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Rezension zu
Die Zeit der Rose

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Informatives, unterhaltsames, ruhiges Sittengemälde, das die viktorianische Ära und die Lebensweise und Gedankenwelt der Menschen dieser Epoche, in den Fokus stellt

Von: Happy-End-Buecher.de- Nicole
05.12.2017

Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes, muss dessen Witwe, Mrs. Stanhope mit dem verbliebenen monatlichen Einkommen haushalten. Denn ihre Kinder sind gewisse gehobene Standards gewohnt und Mrs. Stanhope möchte nicht, dass ihre Kinder davon erfahren, wie nah ab finanziellen Abgrund sie sich mittlerweile befinden. Von ihren Nöten sollen auch die Nachbarn nichts zu Ohren bekommen und so werden einmal im Monat prächtige Feste im Haus gegeben. Zum Haushalt gehören neben Mrs. Stanhope und ihren Kindern, wobei die ältesten Töchter, Louise und Beatrice bereits vermählt und ausgezogen sind, Tante George und ihre Freundin nebst Hausangestellten. Eveline, die noch unvermählte Tochter, so würde es die Mutter begrüßen, sollte möglichst bald eine gute Partie machen und hat bereits einen jungen Mann aus gutem, adligem Haus im Auge, doch Eveline hat ganz andere Pläne. Sie interessiert sich sehr für die Photografie und hat das große Glück, dass ihr der nette Photograf aus dem Ort wichtiges technisches Wissen vermitteln möchte. Doch Eveline muss mit harten Bandagen mit ihrer Mutter um dieses angebotene Privileg kämpfen. Überhaupt fühlt sich die junge Frau von der strengen Etikette oftmals wie erdrückt und würde gerne freier und moderner sein. Als Eveline eines Tages, während einer im Haus ihrer Mutter gegebenen Abendgesellschaft, auf den Chefingenieur Thomas Armitage trifft, geraten der stille, ernste Mann und die quirlige Eveline schnell aneinander. Denn Eveline begrüßt den Fortschritt, den die Eisenbahn mit sich bringt absolut nicht. Sie sieht lediglich die Verschandelung der Natur und die Nachteile für die Bewohner des Ortes. Um Eveline eine andere Sichtweise näher zu bringen, lädt Thomas, Eveline und ihre Familie zur baldigen Eröffnung der neuen Bahnstrecke ein und seltsamerweise schlägt Evelines Herz in Thomas Nähe plötzlich schneller… Nach dem Lesen des Romans war ich neugierig geworden auf die Autorin, hatte nach dem Lesen daher ein wenig im Netz recherchiert und dabei herausgefunden, dass es sich bei „Die Zeit der Rose“, um den Debütroman der Autorin handelt, der bislang noch nicht als TB in England herausgegeben wurde; zumindest fand ich keinerlei Einträge auf Verkaufsplattformen zu „Stealing Roses“. Immerhin allerdings einen Zeitungsausschnitt, in dem Heather Cooper über ihre Autorentätigkeit erzählt. „Die Zeit der Rose“, ist ein schöner, ruhiger historischer Roman der seine Leser in die viktorianische Ära entführt. Und was mir besonders gut gefallen hat, war, wie gut es die Autorin vermochte trotz der eher spärlichen Vermittlung von fachlichem Hintergrundwissen, was die Technik der Eisenbahn anging, dennoch einen so rundum gelungenen, lebhaften Einblick in besagte Zeitepoche zu schaffen. Statt der Technik, stellte die Autorin nämlich ganz die Eindrücke und die Gedankenwelten ihrer Akteure in den Fokus. Man konnte sich daher sehr gut in die Akteure hineindenken und ebenso gut verstehen, was der Fortschritt für sie bedeutet haben mag. Überhaupt fand ich die Einblicke in die viktorianische Ära spannend beschrieben, selbst wenn die Handlung auf das Alltagsleben der Frauen und Männer beschränkt blieb. Entfernt erinnerte mich die unaufgeregte, ruhige aber eingängige Erzählweise der Autorin, an die von Astrid Lindgren. Es mag zwar nicht allzu viel geschehen, in Evelines Heimatort; zudem wurde viel „aus dem Off“ geschildert, Dialoge etwas spärlich eingesetzt und manche der Akteure, wirkten nicht allzu facettenreich beschrieben, doch für einen Debütroman fand ich die Leistung von Heather Cooper beachtenswert. Wenn sie ihre Figuren in Zukunft noch ein wenig tiefschürfender charakterisiert, ihnen mehr aussagekräftige Dialoge auf den Leib schreibt, könnte ich mir vorstellen, dass man noch einiges von ihr lesen wird.

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