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Rezension zu
Ich fürchte mich nicht

Ich vergöttere dieses Buch.

Von: Kate Rupp
17.02.2015

Was, wenn nur eine kleine Berührung ausreicht um jemanden zu töten? Was würdest du tun? Was, wenn dieses eine kleine Berührung, die deine ist? Würdest du jemals wieder einen Menschen anfassen? Auch nicht den einzigen Menschen, den zu berühren dein allergrößter Wunsch und abgrundtiefste Sehnsucht ist? Juliette ist ein Monster. Ein Monster, dass mit nur einer einzigen Berührung Menschen quälen und töten kann. Ihr Lebenlang wurde sie gehasst, verstoßen und schließlich eingesperrt. Keinen Kontakt zur Außenwelt, keinen Wind, den sie auf der Haut spüren kann und keine Sonne. Die Welt wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr. Seit 264 Tagen ist Juliette in einer winzigen Zelle eingesperrt - bis zu dem schicksalhaften Tag als sie einen Zimmergenoßen erhalten soll. Mit allem hat Juliette gerechnet, doch nicht mit einem Mann - Adam. Adam mit den Augen, die man nie vergessen könnte. Adam, ihre Vergangenheit. Adam, der einzige Mensch auf der Welt mit dem sie so etwas wie Freundschaft verbindet. Adam, der so vieles ist und doch nie genug sein kann. Zu spät erkennt Juliette das hinter all dem ein perfider Plan steckt, der sie zum Mittelpunkt all dessen machen soll, was sie von Herzen verabscheut. Als mörderische Waffe eingesetzt um Menschen zu quälen und zu töten. Doch Juliette kämpft, denn tief in ihrem Inneren weiß sie, dass sie niemals in der Lage wäre, einen Menschen zu verletzten. Doch ist sie stark genug um gegen all ihre Feinde anzukämpfen? Und was ist mit Adam? Auf welcher Seite steht er wirklich? Ich habe die erste Seite von "Ich fürchte mich nicht" gelesen und wusste mit absoluter Sicherheit, dass ich gerade ein Buch lesen, welches mich einfach umhauen wird. Tja, ich hatte mich geirrt. Es hat mich nicht einfach nur umgehauen. Es war eher wie eine gigantische Explosion von Emotionen. Eine Explosion von allen möglichen Empfindungen, die man je gleichzeitig haben kann, sodass man am Ende schon fast ein wenig Orientierungslos da steht, im positiven Sinne. Erinnert euch an die letzten Bücher, die ihr gelesen habt, die euch wirklich tief beeindruckt, bewegt, einfach gefesselt und verzaubert haben. Erinnert euch an die Empfindungen, die ihr während des Lesens hattet. Und jetzt vermischt diese Gefühle zu einem einzigen und multipliziert es mal zehn. Jetzt wisst ihr, wie ihr euch beim Lesen dieses Buches fühlen werdet. Beim Lesen der ersten Seite hat man das Gefühl, als ob sich eine neue Welt vor seinen Augen entfalten würde. Der Schreibstil von Tahereh Mafi als alles andere als normal. Nicht nur das er so voller Poesie ist, dass ich am liebsten fast das komplette Buch abgeschrieben hätte für meine Zitatesammlung, sondern auch im technischen Stil vollkommen anders. Unteranderem werden Wörter drei bis viermal nacheinander wiederholt und gleichzeitig durchgestrichen, wie ihr auch oben in den Zitaten finden könnt. Diese durchgestrichenen Wörter zeigen meisten die wahren Gefühle von Juliette. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Schreibstil auf viele Leser fremdartig und gewöhnungsbedürftig wirken mag, mich hat unter anderem genau dieser Schreibstil so fasziniert. Es ist etwas Neues und Erfrischendes. Ein solcher Sog entsteht, fesselnd, ergreifend, dass man absolut keine Chance hat dieser Geschichte und ihren Figuren zu entkommen. Auch ist stets eine gewisse Spannung vorhanden. Entweder im Bezug auf die beiden Hauptfigure Adam und Juliette, sowie auch die Geschichte ansich Spannungsgeladen ist. Zum Ende hin steigert es sich zunehmend. Als Leser ist man schon fast Atemlos und hat das Gefühl, dass man stehts die Luft anhalten muss um nichts zu verpassen. Auch die Action kommt in diesem Buch nicht zu kurz. Eine sehr gute Mischung für eine Dystopie. Die beiden Hauptcharaktere Juliette und Adam sind beide einfach nur unglaublich. Adam hat mein Herz noch höher schlagen lassen, als es bei der Geschichte sowieso schon der Fall war. Ein Mann, der Stärke aus jeder Pore ausstrahlt und dabei so voller Emotionen ist, dass es schon fast unerträglich gut ist. Er hat so etwas Geheimes, anziehendes und faszinierendes und das alles gepaart mit einem Schuss Verletztlichkeit. Fast schon göttlich! Juliette ist dagegen anders. Jahrelang seelisch misshandelt, ungeliebt, verstoßen und eingesperrt und dennoch siegt das Gute in ihrem Herzen. Einige Passagen dieses Buch spielen in ihrer Kindheit, sodass das ganze Ausmaß dessen, was sie alles ertragen und erleiden musste, sichtbar wird. Umso besser kann der Leser jedoch die Handlungs- und Denkweise von ihr dadurch verstehen. Diese beiden außergewöhnlichen Charaktere geben eine brisante Mischung ab, die für Atemnot, schwitzige Hände und unzählbare Seufzer bei mir gesorgt haben. Natürlich gibt es auch bei diesem Buch einen typischen Antiheld, wobei dieser nicht unbedingt als typisch zu bezeichen ist. Walter strahlt Antipathie aus jeder Pore seines Körpers aus. Gespickt ist das alles mit einem leichten Hang zum Wahnsinn und einer Prise Perversion. Et voila, ein Gegenspieler der absoluten Extraklasse. Obwohl man ihn hasst und auch leichten Ekel gegen ihn verspürt, hat auch er etwas abstoßend-faszinierendes. Die Mischung der verschiedenen Figuren ist Frau Mahi mehr als gelungen. Das Ende wird die Leserschaft spalten. Entweder man wird es lieben und es vergöttern, so wie ich, oder man wird in ein großes Loch fallen und tief enttäuscht sein. Das Ende bzw. die Auflösung des Ganzen, war für mich vollkommen überraschend. Zu Anfang des Buches wäre ich nicht in hundert Jahren auf diese Möglichkeit gekommen. Und ich muss gestehen, dass es auch mir schon fast einen Touch zu viel des Guten war. Man kann aus dieser entstandenen Idee sehr vieles machen, keine Frage. Dennoch kann ich gut nachvollziehen, wenn Leser ein wenig enttäuscht von dieser Entwicklung sind. Ich bin gespannt, wie die Geschichte sich entwickeln wird und was die Autorin noch in Petto hat. Es wird sich im nächsten Band zeigen, ob aus dieser Reihe etwas wirklich Großes werden wird oder es untergehen wird. Fazit: Fesselnd, ergreifend, Emotionsgeladen. Ich bin unglaublich beeindruckt und absolut begeistert. "Ich fürchte mich nicht" wird einen Ehrenplatz in meinem Regal bekommen. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, welches ich so vergöttert habe. Bitte, bitte, unbedingt lesen!

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