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Rezension zu
Der Schwarze Thron 2 - Die Königin

Einen Ticken schlechter als Band 1

Von: Zeilenwanderer
14.12.2017

Kurzbeschreibung: Der Kampf um den Thron geht weiter. Katharine, Arsinoe und Mirabella stehen vor schwierigen Entscheidungen. Wer soll sterben, wer soll leben? Sie alle wollen den Thron stärker denn je, doch nicht alle sind dazu bereit, für den Thron zu morden. Der zweite Teil setzt nahtlos an den ersten an und spinnt die Intrigen und Machenschaften der verschiedenen Völker weiter. Meinung: Alles in allem ist dieser Band eine gelungene Fortsetzung der Geschichte. Leider habe ich ihn jedoch nicht so sehr verschlungen wie den ersten Teil. Nach dem absolut spannenden Ende des Auftaktes, habe ich einige Zeit gebraucht, um in den Lesefluss zu kommen. Das lag nicht am Schreibstil (dieser ist wie gewohnt sehr angenehm und flüssig), sondern daran, dass sich die Geschichte trotz Cliffhanger sehr zieht. Ich habe mit viel Action gerechnet und musste einige Seiten lesen, bis es endlich dazu kam. Diese Art Hinterherhinken findet sich leider relativ häufig in diesem Buch wieder. Meiner Meinung nach gibt es massive Charakterentwicklungen der Schwestern, was auch sehr gelungen geschildert wurde und für den Tiefgang der Story sicherlich förderlich ist, doch irgendwie war es mir in dem Buch allgemein viel zu ruhig. Versteht mich nicht falsch: Es gab viele spannende Stellen und die Handlung an sich bietet, wie Band eins, einige Überraschungen und Kehrtwendungen, allerdings sind diese Probleme meist nach wenigen Seiten gelöst, so dass man nie um liebgewonnene Charaktere bangen oder ein Happy End in Frage stellen muss. Zumindest ging es mir beim Lesen so und diese Kurzatmigkeit der einzelnen Handlungsstränge empfand ich als störend. Es ist quasi wie ein Puzzle: Viele kleine Einzelteile bilden ein Großes, aber was bringt uns dieses Große? Sind wir beim eigentlichen Hauptstrang weiter gekommen als im ersten Band? Ich hab das Gefühl, dass es bis auf die Charakterentwicklung kaum etwas Neues in diesem Buch gab, ich am Ende des zweiten Teils nicht viel mehr wusste als am Ende des ersten und dass die ganzen kleinen Dramen häufig an den Haaren herbei gezogen waren. Hmm … Die Charakterentwicklung ist in diesem Buch jedoch ein absolutes Highlight. Katharine ist entschlossen wie nie zuvor und kämpft mit extremen Methoden, um an die Krone zu kommen. Sie ist wie besessen und an die unschuldige, zarte Katharine des ersten Bandes ist nicht mehr zu denken. Außerdem fragt man sich brennend, was ihr in der Brecciaspalte wiederfahren ist, dass sie so blutrünstig und zorning wurde. Hier hat eine 180 Grad Wendung stattgefunden und ich liebe es! Katharines Kapitel sind einfach gruselig! Ihr Charakter ist mir so befremdlich und aufregend, dass man ihre Perspektive gespannt verfolgt und gleichzeitig eine Gänsehaut bekommt. Mirabellas Charakter auf der anderen Seite ist sehr unsicher geworden, da sie immer noch mit der großen Frage zu kämpfen hat, ob sie in der Lage sein wird, ihre Schwestern zu töten und ob ihr der Thron diese Tat eigentlich wert ist. Sie ist oft durcheinander und unterliegt einigen Stimmungsschwankungen, wenn man es so nennen möchte. Sie kann sich schwer entscheiden, ändern ständig ihre Meinung und wird durch viele unvorhersehbare Ereignisse aus der Bahn geworfen. Ich habe Mirabellas Kapitel sehr genossen, weil ich mich gut in sie hineinversetzen und ihre Sorgen verstehen konnte. Das hat mir beim Lesen wirklich sehr gefallen. Arsinoe wiederum hält treu zu ihren Freunden und ihrem Bären. Sie will die Schwestern vereinen, macht sich aber gleichzeitig auch dazu bereit, zu sterben, da ihr die nötigen Gaben und Mittel fehlen, gegen ihre Schwestern zu bestehen. Zumindest denkt sie das (ich bin ja großer Arsinoe Fan und hoffe, dass sie die Krone bekommt). Arsinoe setzt sich stark für ihre Mitmenschen ein und übt sich in niederer Magie, um einige Hürden zu überwinden. Sie hat sich in diesem Band einfach zu meiner absoluten Favoritin entwickelt. Ich liebe ihre freche, ehrliche Art und ihre Freunde sind einfach die besten. Jules und Camden sind so toll! Beim Lesen hatte ich allgemein den Eindruck, dass die Autorin diesen Band als Puffer für das große Finale benutzt. Einiges hätte, meiner Meinung nach, gestrichen oder aber vielfältiger ausgeschmückt werden können, so dass die einzelnen Kapitel nicht so abgehackt und aneinandergeklatscht wirken. Zudem lässt sich der Minuspunkt aus meiner Rezension von Band 1 auch hier erwähnen: Es haben sich viele Fehler in den Text geschlichen. Aus Billy wird an einer Stelle Brilly, es gibt erneut falsche Silbentrennungen und solche Schusseligkeiten stören mein Leseempfinden einfach unwahrhaftig. Argh. Wieso? Fazit: An und für sich eine solide Fortsetzung. Der Roman packte mich nicht so sehr, wie der erste Teil es tat, jedoch wurde man intensiv in die Geschichte gesogen und ich fiebere den nächsten Bänden nach wie vor heiß entgegen. Dieses Mal aber bitte mit etwas mehr Action und weniger Puffer!

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