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Rezension zu
Smoke

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Unfassbarer Schreibstil!

Von: schwarzetintenwelt
12.09.2017

Ab der ersten Seite war ich begeistert von dan Vyletas Gefühl für Figuren. Ich werde jetzt nicht die komplette Charakerentwicklung beschreiben, aber er hat es auf eine wunderwar unterschwellige aber auch offensichtliche Weise geschafft, die Charaktere zu verändern. Vor allem bei Thomas war es oft sehr gut zu erkennen, wie er mit seiner Vorgeschichte zu kämpfen und wann der Wendepunkt für ihn war. Der emotionale Zwiespalt für ihn zwischen Charlie und ihm ließ sich darauf interpretieren, dass er nicht genau weiß, ob er ihn als Freund, Bruder, Rivale oder Autoritätsperson sehen soll. Das wird in vielen Kapiteln deutlich, die dann auch so geschrieben sind, dass man zwischen den Zeilen auch die Gedankengänge super nachollziehen kann. Charlie hingegen war als Charakter eher undurchschaubar. Für mich hat es dann auch so gewirkt, als hätte Charlie an einem gewissen Punkt 'dichtgemacht' und ab da waren seine Gedanken teilweise ein Rätsel. Was mir aber sehr gut gefallen hat, ist die tatsache, dass die Dreiecksbeziehung zwischen Livia, Charlie und Thomas nicht in zerbrochener Freundschaft oder blutigem Heldenkampf geendet ist, sondern einfach einer Freundschaft zwischen allen dreien. wenn man die Zeit bedenkt, in der das Buch spielt, ist eine Frau, die zwei Männer liebt schon fast undenkbar, dochhier steht es am ende denke ich vor allem symbolisch für den Neuanfang nach dem Rauch. Der Rauch als Metaphor für das allgegenwärtige Böse. Zunächst habe ich es als gute Idee betrachet, da es Gedanken lesen sehr ähnlich ist. Aber das Problem ist nunmal, dass Menschen, egal bei was, sehr radikal werden können. fast fanatisch. Hier ist es auch so, dasss manche Familien es hier mit der Kontrolle über den Rauch übertreiben. Sie idealisieren so die Reinheit und die Unschuld, obwohl sie genau wissen, dass es solch eine Perfektion im Grunde nicht geben kann. So zeigt das Buch von Dan Vyleta ziemlich drastisch die Kontrollsucht der menschen, die letztendlich auch in machtsucht ausartet, denn es wird immer etwas geben, wonach die Menschen streben, was sie erreichen wollen. Sei es Reinheit oder Macht. Deswegen hat mir die Message insofern gut gefallen, dass sie sagt, dass wir uns solchen natürlichen Drängen oder kleinen Sünden nicht entziehen können. Das macht uns menschlich, denn komplette Reinheit ist nicht menschlich. Ich bin richtig umgeworfen worden von diesem Exemplar. Die Tiefe und das Detailreichtum war umwerfend beschreiben. Vyleta benutze viele Metaphern, vor allem natürlich die des Rauchs, die dazu veranlassen, die Geschichte auch auf heutzutage zu übertragen. Es ist Ansichtssache, was richtig oder falsch ist, aber man sollte seine Handlungen mit seinem Gewissen vereinbaren können, ansonsten "verdirbt" man, wird Opfer des Rauchs. Natürlich lässt sich diese Metapher auch anders interpretieren, aber das war für mich das Wichtigste. Zusammen mit der tatsache, das komplette reinheit oder perfektion nicht zu erreichen ist. Zumindest nicht ohne das man aufhört richtig zu leben. Außerdem wurde noch sehr einfühlend vermittelt, wie es ist zwei Menschen zu lieben, und das dies keineswegs verwerflich ist.

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