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Rezension zu
Der Schwarze Thron 2 - Die Königin

Eine enttäuschende Fortsetzung...

Von: Lena von Awkward Dangos
30.11.2017

♥ Inhalt ♥ Drei Schwestern. Drei magische Talente. Nur eine Krone. Mirabella, Katharine und Arsinoe sind Drillinge, jede eine Anwärterin auf den Thron der Insel Fennbirn. Ihr Reich verlangt nach einer neuen Königin – doch damit eine von ihnen die Herrschaft erlangen kann, muss sie ihre beiden Schwestern eigenhändig töten. Der Kampf um den Thron ist längst entbrannt, und jede Königin muss sich entscheiden, ob sie leben oder sterben will. Doch während zwei von ihnen noch gegen ihre Bestimmung rebellieren, schreckt die Dritte auf dem Weg zur Krone vor nichts zurück. Text: penhaligon ♥ Cover & Aufmachung ♥ Ich liebe die äußere Gestaltung dieser Reihe! Wie schon beim ersten Band ist auf dem Cover die Hälfte einer reich verzierten Krone abgebildet, die sich vor dem Dunkel bedrohlicher Schatten, Rauchschwaden und einem Schwarm Krähen erhebt. Die Hälften auf beiden Bänden ergänzen sich sowohl auf dem Cover als auch auf dem Buchrücken zu einer vollständigen Krone, was ein sehr hübsches Gesamtbild ergibt. Sowohl die Krone als auch der Schriftzug werden durch eine Lackprägung hervorgehoben, ansonsten ist das broschierte Buch in seiner weißen Farbe eher schlicht gehalten. Im Inneren findet sich wieder eine Karte der Insel Fennbirn, auf der sich die Geschichte abspielt. ♥ Umsetzung ♥ Nach den spannenden und schockierenden Ereignissen aus Band 1 hatte ich mir einen mehr als temporeichen zweiten Band erhofft. Die Handlung plätschert allerdings nur so vor sich hin und verliert sich in Belanglosigkeiten. Während der erste Band ebenfalls ruhig angefangen hatte und sich zum Ende hin in einen wahren Pageturner verwandelte, war es mit der Fortsetzung aber eher ein großes Auf und Ab. Größtenteils passiert kaum etwas, erst nach der Hälfte des Buches baut sich nach und nach eine gewisse Spannung auf. Die Geschichte hätte sich in viele verschiedene Richtungen entwickeln können, leider hat mich Kendare Blakes Auflösung aber sehr enttäuscht, ja gelangweilt. Man hätte so viel aus der Idee herausholen, so viele Geheimnisse und Wendungen einbauen können - denn Potenzial für eine weitaus komplexere Story war auf jeden Fall gegeben. Im ersten Band wurde der Grundstein für etwas gelegt, das im zweiten einfach nicht ausgeschöpft wurde. Vieles wird nur angeschnitten und nicht weiter ausgeführt: Die Hintergrundgeschichte der Insel Fennbirn, die vertauschten Gaben der Schwestern, das Geheimnis hinter Katharines "Ausflug" in die Brecciaspalte, die geheimnisvollen Kräfte der Kriegergabe, über die man kaum etwas weiß - nichts davon wird wirklich aufgeklärt und das ist mehr als schade! Durch die häufigen Timeskips war mir persönlich die Handlung auch zu sprunghaft und allgemein zu einfach gestrickt. Ein Fest oder Ereignis reiht sich an das nächste, ohne dass es zu größeren Überraschungen oder gar dem großen Knall kommen würde. Zwar wird die Geschichte aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt, verläuft jedoch ziemlich linear - antiklimatisch und vorhersehbar. Von einem so hoch angepriesenen High-Fantasy-Roman erwarte ich mir eine gewisse Komplexität, die hier einfach nicht gegeben ist. Einen "großen Kampf um den Thron" sucht man vergebens, denn Action und Kämpfe spielen eine sehr untergeordnete Rolle. Das Ende bringt die Geschichte noch zu einem einigermaßen erträglichen Abschluss, jedoch verbleiben zahlreiche ungelöste Fragen und lose Handlungsstränge. Ich habe beim Zuklappen des Buches eine allgemeine Unzufriedenheit verspürt, eine große Ernüchterung und Enttäuschung, weil dieses Buch, meiner Ansicht nach, seinem Vorgänger so gar nicht gerecht wird. ♥ Charaktere ♥ Die Charaktere durchlaufen allesamt eine große Wandlung, doch konnten mich ihre Geschichten nicht richtig mitreißen. Vor allem die Nebencharaktere sind unglaublich eindimensional gestaltet und gehen regerecht unter. Wer letztendlich auf dem Thron sitzen würde, war mir ziemlich egal, allerdings gab es durchaus Charaktere, die mir eher gut oder weniger gut gefallen haben: Arsinoe mochte ich schon im ersten Band sehr, jedoch hat sie sich im zweiten Band immer stärker zu meiner liebsten Königin gemausert. Von den drei Schwestern hat sie meiner Meinung nach noch am meisten Persönlichkeit und überzeugt mit ihrer Natürlichkeit. Stets an ihrer Seite sind natürlich weiterhin Jules, deren Berglöwin Camden, Billy und Joseph, die aber leider keinerlei Charakterentwicklung durchlaufen. Der Elementwandlerkönigin Mirabella konnte ich zumindest abgewinnen, dass sie sehr vernünftig denkt und über den Wahnsinn des Aufstiegsjahres hinweg nie vergisst, dass die anderen Königinnen immer noch ihre Schwestern sind, die sie von kleinauf geliebt hat. In diesem Band lernt sie sich aufzulehnen und für ihre Ansichten zu kämpfen. Von allen drei Königinnen hat sich jedoch Katharine am meisten verändert. Getrieben von ihrer Gier nach Rache und Macht, nimmt sie alles in Kauf, um dem Thron ein Stück näherzukommen und isst Unmengen an Gift. Zwar wurde sie mir durch ihre skrupellose, blutrünstige und impulsive Art immer unsympathischer (im ersten band mochte ich sie sehr!), doch gleichzeitig tat sie mir leid, weil sie dieses Schicksal nie so für sich gewollt hat. Was nicht mit ihr stimmt, bleibt lange Zeit ein Geheimnis, aber auch hier spart die Autorin an Hintergrundinformationen, sodass man nicht genau versteht, was im Kopf dieses Mädchens vor sich geht. Als besonders unnachvollziehbar und unnötig empfand ich allerdings die zahlreichen Liebesbeziehungen (und -dreiecke), die ohne eine großartige Entwicklung einfach plötzlich da und frei von jeglichen Emotionen sind. Insgesamt hätte man also aus den Charakteren und ihren Beziehungen untereinander sehr viel mehr herausholen können. ♥ Schreibstil ♥ Kendare Blake schreibt wirklich spannend und fesselnd. Man liest Seite um Seite, auch wenn nicht viel passiert, allerdings ist mir ihr Stil an vielen Stellen zu einfach gehalten. Insbesondere die sehr simple Gegenwartsform und die ständigen Wechsel der verschiedenen Erzählperspektiven haben mich leider über das gesamte Buch hinweg irritiert. Ich liebe es, wenn Bücher aus der Sicht mehrerer Charaktere geschrieben sind, aber hier war es mir einfach zu viel. Da die Autorin nicht viel auf Beschreibungen und Details gibt, kann man sich die Umgebung und das Aussehen der Charaktere leider nur schwer vorstellen. Noch dazu ist das Buch unglaublich emotionslos geschrieben, so hat auch der Schreibstil dazu beigetragen, dass mich das Buch null mitreißen konnte. Selbst sterbende Charaktere und Liebesbekundungen haben mich vollkommen kalt gelassen, dabei bin ich bei Büchern normalerweise recht nah am Wasser gebaut. ♥ Fazit ♥ Hier spalten sich wohl wirklich die Meinungen. Dieses Buch hätte so episch werden können, stattdessen hat es mich in vielerlei Hinsicht enttäuscht. Nachdem der erste Band den Grundstein zu einem spannenden Epos gelegt hatte, habe ich mir einfach mehr von der Story und den Charakteren erhofft. Die Geschichte ist vorhersehbar, konnte mich einfach nicht berühren und lässt viel zu viele Fragen offen. Hoffentlich werden diese in den Spin-Offs beantwortet. Knappe 3/5 Sternen

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