nicht darüber hinweg täuschen, was Olde Heuvelt tatsächlich mit seinem Werk beabsichtigt hat. Denn der wahre Horror geht in diesem Roman nicht von der „einer dunklen Bedrohung“ aus, ja nicht einmal von der, das Dorf „heimsuchenden“, Hexe. Hexe Kathrine dient lediglich als Aufhänger, für den Schrecken sorgen die Bewohner Black Springs selbst. So entführt der Autor seine Leser tief in das Wesen der menschlichen Abgründe und zeigt damit, dass wir nicht weit in der Fantasy suchen müssen, um wahres Entsetzen zu finden. Genau dieser Aspekt hat mich nach den ersten Kapiteln versöhnt und ich wurde regelrecht in die Geschichte hineingezogen. Und das wohlgemerkt bei einem sehr leichtem Tempo und mit nur zunehmend aufbauender Spannung. Es ist nicht das, von sich selbst entstehende Bedürfnis, weiterlesen, sondern die eigene Ungeduld, nun endlich das Ende erfahren zu wollen. Generell keine wirklich schlechte Eigenschaft, einen hochkarätigen Spannungsroman bildet sich durch diese Eigenschaft jedoch nicht heraus. Von der zuvor genannten, durch die Menschen selbst erzeugte, düsteren Stimmung profitieren allerdings die Figuren in einem fast schon übertriebenem Maße. In Hex ergeben sich nicht nur die Fragen, zu was ein Mensch fähig ist und wie weit er dabei bereit ist zu gehen. Es sind vor allem die Gefühle, auf die Heuvelt setzt und dabei breit gestreut die unterschiedlichsten Charaktere aufeinanderprallen lässt. So spitzt sich die Stimmung bis zu einem gewissen Grad zu, um sich dann im zweiten Abschnitt mit einem nicht sehr schönen Cliffhanger zu verabschieden. Was zunächst nach einem perfekten Grund klingen mag, um weiter zu blättern, ließ mich dann auf den nächsten Seiten – wie bereits zu Beginn – erneut verwirrt pausieren. Denn mit einem Mal war ich im dritten Teil angekommen und wusste zunächst nicht so recht, wie ich die neuen Informationen verarbeiten sollte. Diese prasselten nur so auf mich herab und ich hatte wirklich das Gefühl, einiges verpasst zu haben. Heuvelt halt sicherlich hat ein Händchen dafür, seine Leser mit Emotionen zu überschütten, treibt es in diesem letzten Abschnitt für meinen persönlichen Geschmack allerdings zu weit. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass diejenigen, die den Roman genossen haben, diesen gerne verfilmt sehen würden. Generell wäre ich dem nicht abgeneigt, allerdings nur, wenn es sich dabei um eine Serie und nicht um einen weichgespülten Hollywoodstreifen nach Schema F handelt. Fazit Sicher ist HEX nicht die erste Wahl, erwartet man einen klassischen Splatterhorror. Doch allen, die es nicht gerne all zu blutig haben und die das Abtauchen in die Abgründe unsere Gesellschaft vorziehen, lege ich diesen Roman eingeschränkt ans Herz. Mit erschreckenden Parallelen zu dem Leben um uns herum sowie der sich langsam anbahnenden Anspannung war HEX für mich zu weiten Teilen ein Pageturner, wäre der Einbruch im letzten Abschnitt nicht gewesen. Für Unentschlossene lohnt sich ein Blick auf weitere Besprechungen.

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