Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die Frau im hellblauen Kleid

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Vier Generationen von mutigen Altmann-Frauen

Von: Arietta aus Traben-Trarbach
18.11.2017

Eine aufwühlende und berührende Geschichte über vier Generationen von Frauen Meine Zusammenfassung zum Inhalt: Sehr schön sind die vier Generationen von Altmann-Frauen geschildert, angefangen mit der Urgroßmutter Käthe, deren Tochter Marianne, ihrer Enkelin Vera und Urenkelin Sophie. Die Frauen verbindet der innige Zusammenhalt in der Familie und die Schauspielerei. Vera, die eine mittelmäßige Schauspielerin ist, beschließt eines Tages, eine Familienbiografie und Drehbuch zu schreiben und es zu verfilmen. Dabei stößt sie bei ihrer Mutter Marianne anfangs auf Ablehnung, besonders als sie erfährt, dass ausgerechnet Beck, der Enkel vom verhassten und verstorbenen Hans Beck, es verfilmen wird. Und als Urenkelin Sophie sich auch noch ausgerechnet in Becks Enkel verliebt, bricht die Altmann-Beck Fehde so richtig aus. Mit ihrer Recherche über ihre Großmutter Käthe stoßen wir auf dunkle und gut gehütete Familiengeheimnisse. Es fängt 1927 an, als Käthe sich um eine Stelle als Schauspielerin bewirbt, in einem hellblauen Kleid, das ihre Freundin für sie geschneidert hat. Es wird zum Symbolträger und Glücksbringer und windet sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Käthe gelingt der große Durchbruch in Prag am Theater, dann in Berlin ihr erster Film, sie steht auf der Karriereleiter ganz nach oben. Viele Männer kreuzen ihren Weg, da ist der Jude Jakob Rosenbaum, ihre ganz große Liebe. Hans Beck, der Produzent der UFA ist der Mann, der mit ihr die Filme dreht und ihr und seiner Freundin Else zum Verhängnis wird. Als alles perfekt scheint, kommen die Nazis an die Macht, eine schreckliche Zeit beginnt für die Menschen, besonders für Käthe und ihre Familie. Es hat mich erschüttert, was sie alles erleiden musste, Beck und Else erpressen sie und verlangen ein großes Opfer. Wenn man das alles liest, kann man den Hass auf Beck verstehen, was er tat, war schon verabscheuungswürdig. Hier passen der Sätze auf Seite 221 zu dieser Zeit: "Der Teufel höchstpersönlich regiert das Land. Und die unzähligen Dämonen sind fantastische Helfer.“ Es war sehr spannend, die Altmann-Frauen auf ihrer Recherchereise und Aufarbeitung zu begleiten und so nach und nach die Geheimnisse aufzudecken... Meine Meinung zur Autorin: Beate Maxian, hat mich mit ihrem Roman über die vier Generation Altmann-Frauen verzaubert und sehr begeistert. Die Geschichte hat mich tief berührt, erschüttert und mitgenommen. Eine Geschichte, die auf Lügen, Geheimnissen, Intrigen und Erpressung basiert. Die Schrecken des Naziregimes, einer dunklen und unheilvollen Zeit, werden hier so richtig deutlich und spürbar. Der Schreib-und Erzählstil gefiel mir ausgesprochen gut, alles ist sehr flüssig, real und bildhaft erzählt. Sie reißt einen mit, bei der Reise in Käthes Vergangenheit lässt sie einen den Glanz und Glimmer und die Intrigen der Filmwelt hautnah miterleben und auch Käthes schreckliche Erlebnisse. Ihre Figuren sind aus Fleisch und Blut, die einzelnen Charaktere und Emotionen sind sehr gut herausgearbeitet. Fiktion und Wahrheit sind wunderbar miteinander verwebt. Ich konnte mich in ihre Altmann-Frauen gut hineinversetzen, mich mit ihnen freuen, lachen und weinen und in ihre verletzlichen Seelen blicken. Ein wundervoller und facettenreicher Roman, brillant erzählt. Einer Geschichte, der man sich beim Lesen nicht entziehen kann.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.