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Rezension zu
Die Schule der Nacht

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

[Gelesen] Die Schule der Nacht

Von: Poesielos
14.08.2017

Bevor ich Die Schule der Nacht von Ann A. McDonald gelesen hatte, war Oxford gar nicht so auf meinem Schirm – und jetzt habe ich große Lust, diese Stadt irgendwann mal bei einer Rundreise durch Großbritannien zu besuchen. Die Beschreibung der ganzen Universitäten, Bibliotheken und ja, ganz eigenen Welt von Oxford sind McDonald in ihrem Roman einfach wunderbar geglückt! Leider nicht ganz so gut geglückt sind ihr die Auflösung aller Mysterien ihrer Geschichte… Cassandra -Cassie- Blackwell hat mit jungen Jahren ihre Mutter verloren und weiß kaum etwas über ihre Familie. Ein mysteriöses Päckchen nebst Brief, der mehr Fragen als alles andere aufwirft, führen sie zu Beginn des Buchs an das Raleigh College in Oxford, wo sie sich Antworten über die Vergangenheit ihrer Mutter erhofft. Die Recherche gestaltet sich jedoch schwerer als erwartet – nicht zuletzt, da Cassie sich als Studentin noch mit Hausarbeiten und Tutorien herumschlagen muss. Und je mehr Cassie herauszufinden scheint, desto weniger Fragen scheinen sich tatsächlich zunächst zu beantworten. AM ANFANG STEHEN FRAGEN – UND DIE IMMATRIKULATION Was geschah 1994? Und was verbirgt sich hinter der Schule der Nacht? Fragen sind definitiv ein großer Bestandteil des Romans und ein bedeutender Motivationsgeber für Cassie und den Leser. Gerade zu Anfang ist Cassie selbst noch sehr unnahbar und wirkt durch den Studienbeginn etwas desorientiert. Als Amerikanerin muss sie sich erstmal in Oxford zurechtfinden und versuchen, bei ihrem Auslandssemester mit dem Lerntempo und den Ansprüchen der Professoren mitzuhalten. Ich fand es schön, dass McDonald den Alltag ihrer Protagonistin recht logisch in die Geschichte einbringt und nicht nach wenigen Seiten einfach vergisst, dass Cassie am studieren ist. Dadurch braucht es allerdings seine Zeit, bis die eigentliche Recherche richtig in Gang kommt und Cassie die ersten Antworten findet bzw. auf weitere Fragen stößt. Denn nicht jeder will, dass sie die Wahrheit erfährt und die Recherche endet häufig in Sackgassen. GEHEIMGESELLSCHAFTEN UND DÜSTERE MACHENSCHAFTEN Immer wieder stolpert Cassie über Anspielungen auf eine Geheimgesellschaft in den Mauern von Oxford, und irgendwie lauert man nur darauf, früher oder später über geheime Zusammenkünfte und dergleichen zu lesen. Daneben macht Cassie allerdings auch einige neue Bekanntschaften, von denen nicht alle glimpflich verlaufen und bei denen man immer wieder hinterfragt, wie viel Vertrauen man den jeweiligen Personen entgegenbringen darf. Es macht Spaß zu sehen, wie McDonald hier verschiedene Hinweise streut und Cassie immer wieder ins Unklare führt. Und auch für den Leser sind vielerlei Entwicklungen nicht sofort vorhersehbar. AM ENDE LIEGT DIE AUFLÖSUNG Im Vorfeld wusste ich bereits, dass Die Schule der Nacht ein paar übernatürliche Elemente beinhalten sollte und war dadurch nicht mehr komplett überrascht, als diese in der Handlung auftauchten. Für mich liegt hier allerdings die Schwäche des Romans, denn man hätte die Geschichte auch gut ohne diesen Aspekt erzählen können bzw. McDonald schöpft nicht das volle Potential aus. Gefühlt wird diesem Aspekt erst auf den letzten gut 50 Seiten Raum gegeben und ich hätte sehr gerne mehr dazu -gerade auch in Hinblick auf Cassie- gelesen. Die Auflösung des Romans passiert allgemein sehr rasch und ich hatte auf den letzten Seiten noch auf eine überraschende Wendung gehofft. Rückblickend habe ich das Gefühl, dass die Autorin eigentlich zwei sehr unterschiedliche Geschichten im Kopf hatte und diese dann versucht hat in einer zu vermischen. Als reine Unterhaltungslektüre mit leicht düsteren Untertönen ist der Roman gerade für die regnerischen Sommer- und Herbstnächte aber perfekt geeignet!

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