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Rezension zu
Das Versprechen der Wüste

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Abenteuer im Nahen Osten

Von: BookBlossom
26.08.2017

Meine Meinung: Eine von steilen Felswänden eingeschlossenen Bucht, das glitzernde Blau des Meeres und eindrucksvolle orientalische Gebäude sind das Erste, das Joan Seabrock bei ihrer Ankunft in Maskat erblickt. Die Hauptstadt des Oman ist genauso faszinierend, wie sie es sich in ihren Träumen ausgemalt hat! Doch ihr großes Idol, die Abenteurerin Maude Vickery, welche sie hier zu treffen verhofft, stellt sich als weit weniger glamourös heraus. Ebenso ernüchternd ist es, dass Joan sich aufgrund des im Land herrschenden Krieges nur begrenzt in der Stadt aufhalten darf. Ein Besuch ihres geliebten Bruders, welcher für Großbritannien im Oman kämpft, scheint gleichermaßen unmöglich. Die Verzweiflung, die Joan gleich zu Beginn ihrer Reise überkommt, ist also gut nachvollziehbar. Trotzdem gibt sie nicht auf, ein Umstand der mir sehr gefallen hat. Ihre Hartnäckigkeit wird schließlich belohnt, denn Maude Vickery taut in ihrer Gegenwart zusehends auf und rekrutiert Joan für ein gefährliches Unterfangen. Hier beweist die junge Frau erneut ihren Tatendrang und großen Mut. Doch überkamen mich mit vorranschreitender Handlung immer mehr Zweifel beim Lesen: Joans waghalsige Aktionen gehen viel zu glatt über die Bühne und irgendwann schüttelte ich nur noch den Kopf. Vieles empfand ich als sehr unrealistisch, besonders in Anbetracht der Zeit und des Landes in welchem der Roman angesiedelt ist. Auch mit guten Kontakten zu hochrangigen Politikern und Militärbossen, wäre es Joan niemals möglich gewesen gewisse Dinge zu tun und damit ohne Konsequenzen durchzukommen. Ihre Unterfangen waren aber nicht nur wirklichkeitsfremd, sondern auf 600 Seiten leider auch recht mager gestreut. Diese Umstände haben der Geschichte massiv die Spannung geraubt. Ebenso enttäuscht war ich, dass die Protagonsitin in privaten Belangen sehr naiv daher kommt und ihre Abgeklärtheit von einem auf den anderen Moment wie weggewischt war. Die seichte Liebesgeschichte der jungen Britin war für mich deshalb absolut vorraussehbar. Hinzu kam, dass besonders im Mittelteil des Buches die Handlung nur so dahinplätscherte. Schließlich legte ich den Schmöker öfter mal bei Seite und laß dazwischen anderes, weil ich ansonsten wohl abgebrochen hätte. Gerettet wurde die Story meiner Meinung nach durch die Rückblenden, welche Maude Vickery in ihrer Jugendzeit begleiten. Diese Frau wurde absolut faszinierend gezeichnet: Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat sie als erste das Rub-al-Chali - das Leere Viertel, die größte Sandwüste der Welt durchquert. In Briefen erzählt sie dem Leser und ihrem besten Freund von ihren spannenden Abenteuern auf der ganzen Welt und besonders im Nahen Osten. Sie ist unbeugsam, starrsinnig und unglaublich ehrgeizig! Ihr Lebensweg wurde allerdings von einem schweren Rückschlag gezeichnet, weshalb sie im hohen Alter immer noch voller Wut und Enttäuschung ist. Sie wirkt auf Joan und auch auf mich als sehr verschroben, und doch war sie mir sofort sympathisch. Im Nachwort der Autorin erfährt man, dass ihre Figur an die britische Historikerin Gertrude Bell angelehnt ist. Fazit: Kathrine Webbs angenehmer Schreibstil brachte mir die Schönheit des Nahen Ostens sehr gut näher. Leider kommt auf den fast 600 Seiten aber kaum Spannung auf und auch Joan als Protagonistin konnte mich nicht vollauf überzeugen. Einzig der besondere Charakter von Maude Vickery rettete mir diesen literarischen Ausflug in die Wüste des Omans. Für mich reichen schwache 2 Pflanzentöpfchen leider nicht für eine Leseempfehlung.

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