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Rezension zu
Das fremde Mädchen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Dunkle Geheimnisse – ein Familiendrama Anfang des 19. Jahrhunderts

Von: Hannelore Kühlcke aus Freiburg
05.11.2014

England, Anfang des 19. Jahrhunderts, 1803. Zu der Zeit lebt die junge Alice, die ein Mündel des Lord Faukes ist. Eines Morgens taucht aus dem Nichts ein Mädchen auf, ausgehungert, verwahrlost. Ihre Herkunft bleibt unklar, doch Alice nimmt sie auf und nennt sie Starling. Lord Faukes hat einen Enkel, Jonathan, den er oft mit zu den Besuchen bei Alice mitbringt. Die beiden verlieben sich, allerdings darf niemand davon erfahren. Jonathan soll eine andere heiraten. Bis zum Jahr 1815 dauerten die Koalitionskriege, die auch vor England nicht Halt machen. Jonathan wird einberufen. Sein Versprechen, Alice nach Kriegsende zu heiraten, kann er nicht einlösen. Alice hat das Versprechen schriftlich gelöst und ist spurlos verschwunden. Zitat Prolog Anfang: „Der Tag, an dem das Kind aus dem Moor kam, war ein Tag betäubender Kälte. Unablässig wehte der Nordwind, von dem Ohren, Lunge und Knochen schmerzten.“ Fast zwanzig Jahre später, 1821, in dem Badeort Bath. Dorthin zieht die frisch vermählte Rachel mit ihrem Ehemann Richard Weekes. Jonathan Alleyn, nicht nur vom Krieg körperlich und seelisch zerbrochen, lebt von nun an zurückgezogen. Starling ist über den Verlust ihrer lieben Freundin, die ihr wie eine Schwester war, betroffen und setzt alles daran, das Verschwinden von Alice aufzudecken. Das Familiendrama spielt auf zwei Zeitebenen, allerdings sind es nur knapp zwei Jahrzehnte, die es trennt. Diesen Zwischenraum füllt die Autorin geschickt durch das Einbinden des damaligen Krieges. Für uns fast unvorstellbar müssen sich dort grausige Szenen abgespielt haben. Der Klappentext verrät nur das wichtigste, so dass das Interesse auf jeden Fall geweckt wird. Man ist schnell in der Geschichte drin, denn Katherine Webb hat es bis zum Ende geschafft, ihren Schreibstil verständlich und spannend beizubehalten. Jede einzelne Charaktere werden glaubwürdig beschrieben. Für den Leser historischer Familienromane ist es wichtig, sich durch klare und detaillierte Beschreibungen der Handlungsorte sowie auch der Protagonisten in die Story hineinzuversetzen. Welche Rolle im weiteren Verlauf spielt und warum sie von Starling nützlich ist, das lasse ich hier offen. Das Cover ist wunderschön und passt ausgezeichnet. Es wirkt zwar düster, wird aber durch das Licht der Laterne und den blauen Wolken am Himmel aufgelockert. Fazit: „Das fremde Mächen“, hiermit ist der Autorin Katherine Webb erneut ein spannend geschriebener Roman gelungen. Meine (stillen) Erwartungen wurden voll erfüllt.

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