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Rezension zu
Fay

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die dunkle Seite des Lebens

Von: Laura
04.07.2017

‚Fay‘ erzählt die Geschichte des gleichnamigen Mädchens, die aufgrund schwerer Familienverhältnisse entscheidet, wegzulaufen. Die Geschichte ist eine Kombination aus ‚Coming-of-Age‘ und ‚Roadmovie‘, gespickt mit viel Leid, Perspektivlosigkeit und allgemein der dunklen Seite des Lebens. ‚Fay‘ ist ein Roman aus der Feder des bereits 2004 verstorbenen Autors Larry Brown. Das Buch wurde bereits 2000 veröffentlich, jetzt endlich hat es den Weg auch in den deutschsprachigen Raum gefunden. Inhaltlich konnte ich einige Parallelen zu dem Film ‚Runaway Girl‘ finden, welcher auch auf einem Roman basiert – dem 2007 erschienen ‚Hick‘ von Andrea Portes. Die Ähnlichkeiten beruhen aber vor allem auf der Grundthematik und der gezeigten Gesellschaftsschicht. Sogenannte Bücher aus dem ‚Country Noir‘ Genre üben eine Faszination auf mich aus, die ich nicht mal in Worte packen kann. Mich interessieren die dunklen Flecken einer Gesellschaft. Da das Buch auch noch in einem meiner Lieblingsverlage, Heyne Hardcore, erschienen ist, brauchte ich nicht mehr viel Anreiz und war sofort interessiert. Bereits zu Beginn der Geschichte wird klar, dass uns hier eine soziale Randgruppe dargestellt wird. Armut, Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit, Drogen, sexuelle Gewalt – all dies scheint in Fays Welt an der Tagesordnung zu stehen. Fay möchte ausbrechen und beschließt, ihrer Familie den Rücken zu kehren. Auf ihrem Weg begegnet sie vielen Menschen, die es tatsächlich nicht immer gut mit ihr meinen. Fay wird als eine sehr gefasste, pragmatische, aber doch naive junge Frau dargestellt, die gerne an das Gute im Menschen glauben will. Doch auch bei ihr hat das verrohte Leben schon Spuren hinterlassen und sie wird zunehmend misstrauischer mit jeder schlechten Erfahrung. Trotz ihrer aufgeschlossenen und netten Art, weiß sich Fay zu helfen, wenn sie in Bedrängnis gerät und ist alles andere als eine leichte Beute. Doch Fay trifft leider nicht immer gute Entscheidungen, was wohl vor allem an ihrer Naivität liegt. Für mich als Leser nicht unbedingt nachvollziehbar, aber aus Fays Sicht durchaus. So ist es sogar vorgekommen, dass Fay aus meiner Sicht eine total dumme Entscheidung trifft, die ich überhaupt nicht mochte. Im Verlauf der Story verschlechtert sich aber alles so sehr, dass der vermeintliche Fehler vorher, eher einer Rettung gleichkommt. Die Geschichte selbst hat nicht unbedingt hervorstechende Highlights und fließt eher vor sich hin, jedoch war ich niemals gelangweilt, auch wenn das Buch durchaus ein paar Längen aufweist. Einzig das Ende konnte mich leider nicht ganz überzeugen, da es wohl einfach nicht mein Geschmack war. Ich habe nicht mit einem Happy End gerechnet, da das wohl kaum dem Buch gerecht werden würde, aber etwas weniger offen und ein wenig hoffnungsvoller hätte mir schon gefallen.

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