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Rezension zu
Der Ruf des Kuckucks

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein sehr origineller, abwechslungsreicher und flotter Krimi

Von: Marion Gallus aus Hamminkeln
16.11.2014

Cormoran Strike, ein ehemaliger Soldat in Afghanistan, ist nach einer schweren Verletzung, die ihn sein halbes Bein gekostet hat, aus der Armee ausgeschieden und arbeitet nun eher schlecht als recht als Privatdetektiv. Der Laden läuft mies, er ist völlig überschuldet und zu guter Letzt hat er sich von seiner Lebensgefährtin getrennt und muss nun auch noch in seinem Büro übernachten. Robin Ellacot, fünfundzwanzig Jahre jung, frisch und überglücklich verlobt, lebt noch nicht lange in London und hält sich derzeit noch mit Aushilfsjobs in einer Zeitarbeitsfirma über Wasser. Sie wird Cormoran Strike als Aushilfe für zwei Wochen zugeteilt und der ist völlig überrumpelt, als Robin ihren ersten Arbeitstag bei ihm antreten möchte. Das berühmte Topmodel Lula Landry stürzt in einer bitterkalten Januarnacht vom Balkon ihrer Penthouse Wohnung in den Tod. Die Polizei ist schnell mit ihren Ermittlungen fertig und tut den Todesfall als Selbstmord ab. Schließlich ist bekannt, dass Lula psychisch labil war, und da sie sich kurz vor ihrem Tod wieder einmal mit ihrem Freund gestritten hat, sind die Gründe für ihren Sturz in den Tod natürlich glasklar gegeben. Ihr Bruder ist da anderer Meinung. Er ist davon überzeugt, dass Lula vom Balkon gestoßen wurde. Er beauftragt Cormoran Strike, sich dem Fall erneut anzunehmen und den wahren Tod seiner Schwester aufzudecken. Da er Cormoran dafür ein angenehmes Honorar in Aussicht stellt, nimmt dieser den Auftrag nach einem ausführlichen Erstgespräch schließlich an. Vielleicht schafft er nicht nur, den Todesfall aufzuklären, sondern zugleich noch durch den Verdienst seine Existenz als Detektiv zu retten … *** Zuallererst einmal der Hinweis, dass sich hinter dem Autor Robert Galbraith niemand anderes verbirgt als J.K. Rowling. Die Autorin hatte sich wohl nach dem Verriss der Kritiker für ihren ersten Erwachsenenroman „Ein plötzlicher Todesfall“ dazu entschieden, ihre nachfolgenden Romane unter einem Pseudonym zu schreiben. Nun, Sinn eines solchen ist es ja eigentlich, dass der wahre Autor im Verdeckten bleibt, dies hat bei Rowling allerdings offensichtlich nicht funktioniert. Denn gleich auf dem hinteren Buchumschlag ist vermerkt, wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt. Meiner Meinung nach hätte sich Rowling das Pseudonym gar nicht zulegen müssen, denn mir hat schon ihr erster Erwachsenenroman sehr gut gefallen. Warum soll sich ein Autor/eine Autorin in eine Schublade stecken lassen? Durfte sie nicht einmal etwas Neues versuchen? Sollte sie ihren Fans zuliebe die Potter Reihe bis Teil was-weiß-ich fortführen? Die Potter-Reihe ist sehr gut, mit jedem Teil sogar besser, aber sie ist nun mal fertig. Jetzt schreibt Rowling andere Romane und die schreibt sie auch sehr gut. Mir hat – wie gesagt – der Erstling schon sehr gut gefallen und genau wie darin, hat J.K. Rowling auch in diesem Roman wieder die unterschiedlichsten Figuren erschaffen und deren eigene, besondere Charaktereigenschaften sehr real und lebensecht ausgearbeitet. Der Detektiv Cormoran Strike ist ein sympathischer Kerl, auch wenn er absolut nicht dem Frauentyp entspricht. Aber er verfügt über einen sehr wachen Verstand, ist bissig, hartnäckig, aber auch gefühlvoll und ehrlich. Seine Aushilfssekretärin Robin ist mir mit ihrer frischen und sehr flotten Art auch sehr ans Herz gewachsen. Mit welcher Spontanität und auch Souveränität sie die unterschiedlichsten Situationen meistert, ist bemerkenswert und oft auch sehr humorvoll. Die Handlung an sich hat die Autorin sehr gut aufgebaut. Im Laufe der Story hatte ich alle möglichen Leute im Verdacht und immer wieder kamen interessante Wendungen auf, die absolut keine Langeweile aufkommen ließen. Mit dem Ende hatte ich eigentlich so nicht gerechnet, was ich wiederum auch sehr gut finde. Ich kann nicht einmal sagen, welcher der beiden Erwachsenenromane mir von ihr besser gefällt, da man sie nicht wirklich miteinander vergleichen kann. Mit „Der Ruf des Kuckucks“ (der übrigens wörtlich aus dem englischen übersetzt ist) hat die Autorin einen guten englischen Krimi in der Welt der Promis geliefert, der viele Einblicke hinter die Fassaden der Reichen und Schönen liefert. In „Ein plötzlicher Todesfall“ gibt es ja keine Krimihandlung, er beschreibt einfach das Leben und die unterschiedlichen sozialen Schichten und deren Verknüpfungen in einer Kleinstadt. Mein Fazit: 5 von 5 Sternen für einen sehr originellen, abwechslungsreichen und flotten Krimi, der, gespickt mit sehr greifbaren Charakteren, richtig Spaß macht. Es gibt nicht das typische Ermittlerteam, sondern einen ärmlichen Privatdetektiv und seine Aushilfssekretärin (erinnerte mich ein bisschen an „Das Model und der Schnüffler“ mit Bruce Willis und Cybill Shepherd). Ich freue mich, dass es hier bald eine Fortsetzung gibt. © Buchwelten 2014

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