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Rezension zu
Tot überm Zaun

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Cosma Pongs ermittelt, ein großer Spaß

Von: Der Couchpirat
02.09.2017

Liebe Leser, heute habe ich mal einen richtig vergnüglichen Kriminalroman für euch im Gepäck. Ella Dälken, eine recht erfolgreiche Autorin aus dem Teutoburger Wald, dürfte für den versierten Krimifreund keine Unbekannte sein. Schließlich bietet ihr Portfolio bereits zwei Handvoll Bücher, allerdings mit überwiegend kriminalistischen Kurzgeschichten. Mit „Tot überm Zaun“ startet sie aber nun eine Krimireihe (Die „Cosma Pongs ermittelt“ Reihe), die einiges an kriminalistischem Potential mit hohem Unterhaltungswert haben dürfte. Aber genug der Lobhudelei, ich sollte vielleicht nicht unbedingt das Fazit schon im ersten Abschnitt meiner Rezension vorwegnehmen. -> DAS BUCH Wie immer möchte ich natürlich auch etwas zur Aufmachung des Romanes schreiben. Der 384 Seiten starke Roman gefällt mir wirklich außerordentlich gut, besonders die Umschlaggestaltung hat es mir sehr angetan. Die dafür beauftragte Designagentur hat wirklich super Arbeit geleistet. Ansonsten ist es halt ein normales Taschenbuch mit einem etwas festeren Einband. Mir ist in letzter Zeit sehr positiv aufgefallen, dass sich immer mehr Verlage wirklich Mühe geben, sogar Taschenbücher ansprechend zu gestalten. Ich bin mir sicher, das zahlt sich bestimmt auch irgendwann aus. Aber nun zum Inhalt des Romans. Cosma Pongs, eine Krimi-Autorin aus Düsseldorf, findet eine echte Leiche in einer Schrebergartenanlage. Für die Schriftsstellerin natürlich ein gefundenes Fressen, denn sonst ist es für die Dame in Düsseldorf eher zu ruhig und nun hat sie endlich die Gelegenheit, all ihr Wissen zu nutzen, um den Mörder zu überführen. Natürlich sehr zum Leidwesen ihrer Tochter Paula, einer Kriminalkommissarin. Diese ist von ihrer Mutter doch schon ein wenig genervt, da sie bis zum Leichenfund hauptsächlich durch Falschmeldungen bei der Polizei glänzt. Das hindert natürlich Cosma, die eigentlich Renate heißt, in keinster Weise daran, die Ermittlungen aufzunehmen. Obwohl Frau Kommissarin natürlich versucht, ihre Mutter selbst mit teils unorthodoxen Methoden aus diesem Fall herauszuhalten, Cosma lässt sich nicht unterkriegen. Selbst Platzverweise und Hausarrest können sie nicht erschüttern. Unbeirrt ermittelt sie zusammen mit ihrer liebenswerten Schriftsteller-Wohngemeinschaft und dem alkoholkranken Kater Alfred auf eigene Faust um den Mörder zu stellen. Das ganze wäre vielleicht weit weniger schlimm, wenn sich Cosma nicht auch noch ständig in das Privatleben ihrer Tochter einmischen würde. Zahlreiche Versuche sie mit ledigen Männern zu verkuppeln oder einfach Behinderung der Ermittlungen, die Autorin macht es ihrer Tochter wirklich nicht leicht. Frau Kommisar könnte einem im Verlauf der Geschichte so manches Mal wirklich ganz schön leid tun. Und um das ganze noch ein wenig auf die Spitze zu treiben, Cosma Pongs verdächtigt tatsächlich so gut wie jeden, was natürlich des öfteren zu sehr skurrilen Buchabschnitten führt. Aber auch die manchmal etwas als verschroben wirkende Kleingartenszene bekommt in kleinen, fein dosierten Seitenhieben ihr Fett ab. Besonders das Kleingarten-Sommerfest und die geltende Schnittverordnung waren ein großer Spaß. -> MEINE MEINUNG ZUM BUCH Der Roman „Tod überm Zaun“ will vor allem unterhalten. Das merkt man auch auf nahezu jeder Seite. Allerdings lebt die Geschichte kaum vom, zugegeben verzwickten, Kriminalfall. Viel wichtiger sind die liebevoll entwickelten Charaktere rund um die Polizei und die Autoren-Wohngemeinschaft. Insgesamt war das Buch flüssig zu lesen und hat mir eine Menge Spaß bereitet. Allerdings, was man hier leider auch erwähnen muss, der Kriminalfall an sich ist irgendwie viel zu kurz und es kommt manchmal nicht so richtig Spannung auf. Viel zu sehr wird eine Handlung rund um den Fall herum gestrickt, um vermeintlich die Seitenzahlen des Buches etwas nach oben zu pushen. Was den Roman aber deswegen nicht viel uninteressanter oder unlustiger macht, denn gerade die äußeren Begebenheiten sorgen für die richtigen unterhaltsamen Momente. Ein ganz interessantes Stilmittel ist es auch, dass der Fall aus Mutter/Tochter-Sicht geschrieben wurde und man damit auch immer wieder verschiedene Blickwinkel auf den Fall bekommt. Dabei ist die Aufteilung der Kapitel recht hilfreich, da man bereits anhand der Überschrift schon erkennen kann, wer nun am Steuer der Geschichte sitzt. So entsteht kein Kuddel Muddel und man kann dem Geschichtsverlauf recht gut folgen. Wer sich also für Krimis mit ein paar Slapstick-Einlagen interessiert oder überhaupt gerne lustige Bücher liest, der kann mit „Tot überm Zaun“ wirklich fast nichts falsch machen. Am besten liest man es allerdings im eigenen Schrebergarten, dann kann man die Nähe zum Tatort ein wenig nachfühlen :-) Ich vergebe hier sehr gute 4/5 Couchpiraten und freue mich schon mal auf den nächsten Band, wenn es wieder heißt: „Cosma Pongs ermittelt“.

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