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Rezension zu
Das Haus der verschwundenen Kinder

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein fantastisch fesselnder Kinder-/Jugendroman mit leichtem Gruselfaktor

Von: primeballerina
26.02.2015

Mit “Das Haus der verschwundenen Kinder” ist der Debütroman von Claire Legrand, der bereits als bestes Jugendbuch 2012 ausgezeichnet wurde, nun auch auf deutsch beim Heyne Verlag erschienen. Die zwölfjährige Victoria ist gern in allen Lebenslage die Beste, die Erste, und liebt Ordentlichkeit sowie Vorhersehbarkeit. Wie gut, dass die Kleinstadt, in der sie mit ihren Eltern und der Haushälterin lebt, und deren Einwohner genauso aufgeräumt ist. Victoria hat nur einen einzigen “Freund”, den Außenseiter Lawrence, den Victoria aber stets nur als ihr Projekt betrachtet. Bis Lawrence schließlich eines Tages spurlos verschwindet und die Erwachsenen anfangen, sich merkwürdig zu benehmen… Claire Legrands Kinder-/Jugendroman ist bereits optisch ein wahrer Hingucker – nicht nur das Cover selbst ist geheimnisvoll, ansprechend und macht neugierig, sondern auch die innere Gestaltung hat mich begeistert. Zehn schwarz-weiße, ganzseitige Illustrationen von Sarah Watts bebildern nämlich die Handlung und tragen so ein wenig zum Gefühl bei, in einem Märchenbuch zu lesen. Was mir desweiteren unheimlich gut gefallen hat: es gibt bei dieser Hardcover-Ausgabe keinen Schutzumschlag, stattdessen ist das Buch also direkt bedruckt – eine schöne Abwechslung ohne lästige Schutzumschläge. Die Handlung selbst besitzt alles, was man sich für ein Kinder- & Jugendbuch nur wünschen kann – eine phantasievolle und fesselnde Geschichte mit etwas Gruselfaktor. Während des Lesens entstehen fantastische Bilder im Kopf, weil die Autorin es mit ihren Worten sofort schafft, die Vorstellungskraft zu aktivieren. Die Geschichte um das Waisenhaus von Mrs. Cavendish gleicht manchmal einer Märchengeschichte, besitzt aber stellenweise auch durchaus einen lehrreicheren Charakter. Victoria ist als Protagonistin dem Leser nicht unbedingt von Anfang an sympathisch, denn welches zwölfjähriges Mädchen ist schon so streng mit sich selbst und perfektionistisch? Aber Victorias Wandlung von diesem verschlossenen, ambitionierten Mädchen zu einer mutigen Freundin ist dafür umso ansprechender. Mrs. Cavendish dafür ist die typische böse Führerin eines Waisenhauses und erinnerte mich stets ein wenig an die böse Hexe aus Hänsel und Gretel. Überhaupt findet man hin und wieder kleinere Parallelen zu verschiedenen Märchengeschichte, was den Charakter solch einer nur verstärkt. “Das Haus der verschwundenen Kinder” ist ein unheimlich spannender und phantasievoller Kinder- & Jugendroman, der einer leicht grusligen Märchengeschichte gleichkommt und beste Unterhaltung bietet.

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