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Rezension zu
Selkie

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Selkie // Antonia Neumayer

Von: allys_books
07.10.2017

"Selkie" wurde mir freundlicherweise vom Heyne-Verlag als Rezensionsexemplar zugeschickt. Auf "Selkie" war ich sehr gespannt, da es sich hier um das Debüt von Antonia Neumayer handelt und mich der Klappentext sehr angesprochen hat. Die Tatsache, dass die Geschichte in Schottland, bzw. sogar rund um eine Inselgruppe, spielt und dass Selkies eine Rolle spielen würden, wie der Titel ja verspricht, hat mich sehr interessiert. Leider muss ich aber sagen, dass ich zu Beginn nicht so recht in das Buch hineingekommen bin. Der Start war eher zäh, es ist nicht viel passiert und statt dass es tatsächlich Handlung gegeben hätte, wurde viel geredet und nichts getan. Auch dass die Selkies erst im letzten Drittel wirklich eine Rolle gespielt haben, hat mich sehr gestört, denn als Leser war einem klar, worum es ging, was passiert ist und auch ein wenig, worauf das Ganze hinausläuft, wohingegen die Protagonistin Kate sehr lange gebraucht hat, um die offensichtlichsten Dinge herauszufinden. Dazu kommt, dass ich mir ein paar mehr Details und Erklärungen über die mythischen Kreaturen, die hier immer wieder erwähnt werden, gewünscht hätte. Im Laufe der Geschichte erfährt man nämlich mehr über Selkies, aber andere Wesen, wie Kelpies oder Meerjungfrauen, werden immer nur am Rande angesprochen. Die Charaktere fand ich alle gut gemacht, was auch ein großer Pluspunkt der Geschichte war. Zwar ist die Protagonistin, Kate, nicht mein Lieblingscharakter des Buches geworden, da sie manchmal ein wenig naiv und mir auch nicht sonderlich sympathisch war, aber je weiter ich gelesen hatte, umso mehr mochte ich auch sie. Sie war in der Lage, ihre eigenen Entscheidungen kritisch zu überdenken und auch einzugestehen, wenn sie sich geirrt hatte, was ich sehr gut fand. Andererseits neigte sie dazu, die falschen Schlüsse zu ziehen und war lange Zeit unsicher, auf wessen Seite sie stehen möchte oder sollte. Auch ihr Bruder Gabriel, der eine zentrale Rolle spielte, aber nicht so häufig vorkam, war meiner Meinung nach ein wenig schwierig. Es wäre für mich leichter gewesen, nachzuvollziehen, warum Kate alles für ihn tun würde, wenn er mir auch nur ein Stück weit sympathisch gewesen wäre, aber meistens führt er sich wie ein richtiger Idiot auf, weshalb er und sein Verbleib im Lauf der Handlung mich nicht wirklich interessierten. Ich hoffe, dass sich das in den Folgebänden ändern wird und ich mich dann etwas mehr für ihn erwärmen oder überhaupt interessieren kann. Ian dagegen war ein Charakter, der mich sehr überzeugen konnte. Er war zunächst recht undurchsichtig und obwohl man als Leser einiges über ihn erfährt, sind seine Absichten schwer zu durchschauen. Ian und sein bester Freund Fynn sind mir als Einzige wirklich ans Herz gewachsen und auf ein Wiedersehen mit den Beiden freue ich mich am Meisten. Die Nebencharaktere, von denen es Einige gibt und von denen die Meisten auch eine bedeutendere Rolle spielen, konnten mich aber alle überzeugen, besonders Alaric und Jack fand ich sehr interessant und ich würde gerne noch mehr über sie herausfinden. Das letzte Drittel, in dem die Selkies erst richtig vorkamen und eine große Rolle spielten, hat mir dann aber dennoch sehr gut gefallen. Es war spannend, actionreich und dadurch sehr interessant. Am Ende war ich traurig, dass ich das Buch zu Ende gelesen hatte und hätte gerne erfahren, wie es weitergeht. Da das Ende sehr offen gehalten ist, hoffe ich wirklich, dass die Fortsetzung relativ zeitnah erscheint und freue mich zu sehen, wohin die weitere Handlung Kate, Ian und Gabe führen wird, denn wie gesagt - gegen Ende konnte mich das Buch wirklich begeistern. Positiv überrascht hat mich auch Antonia Neumayers Schreibstil, der sehr schön zu lesen, aber auch sehr detailliert und klangvoll war. Ich weiß nicht, wie ich das wirklich beschreiben soll, aber durch die Beschreibung der Situationen, der Umgebung und der Gefühle und Stimmung der Charaktere hat sie eine wirklich schöne Atmosphäre geschaffen, in die ich mich gut hineinversetzen konnte. Auch deshalb möchte ich die Fortsetzung(en) von "Selkie" gerne lesen. Insgesamt konnte mich das Buch aufgrund des zähen Einstiegs und einiger anderer Mängel nicht komplett überzeugen, aber gegen Ende wurde ich mehr und mehr in seinen Bann gezogen. Es ist definitiv ein Fantasyroman, der aus den vielen Anderen, die momentan auf dem Markt sind, heraussticht durch die Einzigartigkeit der Idee und des Settings, und daher bin ich gespannt, wie die Geschichte rund um die Selkies, Kate und Ian weitergehen wird.

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