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Rezension zu
Das Erdbeermädchen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Liebe, Freundschaft und die Leidenschaft zur Malerei

Von: Kathrin N.
21.06.2017

Die in England geborene Autorin lebt mit ihrem norwegischen Mann und den Kindern in der Nähe von Asgardstrand, einem norwegischen Küstenort, in welchem Edvard Munch sein Ferienhaus hatte, welches Lisa Stromme so fasziniert... und so wurde dieser bekannte Maler auch Dreh- und Angelpunkt ihres ersten Romans „Das Erdbeermädchen“. Das Erdbeermädchen ist ein Gemälde und die Erzählperson zugleich; Johanne lernt als Erdbeersammlerin verschiedene Maler kennen, die ihren Sommer in Asgardstrand verbringen; so u.a. auch Edvard Munch, den alle Bewohner meiden und ihren Kindern sogar verbieten, sich das kleine Ferienhaus anzuschauen... Johanne nimmt trotzdem heimlich Kontakt zu diesem Künstler auf, weil sie das Malen liebt und Edvard Munch fördert sie mit Leinwand, Farbe und einem Buch von Goethe „Die Farbenlehre“. Außerdem arbeitet Johanne den Sommer über bei der Familie des Admirals Ihlen, befreundet sich mit dessen jüngster Tochter Tullik, welche sich ihrerseits in den Maler Munch verliebt. Das Drama beginnt und wird quasi Mittelpunkt der Geschichte: es geht um Kunst, Liebe, heimliche Treffen, Lügen, Verlust und tragischer Abschied... immer aus der Sicht von Johanne geschrieben. Die Geschichte des Romans ist wirklich interessant und vor allem merkt man, dass sich die Autorin in ihren Recherchen rund um Edvard Munch und Asgardstrand sehr von der Zeitgeschichte hat inspirieren lassen. Es tauchen immer wieder real existierende Gemälde auf, auch die Liebesgeschichte Munchs und das Ferienhaus gab es wirklich. Um diese Fakten wird ein fantasievoller Roman mit Einblick in die damalige Zeit gemalt, was ich wirklich sehr ansprechend finde. Und dennoch empfinde ich das Buch als holprig („Verwirrt wollte ich sagen, verstört, biss mir aber auf die Zunge, weil mir das wie Verrat vorgekommen wäre,“ Seite 202, 2. Absatz) und nicht so fesselnd, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob es an der Sprache oder der Übersetzung liegt... oder vielleicht an der Art, wie die Autorin zwischen detaillierter Beschreibung und lapidarem Überfliegen eines Themas hin- und her wechselt. Es fehlt mir einfach der Spannungsbogen, der mich das Buch nicht mehr weglegen lässt. Sehr schade, denn die Geschichte an sich hat viel Potential! Auch finde ich das Buchcover nicht ganz so gelungen: es passt meines Erachtens weder zum Titel des Erdbeermädchens, noch zur eher düsteren Geschichte. Einzig durch den Stil lässt sich ein Gemälde aus dem Ende des 19. Jahrhunderts erahnen. Fazit: eine interessante Geschichte, leider für meinen Geschmack zu holprig erzählt. Wer Kunst rund um Edvard Munch (der gerade durch seine Bildervariationen von „Der Schrei“ der Allgemeinheit bekannt wurde) mag, Norwegen des 19. Jahrhunderts liebt und gerne historische Romane liest, die dieses Mal nicht epischen Ausmaßes sind... dem mag ich diese Roman-Neuerscheinung ans Herz legen. Ich bin allerdings eher ein wenig enttäuscht bzw. meine Erwartungen waren aufgrund des Klappentextes zu hoch

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