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Rezension zu
Fay

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Gut, aber nicht sehr gut

Von: Claudia K. aus Rhede
24.07.2017

Als die 17jährige Fay die gewaltätige Umgebung ihrer Familie verlässt, hat sie, wie gern wiederholt wird, nur einige Zigaretten und zwei Dollar in der Tasche. Ihr Weg, auf dem wir sie begleiten, ist wahrlich kein leichter und Fay, naiv aber dennoch pragmatisch und doch mit einer gewissen "Bauernschläue" charakterisiert, erlebt weiterhin, dass das Leben nicht unbedingt der sonnigste Platz ist. Die Perspektivlosigkeit ihres bisherigen Lebens begleiten sie weiter (was, seien wir ehrlich, auch nicht anders zu erwarten ist, wenn jemand unüberlegt beschließt, ohne Vorbereitungen sein bisheriges Leben zu verlassen). Drogen- und Alkohlmissbrauch, sexuelle Gewalt begleiten Fay, immer wieder trifft sie optimistisch und an das Gute glaubend die falschen Entscheidungen, vertraut mehr oder weniger den falschen Menschen. Im Verlauf der Geschichte wurde für mich aber auch klar, dass Fay nicht wirklich konfliktbereit ist - weglaufen aus Situationen ist für sie immer der Beste weg. Auch dann, wenn ein Bleiben die Situation zum Positiven verändern könnte. Trotz detaillierter Landschaftbeschreibungen und vielen Versuchen, mir Fay nahezubringen: Larry Brown erzählt eine Geschichte und hat zumindest mich dabei in die Rolle des Lesers gedrängt. Doch von einem Buch erhoffe ich mir, dass ich Teil der Geschichte werde, immer weiter und drängender lese, um zu sehen, wie es mit "mir" weiter geht. Doch ein etwas abrupter Schreibstil verhindert hier für mich ein eintauchen in die Geschichte. Dazu kommt, dass das Buch Längen aufweist, nicht zuletzt habe ich mich zeitweilig gefühlt, als hielte der Autor mich für zu dumm, mich zu erinnern, dass Fay mit wenig Geld und Rauchwaren unterwegs war oder dem Alkohol durchaus zugetan war. Als Thriller-Liebhaber und begeisterter Fan von Cody Mcfadyen und Karen Slaughter fehlte mir einfach die Dichte, die Kunst, mich mitzunehmen und vor allem fehlten Spannungsbögen. Das Meiste war schon nach ca. 100 Seiten vorhersehbar. Und obwohl Fay Höhen und Tiefen erlebt, gibt es keine Achterbahn der Gefühle beim Lesen. Und so bleibt ein für das deutsche Publikum neu entdeckter Autor, von dem ich persönlich nur zögerlich noch einen Roman lesen würde, den ich aber allen Lesern empfehle, die sich auf Geschichten nicht zu tief einlassen möchten und mit einem etwas ruppigen Schreibstil gut zurecht kommen.

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