Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Wunderweiße Tage. Zwölf winterliche Geschichten

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein wunder-schönes Buch

Von: Lillx
15.12.2017

Inhalt: Im Vorwort erzählt Jeannette Winterson wie das mit Weihnachten in früheren Jahrhunderten war und wann welche Bräuche wie übernommen wurden. "Man stellt sich vor: Die meisten Menschen können weder lesen noch schreiben, doch ihre Gedanken sind voll von Geschichten und Bildern. Bilder sind mehr als Illustrationen einer Geschichte - sie sind die Geschichte." Es folgen 12 winterliche Geschichten, rund um das Wunder. Schneemänner, die durch die Liebe der Kinder lebendig werden. Ein kleiner Streuner, der auf einer Charity-Party für reiche Kids landet. Menschen, die nicht mehr an Weihnachten und die Liebe glauben und von einem Wunder überrascht werden. Waisenkinder, die sehr unter der Hausmutter leiden und plötzlich unerwartet Hilfe bekommen. Nach jedem Kapitel gibt es ein Rezept, das wiederum in eine ganz persönliche Geschichte von Jeanette Winterson eingebunden wurde. Meine Meinung: Was für ein wunderschönes Buch!! Die Geschichten sind so ganz anders, als die üblichen Weihnachtsgeschichten. Ich war wirklich verzaubert. Meine Lieblingsgeschichte ist die, mit den Schneemännern bzw der Schneefrau. In ihr steckt so viel Herzenswärme und Liebe drin, dass man sich so sehr wünscht, es möge real sein. Bei anderen Geschichten habe ich mich unglaublich für die Protagonisten gefreut, wenn sie wieder Hoffnung gefunden haben. Es gab nur eine Geschichte, die ich mir nicht ganz so gut gefallen hat. Alleine das Vorwort ist schon sehr interessant. Weihnachten hat eigentlich ziemlich heidnische Ursprünge. Auch die Geschichten um die Rezepte herum haben mich berührt. Man erfährt dabei eine ganze Menge über die Autorin. So war ihre Adoptivmutter fanatisch religiös und wartete Jahr für Jahr auf Armageddon und hielt Winterson für den Teufel, weil sie homosexuell ist. Doch Winterson scheint das verarbeitet zu haben, denn ihre Energie beim Erzählen ist nicht negativ. Im Gegenteil, sie scheint voll Liebe und Hoffnung zu sein. Das ist beeindruckend, wenn man ahnt, wie schwer sie es gehabt hat. Es wird sicher nicht das letzte Buch sein, dass ich von ihr gelesen habe. Es gibt britische/amerikansiche Rezepte, wie den Mince Pies oder den New Yorker Custard, aufwendigerer Rezepte, wie Truthahn oder Lachs und ganz simple Dinge, wie Glühwein oder Käsekräcker. Ich bin ja nicht so die große Köchin und habe die meisten Rezepte links liegen lassen. Doch die Geschichten drum rum haben mir sehr gefallen und die Käsekräcker werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren. Zitate: " "Ihr müsst aufeinander aufpassen", sagte die SchneeMama. "Sonst es es bei euch immer kalt und traurig, sogar im Sommer." "Eigentlich sollten doch die Eltern auf die Kinder aufpassen", sagte Jerry. "Das Leben ist, wie es ist", sagte die SchneeMama." "Die Leuchtschrift war nicht zu übersehen. Noch furchterregender als die anderen, die laufend die wachsende Staatsverschuldung anzeigte, verkündete sie: "NOCH 27 EINKAUFSTAGE BIS WEIHNACHTEN." Genauso gut hätte da stehen können: "NOCH 27 TAGE BIS AMAGEDDON". Der Wahnsinn war der gleiche - die fieberhafte Hektik, möglichst viele Sachen einzukaufen, die man nicht brauchte und sich nicht leisten konnte. Unerwünschtes Zeug, das sich nur als Geschenk eignete. Geschenk -. ein seltsames Wort, es bedeutet "eine Enttäuschung, die man in der Hand halten kann." "Manche [Erinnerungen] allerdings verändern sich anscheinend überhaupt nicht. Sie sind so schmerzhaft, dass sie an uns haften bleiben. Und auch wenn wir uns nicht an sie erinnern wollen, scheinen sie sich doch an uns zu erinnern. Wir können ihre Wirkung nicht abschütteln. Dafür gibt es einen wunderbaren Ausdruck: die allgegenwärtige Vergangenheit. Vergangenes ist vergangen, sitzt aber jeden Tag neben uns auf dem Beifahrersitz."

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.