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Rezension zu
Red Rising

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

harte Dystopie

Von: Alexander aus Potsdam
08.12.2014

Bei Red Rising handelt es sich um den Debutroman von Pierce Brown. Als Zeitform hat er sich ausgerechnet die Gegenwart ausgesucht, die beim Lesen holprig wirken kann, wenn der Autor nicht auf der Höhe ist. Brown ist aber zweifellos ein guter Schreiber. Durch die Ich-Erzählperspektive baut man auch leicht eine emotionale Bindung zum Erzähler auf. Dennoch ist hier Vorsicht geboten, denn diese Sicht kann schnell eindimensional wirken und Abwechslung vermissen lassen. Der Beginn des Buches ist stark, man bekommt die Lebensumstände und den harten Alltag unter der Oberfläche des Mars geschildert, obwohl ich mir dort umfangreichere Ausführungen gewünscht hätte. Ebenso auch hätten die anderen Schauplätze umfangreicher beschrieben werden können, denn ich wünschte mir beim Lesen oftmals weiterführende Informationen und war enttäuscht, dass Situationen oder Orte die interessant zu sein versprachen schnell wieder übergangen oder verlassen wurden. Nichtsdestotrotz vermag die Handlung zu fesseln und übt eine starke Faszination aus. Im letzten Drittel zieht die Spannungskurve auch nochmal an und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Problematisch empfand ich beim Lesen das fehlende Zeitgefühl, es gibt Abschnitte da wird belangloses Zeug ellenlang ausgeführt und akribisch beschrieben, aber wichtige Ereignisse und Entwicklungen werden teilweise mit einem Absatz abgehandelt. Auch bekommt man nicht so recht die räumlichen Dimensionen der Handlungsorte vermittelt, nach der im Buchvorsatz abgebildeten Karte hat man wenigstens einen Anhaltspunkt für einen Teil der Handlung. Als weiteres Problem empfand ich die vernachlässigte Charakterisierung der Roten zu Beginn, man kennt zwar den Protagonisten und oberflächlich wenige andere, da hätte meiner Ansicht nach mehr Bindung zum Leser hergestellt werden müssen. Die eigentlichen Feinde sind dann genauer ausgeführt und mir ging es so, dass ich mich mit denen mehr verbunden fühlte als mit anonymen Roten irgendwo unter der Marsoberfläche. Da man die Geschichte ja aus Sicht Darrows erfährt, lässt das auf schmerzhafte Gewissenskonflikte und interessante Verwicklungen für die Fortsetzung hoffen. Ich kann das Buch allen empfehlen die Dystopien und Fiction ohne Science mögen, denn irgendeinen wissenschaftlichen Unterbau oder fundierte Erklärungen sucht man hier vergebens. Auf der Rückseite des Umschlags kann man die Behauptung lesen, das Buch sei ein mehr als würdiger Nachfolger von "Das Lied von Eis und Feuer" Die einzige Verbindung ist, dass ab und zu mal einer stirbt, weder Genre, Handlung oder Schreibstil ähneln sich.

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