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Rezension zu
Fay

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Einfühlsam und spannend

Von: Vanessas Bücherecke
22.06.2017

Rezension Larry Brown - Fay Klappentext: Der Roman erzählt die Geschichte der 17-jährigen Fay, einer bildhübschen jungen Frau, die von zu Hause, von ihrem gewalttätigen Vater, wegläuft. Mit nichts als einer Packung Zigaretten und zwei Dollar in der Handtasche verlässt sie ihre Hütte im Wald und macht sich auf den Weg Richtung Küste, auf der Suche nach einem bessere Leben. Auf diesem Weg erlebt sie allerhand Bedrohliches, Gewalttätiges, aber auch Liebe und Hoffnung. Meinung: Die 17-jährige Fay hält es daheim nicht mehr aus. Sie geht, lässt ihren kleinen Bruder und die kleine Schwester zurück, ebenso wie die Mutter und den gewalttätigen Vater. Dabei hat sie nur 2 Dollar und ein paar Zigaretten in ihrer Handtasche. Fays Weg ist voller schicksalhafter Begegnungen. Sie begegnet Menschen, die es gut mit ihr meinen, und solchen, die es weniger gut mir ihr meinen. Und nicht jeder überlebt in diesem Roman. Fay zu beschreiben ist nicht ganz einfach. Auf der einen Seite ist so jung, so naiv und unerfahren. Es fehlt ihr an Bildung, da ihr diese schon früh verwehrt wurde. Und doch ist so reif und abgeklärt für ihr Alter, hat Dinge erlebt, die man in so jungen Jahren noch nicht erlebt haben sollte. Aber trotz ihrer so hilflos wirkenden Art ist Fay auch eine unheimlich starke Frau, die meinen ganzen Respekt bekommen hat. Die Charaktere im Roman sind rauh, zum Teil ungeschliffen und wirken oft zwielichtig und geheimnisvoll. Hier beweist der Autor eine scharfe Beobachtungsgabe, denn die Protagonisten sind unheimlich dicht und komplex aufgebaut. Wie seine Charaktere, so ist auch dieser Roman roh und seine Landschaftbeschreibungen ursprünglich, heiß und schwitzig. Larry Brown hat eine wahnsinnig dichte Atmosphäre im Roman geschaffen, die dafür sorgt, dass man dieses Buch trotz seiner zeitweise auftauchenden Längen nicht gerne aus der Hand legt. Fays Weg ist bedrückend, aber auch voller Glücksmomente, spannend und nervenzehrend, fürchtet man doch, was auf das junge Mädchen so alles zukommt. Sprachlich geradlinig erzählt und übersetzt von Thomas Gunkel, passt diese Erzählweise so perfekt zu diesem Roman. Fazit: Fay ist atmosphärisch dicht, verstörend und berührend, brutal und ungeschönt. Eine großartige Geschichte, die sich der dunklen Seiten der Gesellschaft annimmt und gerade durch das schwül-warme Setting die Geschichte so besonders macht. Da verzeiht man auch so manche Länge im Roman bereitwillig. Von mir gibt es 4,5 von 5 Punkten. Vielen Dank an Heyne Hardcore für das Rezensionsexemplar.

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