Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
An einem Tag im November

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Nichts wird einmal wie früher sein...

Von: alias Floh
15.09.2014

Bestsellerautorin Petra Hammesfahr präsentiert hier in "An einem Tag im November" einen wahr gewordenen Albtraum, der bis unter die Haut kriecht und auch die letzten Nervenenden des Gehirns strapaziert. Hier lesen wir einen facettenreichen Krimi, und die Autorin wartet hier mit für mich überraschenden Können und schreiberischen Talent auf, da ich von dieser Autorin bisher noch keinen Roman gelesen habe. Kaum zu glauben, dass ihr idyllischer Schauplatz in Köln so viel Grauen und Entsetzen heraufbeschwören kann, denn die Autorin versetzt den Leser live und hautnah in das friedliche Köln, wo man seinen Nachbarn noch kennt, und keine Geheimnisse verborgen bleiben...fast keine Geheimnisse... Erschienen im Diana Verlag (http://www.randomhouse.de/diana/) Zum Inhalt: "Es kann nebenan passieren. Der Täter kann ein Freund sein. Es kann jederzeit Realität werden. An einem Nachmittag im November verschwindet die fünfjährige Emilie Brenner. Spurlos, denn obwohl die Nachbarn sie noch mit ihrem neuen Fahrrad sahen, scheint sie wenig später wie vom Erdboden verschluckt. Ein Albtraum für die Eltern, die eine Vermisstenanzeige allerdings viel zu spät aufgeben, und auch für Kommissar Klinkhammer, der aus bitterer Erfahrung weiß, dass bei verschwundenen Kindern jede Minute zählt. Noch ahnt er nicht, dass seit Monaten in der Nachbarschaft Dinge geschehen, die an jenem Tag im November unweigerlich zur Katastrophe führen. Die Meisterin der psychologischen Spannung erzählt von den seelischen Abgründen, die in jedem von uns unvermittelt aufbrechen können." Handlung: An einem nasskalten Novembertag verschwindet die fünf Jahre alte Emilie. Die Eltern des Kindes wenden sich erst verspätet an die hiesige Polizei. Wer vermutet schon schlimmstes? Die Suche beginnt, und für Kommissar Klinkhammer entwickelt sich diese Fall zu einer ganz entsetzlichen Geschichte. Hier ist kein Kind einfach nur ausgebüxt, hier steckt System dahinter. Die Ermittlungen zielen in alle Richtungen, für die Eltern wird ein Albtraum wahr und es werden ungeahnte Entdeckungen gemacht und unbeschreibliche menschliche Abgründe tun sich auf. Ein rasantes Katz- und Mauspiel, eine Jagd gegen die Zeit, ein erschreckender Fall, der auch die Öffentlichkeit erregt. Schreibstil: Die Autorin Petra Hammesfahr besitzt einen so eindringlichen und unverblümten Schreibstil, dass sie gleich zu Beginn all meine Sympathiepunkte erhaschte. Zunächst jedoch gibt ein unglaublicher Prolog erste Rätsel und viele Fragen auf. So fesselt die Autorin den Leser an die Ereignisse und lässt diesen nicht mehr los, bis wirklich alle Fragen beantwortet und verknüpft sind. Sie nutzt unter anderem den typischen Schreibstil für einen gelungenen Krimi, denn sie legt falsche Spuren, sorgt für Irrungen und Wirrungen, streut Handlungsstränge und lässt den Leser an den Ermittlungen aktiv teilhaben und mit den Ermittlern an den Ermittlungen verzweifeln. Sie bringt die Verzweiflung, die Schuldgefühle und Ängste der Eltern sehr nahe, kriecht somit unter die Haut und sorgt für fast mörderische Beklemmungen beim Lesen. Ein Emotionsmix aus Spannung, Angst, Gefühl, Sorge, Tatendrang, Hass, Entsetzen und bloßem Schock. Petra Hammesfahr formt eindringliche Dialoge mit authentischen Dialekt, der mich ganz besonders erfreut. In Köln ticken die Uhren anders. Sehr gut gemacht und toll präsentiert, ohne zu viel Regionalcharakter abzuladen, hat Hammesfahr einen Krimi, nicht nur für Kölner geschaffen, und immer in den passenden Momenten und Situationen ihren lokalen Touch einfließen lassen, ohne vom Kern der Kriminalhandlung abzuweichen. Nichts überladen oder übertrieben, fein abgestimmt und wunderbar gewürzt. Sterne gibt es allein dafür. Krimi-Autorin Hammesfahr wartet mit einem Krimi auf, der auch ohne maßlos übertriebene Morderei und Blut gut unterhält und für Lesevergnügen, unheimlich viel Spannung und ganz viel Irrung und Wirrung in den Ermittlungen sorgt. Das Buch liest sich flüssig und unterhält, sorgt für Kribbeln und strapazierten Nerven. Sie schreibt flott, flüssig, teils auch humorig und trifft den Nerv der Zeit und lässt trotz aller Tragig und Betroffenheit an manchen Stellen die Bauchmuskeln zucken. Aber auch ein ungläubiges Kopfschütteln lässt sich beim Leser nicht unterdrücken. Ihre Art macht Lust auf mehr. Als BonBon darf man sich der Leser über eine Wendung im Showdown, die es in sich hat... freuen. Hier kommt der Krimileser, der auch Thrill mag ganz auf seine Kosten. Charaktere: Viel Geschick und Können beweist die Autorin bei der Auswahl der Charaktere. Denn hier treffen wir viele Persönlichkeiten und gerade das Team um die Ermittlungen wartet mit vielen unterhaltsamen und authentischen Eigenschaften auf. Kriminalhauptkommissar Klinkhammer wird schnell einen ganz persönlichen Bezug zu dem Verschwinden des Mädchens und den Ermittlungen bekommen, denn er steht im Zugzwang, ist unter Zeitdruck und im Fokus der Presse. Das Leid, die Sorge und die Ängste, der betroffenen Eltern hat die Autorin hier sehr nah und psychologisch eindringlich hervorgehoben. Dieses Schicksal bewegt, diesen Albtraum erlebt der Leser live und hautnah mit. Nach und nach erfahren wir immer mehr über die Nachbarschaft, Zeugen und Bewohner, und wie sehr sie doch die Verbindungen zu den weiteren Verkettungen stehen. Eine Buddelei in der eigenen Vergangenheit, eine Sucherrei nach möglichen Spuren. Auf dem Weg bis zum Täter, begegnen wir noch viele Charaktere aus Familie, Umfeld, Zeugen und Nebenrollen. Jeder könnte es gewesen sein. Wer hat was zu vertuschen? Wer hat eine alte Schuld offen? Wer fühlt sich verletzt, wer hätte ein Eindeutiges Motiv? Wer ist hier eigendlich Opfer und wer ist Täter? Knifflige Konflikte entstehen hier. Wir treffen auf sympathische und unsympathische Figuren und dürfen so manchen Überraschungsmoment erleben. Autorin Petra Hammesfahr beweist großes Geschick, denn sie bringt die vielen Rollen und Nebenrollen in Einklang und lässt den Leser somit mitfühlen und ganz wichtig: Sie lässt den Leser an den bewegenden Ermittlungen teil haben! Im sagenhaften Showdown führt sie die Handlungsstränge und Puzzleteile zusammen...WOW. Meinung: Das Treiben rund um die Ermittlungen, um das Verschwinden, um den letzten Tag der kleinen Emilie, um die Eltern und Nachbarn, um die Abgründe, die sich offenbaren...., um den oder die Täter/in, um die Opfer, um die Mutmaßungen, um die Wendungen und Kuriositäten sind äußerst irr und wirr aber mehr als unterhaltsam und spannend dargestellt. Da mich dieser Krimi absolut durch seine Eindringlichkeit, Schärfe , die Charaktere, die Story, die Umstände, die ganzen Ideen, die Dialoge und vor allem die verschrobenen Konstellationen absolut überzeugt und unterhalten hat, gibt es von mir ohne Wenn und Aber wohl verdiente 5 Sterne. Pluspunkt ist hier der idyllische Landcharakter, sehr reizende Schauplätze und Menschen. Die Autorin reizt den Leser zum Schubladendenken und lässt diesen gekonnt damit auflaufen. Gerade die schöne heile Welt bröckelt langsam vor sich hin und immer neue Abgründe tun sich auf. Psychische Störungen, Lug und Betrug, Neid und Missgunst...Schließlich bringt es viel Potential für eine Kriminalhandlung gepaart mit verschrobenen Persönlichkeiten, das Wahren der Idylle und des eigenen Ansehens....all das vereint zaubert einen Krimigenuss wie er sein soll! Auch die Schauplätze sind gekonnt gewählt und machen das Geschehen lebendig und real. Cover: Ein gelungenes Motiv, es passt zum Schauplatz, zum Ereignis, zur Tat und zum Gesamtpacket: Krimigenuß! Die Kapiteleinteilung gefällt mir gut, das Schriftbild ist sehr angenehm und das Buch liegt bequem in der Hand. Hochwertige Verarbeitung und passender Klapptext. Rundum stimmig. Die Autorin: "Petra Hammesfahr wusste schon früh, dass Schreiben ihr Leben bestimmen würde. Mit siebzehn verfasste sie ihre ersten Geschichten, aber erst fünfundzwanzig Jahre später kam mit Der stille Herr Genardy der große Erfolg. Seitdem erobern ihre Spannungsromane die Bestsellerlisten, werden mit Preisen ausgezeichnet und erfolgreich verfilmt. Die Autorin lebt in der Nähe von Köln, wo auch ihr neuestes Buch An einem Tag im November spielt, das erstmalig im Diana Verlag erscheint." Fazit: Ein komplexer und ausgefeilter sehr packender und bewegender Krimi. Hier geht das Lesen an die Substanz und man ist so nah dabei wie selten. Vor allem als Eltern, sehr erschreckend und hoffentlich nie Wirklichkeit....Absolutes Lesemuss, eine tolle Autorin mit großem Geschick!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.