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Rezension zu
Grandhotel Angst

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spuk oder Verschwörung?

Von: YukBook
18.10.2017

Emma Garnier versteht es, auf wenigen Seiten den Leser vollkommen in den Bann zu ziehen. Im Prolog wirft sie gleich zwei Köder aus: Sie katapultiert uns ins Jahr 1899 und in einen paradiesischen Ort vor der Kulisse der Seealpen, an dem wir gern ein wenig länger verweilen möchten, und konfrontiert uns zugleich mit einer kriminellen Tat, die nichts als Fragen aufwirft. Rückblenden verraten uns in Versatzstücken, wie die Protagonistin Nell innerhalb einer Woche in ihre ausweglose Lage geriet. Dabei fing alles so traumhaft für sie an: Die Ankunft in dem idyllischen Bordighera an der ligurischen Küste mit ihrem frisch angetrauten Mann und die Aussicht auf unbeschwerte Flitterwochen im Luxushotel Grandhotel Angst. Doch von Tag zu Tag benimmt sich ihr Ehemann seltsamer, hüllt sich in Schweigen, wenn es um seine verstorbene Frau Kate geht, und trifft sich mit zwielichtigen Geschäftspartnern. Noch bedrohlicher empfindet Nell das Hotel, in dem merkwürdige Dinge geschehen – besonders nachdem sie von der Legende rund um Lucrezia erfährt, die nicht nur von ihrem einstigen Grundstück vertrieben und verbrannt wurde, sondern Nell offenbar sehr ähnlich sieht. Überall wittert Nell Gefahr und ist sich nicht sicher, ob diese von der herumgeisternden, auf Rache sinnenden Lucrezia oder von einem perfiden Komplott ihres Ehemannes ausgeht. Die Autorin verwebt bewusst das glamouröse und romantisch anmutende Ambiente mit gruseligen Elementen, die an Hitchcocks Verfilmung „Rebecca“ oder an Schauerromanen von Edgar Allan Poe erinnern. Ihre Beschreibungen – sei es die opulente Hotelausstattung, die mediterrane Landschaft oder das vornehme Gebaren der reisefreudigen Engländer – regen das Kopfkino an und verzeihen so manche Übertreibungen und kleine Schwächen in der Handlung. Das Grandhotel Angst und seine Legende existieren tatsächlich und haben Emma Garnier zu ihrem Thriller inspiriert. Ihr gelingt es, die einstige Pracht des Hotels und die Atmosphäre jener Zeit spannend und mit einem Hauch von Mystik aufleben zu lassen.

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