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Rezension zu
Red Rising

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein ambitionierter Einstieg in ein neues Universum

Von: Friederike aus Schöneiche
25.11.2014

"Wir haben Anspruch auf dieses Land, Darrow. Unser Schweiß und Blut sind in diesen Boden hineingeflossen. Trotzdem gehört er den Goldenen, der Weltengesellschaft. Wie lange war es schon so? Seit einhundert, einhundertfünfzig Jahren, in denen die Pioniere schürfen und sterben? Unser Blut und ihre Befehle." Wow, was für ein Buch! Was Pierce Brown hier geschaffen hat, kann man wirklich nur als beeindruckend bezeichnen. In seinem Buch Red Rising führt er uns nämlich ein gewaltiges neues Weltenkonstrukt vor, dessen Ausmaße man in diesem ersten Band gerade einmal erahnen kann. Die Geschichte lässt sich mit vielen Superlativen beschreiben - gewaltig, dramatisch, tragisch, einzigartig - und alle sind verdient. Denn auch wenn das Buch, welches Dystopie und Science Fiction gekonnt vermischt, bei Weitem nicht perfekt ist, hat Pierce Brown hier einen großartigen Grundstein zu einer faszinierenden neuen Saga gelegt. In der Welt von Red Rising ist die Erde nicht länger der Heimatplanet der Menschen. Die Goldenen haben erst den Mond und von dort aus das gesamte Sonnensystem erobert. Dabei haben sie ein Gesellschaftssystem mit unterschiedlichen Schichten geschaffen, in dem alle anderen ihnen dienen müssen, was in ihren Augen vollkommen legitim ist. Immerhin sind sie das Beste, was die Menschheit hervorgebracht hat: stark, klug, mutig, erfolgreich, furchtlos. Sie regieren mit eiserner Faust und ihre Schicht ist stark politisch geprägt und angelehnt an die griechische/römische Antike. Kein Wunder, dass viele Goldene Namen wie Cassius au Bellona oder Nero au Augustus tragen. Darrow bildet das andere Ende der Gesellschaft und weiß eigentlich nichts vom Leben außerhalb seines Clans. Als niederer Roter ist er ein rechtsloser Sklave, doch das erfährt er erst später. Er ist ein sehr starker, impulsiver und störrischer Hauptcharakter, den man dank seiner wütenden Wesensart vielleicht nicht immer gern hat, mit dem man aber trotzdem immer mitfühlen kann. Innerhalb seines Clans und später unter den Goldenen erlebt er so unheimlich viel - tiefe Freundschaft und Loyalität, bitteren Verrat, Liebe, tragischen Verlust, Intrigen, Kämpfe - das es fast schon übermenschlich erscheint, wie perfekt Darrow mit allem klarkommt. Dies wirkte dann zeitweise schon fast etwas unglaubwürdig und ich hoffe, dass wir im nächsten Band auch wieder die unperfekten Seiten von Darrow zu sehen bekommen, denn die mochte ich am liebsten. Das Buch glänzt nicht nur mit dem gewaltigen Gesellschaftsentwurf, der dahinter steckt, sondern auch mit klugen und unerwarteten Wendungen und einer spannenden Handlung, die ich in dieser Mischung noch nie gelesen habe. Aber auch hier gab es leichte Schwächen, denn es gab tatsächlich auch Stellen, wo ich vereinzelt mit mir zu kämpfen hatte. Das betrifft den Part, in dem Darrow bereits im Institut ist. Hier treten die Goldenen gegeneinander an und müssen quasi "Krieg spielen". Und das wurde dann zwischendurch doch ziemlich zäh, denn die an sich sehr interessanten taktischen Pläne und die Kämpfe, die hier geführt wurden, fingen irgendwann an, sich zu wiederholen. Klar dass das auf die Dauer langweilig wird. Hier gilt es, durchzuhalten! Mir hat Red Rising trotz der zähen Passagen echt gut gefallen und ich bin unheimlich gespannt darauf, wie Darrows Geschichte im nächsten Teil fortgesetzt wird. Dieser erste Teil lässt jedenfalls Großes erwarten.

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