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Rezension zu
Es

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Phänomenal!

Von: Myri liest
16.09.2017

KLAPPENTEXT In Derry, Maine, schlummert das Böse in der Kanalisation: Alle 28 Jahre wacht es auf und muss fressen. Jetzt taucht »Es« wieder empor. Sieben Freunde entschließen sich, dem Grauen entgegenzutreten und ein Ende zu setzen. MEINE MEINUNG Schon eine ganze Weile habe ich ein Auge auf "Es" von Stephen King geworfen - das Buch, das als Meisterwerk der modernen Literatur betitelt wird. Ich wurde immer ein wenig von der Seitenzahl abgeschreckt, die hier doch beträchtlich ist. Da am 28. September die Neuverfilmung in die deutschen Kinos kommt, wollte ich unbedingt vorher das Buch lesen, um anschließend dann ins Kino zu gehen. Die alte Verfilmung von 1990 habe ich bisher nicht gesehen, was ich jetzt auch ziemlich gut finde, da ich mir nicht sicher bin, ob mich das Buch sonst so hätte packen können. Auch ist "Es" mein erstes Werk von Stephen King, das ich gelesen habe. Das Cover der Filmausgabe finde ich mehr als gelungen! Ein beinahe vollständig schwarzer Einband auf dem der Clown Pennywise mit einem roten Luftballon und der kleine Georgie abgebildet sind, was wie die Faust aufs Auge zur Geschichte passt. Um was geht es? Als im Jahre 1957 der kleine George Denbrough im Regen auf der Straße rennt, um seinem selbstgebastelten Papierboot hinterherzulaufen, das in einem Gulli landet, begegnet er Pennywise, einem Clown, und verschwindet für immer. Doch er ist und bleibt nicht das einzige Kind, das auf mysteriöse Weise verschwindet und wenig später sogar tot aufgefunden wird ... Die Figuren, die Stephen King hier geschaffen hat, sind allesamt einfach nur toll! Jedem einzelnen Charakter wird so viel Substanz und Tiefe verliehen, dass man eine enge Beziehung zu jedem einzelnen Protagonisten herstellt. Anfangs hatte ich etwas Angst, dass ich mit der Flut von Namen nicht klar kommen würde, aber glücklicherweise habe ich mich getäuscht: Da jede Figur sehr ausführlich und detailiert eingeführt wird, bekommt man von allen ein sehr genaues Bild. Man wird in die Geschichten und Hintergründe der Figuren eingeweiht, was einem ungemein hilft, eine Bindung zu ihnen herzustellen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der "Club der Verlierer". Angeführt von dem 11-jährigen Bill, Georges großem Bruder, der aufgrund seiner Sprechbehinderung auch "Stotter-Bill" genannt wird, finden sich im Sommer 1958 sieben Außenseiter zusammen, die jede freie Minute miteinander verbringen. Doch die Freunde verbindet nicht nur ihr "Verlierer"-Dasein, sondern auch, dass jeder von ihnen etwas unerklärliches gesehen hat, was in enger Verbindung mit den zahlreichen Morden an Kindern steht. Zu dem Club gehören noch Eddie, dessen überfürsorgliche Mutter immer Angst um ihn hat, Ben, der mit starkem Übergewicht zu kämpfen hat, Stan, der jüdischer Herkunft ist, Richie, der immer einen lustigen Spruch auf den Lippen hat, Mike, der als Afroamerikaner in dieser Zeit eine gesellschaftlich eher schwierige Stellung hat, und Beverly als einziges Mädchen, die von ihrem Vater regelmäßig geschlagen wird. Im Mittelpunkt des Buches steht - wie ich zumindest finde - nicht der Gruselfaktor, sondern vielmehr die enge Freundschaft, die der "Club der Verlierer" miteinander verbindet. Zusammen gehen sie durch dick und dünn und es war einfach wundervoll zu lesen, wie sieben Außenseiter zu einer kleinen Gruppe zusammenwachsen und allem trotzen und gemeinsam gegen das Böse kämpfen. Da ich noch kein Buch von Stephen King gelesen habe, war ich sehr auf seinen Schreibstil gespannt! Er schafft es, einen von der ersten Seite an zu fesseln. Genauso fliegt man geradezu durch die etwa 1500 Seiten, von denen keine einzige Seite überflüssig ist. Seine Charaktere sind alle fantastisch gelungen, was ich wahrscheinlich schon zu genüge betont habe. Obwohl ich gedacht hatte, dass ich das Buch gruseliger finde (allein schon die Tatsache, dass ein Clown darin vorkommt, ist eigentlich gruselig genug!), war der Spannungsbogen immer extrem hoch. Die Geschichte lebt geradezu davon, dass man gespannt darauf ist, was wohl als nächstes passiert oder was nun enthüllt wird. Gegen Ende hin wird die Spannung beinahe unerträglich, weshalb man das Buch dann überhaupt nicht mehr aus der Hand legen möchte. Erzählt wird das Buch auf verschiedenen Erzählebenen: Zum einen wird die Geschichte im Jahr 1958 und zum anderen im Jahr 1985 geschildert - und zwar aus den unterschiedlichsten Perspektiven, was das Ganze dann nochmal packender macht. Ebenso gibt es die sogenannten "Zwischenspiele", die als eine Art Tagebucheintrag aus Mikes Sicht von den Geschehnissen berichten. Mit "Es" ist Stephen King tatsächlich ein Meisterwerk gelungen, dass einen nicht mehr loslässt! Ich bin mir sicher, dass ich noch öfters an das Buch zurückdenken muss - einfach phänomenal!

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