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Rezension zu
Verstecken gilt nicht

Ein Buchtipp für Schüchterne, die es nicht mehr sein wollen

Von: Ursula Gaisa
18.09.2017

Die Autorin dieses auch haptisch sehr schön gestalteten Ratgebers (kailash), Melina Royer, litt in ihrer Kindheit und Jugend unter ihrer extremen Schüchternheit, was darin gipfelte, dass sie kurz vor dem Abitur die Schule verließ, weil sie schlicht und einfach zu viel Angst vor den Lehrern und dem ganzen System hatte. Ihre eigene Schüchternheit schildert sie sehr anschaulich im ersten Drittel des Buchs: "Allein die Aussicht, mit mehr als zwei fremden Leuten in einem Raum zu sitzen, macht, dass sich mir die Nackenhaare aufstellen. (...) In einer Art Dauerschleife kreisen dann nur noch diese Fragen in meinem Kopf herum: Was denken die Leute von mir? Wie sehe ich gerade aus? Mache ich mich gerade total lächerlich?, Was ist, wenn ich etwas Falsches sage?" Melina Royer ist zudem noch introvertiert und hochsensibel, was die Sache nicht gerade einfacher für sie machte. Dabei können Schüchterne im Innern tolle interessante Persönlichkeiten sein, die sich einfach schlecht mitteilen können und sich eher mit vertrauten Personen wohl fühlen. Irgendwann wollte Melina Royer raus aus ihrem Schneckenhaus, ihrer Komfortzone, wie sie diese bezeichnet, und raus aus ihrer selbstgewählten Opferrolle. Sie gründete den Business-Blog Vanilla Mind, durch den sie Gleichgesinnte findet, denen sie mit Rat und Tat zur Seite steht. Das macht sie (immer noch) glücklich. Wem es ebenso geht wie der gelernten Grafikerin, findet im zweiten Teil des Buchs jede Menge Tipps und Tricks, wie man sein Selbstbewusstsein stärken und schließlich "die Welt erobern" kann: ein positives Mindset, Rituale, mentale Affirmationen, Sport und ein unterstützendes Umfeld helfen Schüchternen, stärker zu werden und ihre Blockaden zu überwinden. Melina Royer schreibt sehr anschaulich, selbstironisch und witzig, es macht Spaß, sie auf ihrem Weg in die Selbstachtung zu begleiten. Ich bin selber hochsensibel und habe mich auch vor allem in den Begleiterscheinungen, sie sie beschreibt sehr gut wieder finden können: Schwarz-Weiß-Denken, Gedankenkarussells, die einen den Schlaf rauben können, und Perfektionismus, der einem das Leben zur Hölle machen kann. Weitere sieben Frauen mit ihren Erfahrungsberichten kommen übrigens auch zu Wort, um aufzuzeigen, wie verbreitet Selbstzweifel sind und wie unterschiedlich man mit seinen Problemen umgehen kann. Hätte ich einen solchen Ratgeber mal schon früher in meinem Leben gehabt... Klare Empfehlung!

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