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Rezension zu
Der Buchliebhaber

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Für alle Buchliebhaber

Von: horrorbiene
26.12.2017

Ich habe nach der Lektüre des Klappentextes ein leichtes Buch mit einer schönen Liebesgeschichte erwartet, das ich recht zügig lesen kann. Mir hat das Buch zwar wirklich gut gefallen, doch eines dieser „pinken Frauenromane“ ist es definitiv nicht, sondern hat wesentlich mehr Tiefgang und braucht daher auch seine Zeit. Auch die Liebesgeschichte steht bei Weitem nicht so im Vordergrund, wie ich zu Beginn erwartet habe. Das kann gut oder schlecht sein, je nachdem, was man von einem Buch erwartet. Ich habe nun einmal etwas Anderes erwartet, habe mich aber recht schnell mit der bestehenden Geschichte anfreunden können und daher war die Enttäuschung nicht groß. Vielleicht hätte ich auch darauf kommen können, dass ein Mann vielleicht keine ganz so kitschige Geschichte schreib, wie manch andere Frau, aber mit dem Namen „Charlie“ habe ich nicht sofort einen Mann assoziiert. Der Titel des Buches ist hier Programm. Alles in seinem Junggesellenleben dreht sich bei Arthur Prescott um Bücher: Er unterrichtet an der Uni Englische Literatur, sammelt privat Erstausgaben englischer Homoristiker, ist Mitglied eines kleinen bibliophilen Clubs, Stammgast in der Bibliothek der Kathedrale und schreibt dort an einem Kirchenführer. Die Hauptfigur wird recht ausführlich eingeführt, bevor die weibliche Hauptrolle die Bühne betritt. Das schöne an ihr ist, dass sie das komplette Gegenteil von ihm zu sein scheint. Zwar mag sie Bücher, aber – welch Graus – nur digital und digitalisieren muss sie Arthurs heiligsten Ort: die Bibliothekt der Kathedrale. Schnell entwickelt sich eine Freundschaft und die gemeinsame Suche nach dem verschwundenen Manuskript und aufgepasst: nach dem heiligen Gral. Erst war ich etwas genervt, weil mir die Geschichte ab diesem Punkt schon fast zu sakral und gläubig daher kam, aber die Suche entwickelte sich so herrlich spannend, wie sie bei einem Nicht-Thriller nur sein kann. Außerdem verrate ich hier, glaubt Arthur nicht an Gott und so bildet dies einen schönen Kontrapunkt. Besonders gut gefallen haben mir auch die Nebenfiguren da sie insgesamt den Charme des Buches mit ihrer bibliophilen Männerfreundschaft gesteigert haben. Auch die Tatsache, dass sich Lovett nicht einfach nur eine Stadt samt Kathedrale in England ausgedacht hat, sondern sich auf eine bereits erdachte Landschaft eines anderen Autors berufen hat. So wird die Liebe zum Buch noch einmal auf ein anderes Level gehoben. Fazit: Der Buchliebhaber ist absolut anders als ich erwartet habe. Es ist keines dieser pinken, kitschigen Liebesromane, sondern einer bei dem erst die Liebe zum Buch im Mittelpunkt steht und sich erst später eine Liebesbeziehung anbahnt. Mir hat das Buch trotz nicht erfüllter anfänglicher Erwartungen dennoch überzeugt. Die Suche nach Manuskript und Gral werden wirklich spannend geschildert, aber die Liebe zu Büchern ist wirklich auf jeder Seite zu finden. Das hat mir wirklich gut gefallen! Trotz aller Bücherliebe, sollte jemand der Abneigungen gegen Kirchen oder den Glauben an Gott im Allgemeinen hat, von diesem Buch vielleicht eher Abstand nehmen. Für mich hielt es sich gerade noch im Rahmen.

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