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Rezension zu
Hexensaat

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Hexensaat

Von: Bearnerdette
20.06.2017

“O, wonder! How many goodly creatures are there here! How beauteous mankind is! O brave new world, That has such people in't!” ― William Shakespeare, The Tempest Kennt ihr das: Ein Schriftsteller ist so gut, dass ihr ihn oder sie nicht mehr neutral bewerten könnt sondern nur noch im Rahmen des eigenen Schaffens? So geht es mir mit Margaret Atwood. Ihre Romane sind normalerweise derMassen brillant, dass ich extrem hohe Erwartungen an sie habe. Ob das gerecht ist weiss ich nicht, aber es spielte definitiv eine Rolle als ich über dieses Buch nachdachte. Warum? Das erfahrt ihr gleich. Zunächst ein paar Worte zur Story... Felix war ein strahlender Stern am Theaterhimmel, ein wagemutiger Regisseur mit ausufernden Inszenierungen. Bis zu dem Tag als ihm sein Protege Tony in den Rücken fiel und zu seiner Entlassung führte. So versagte man Felix letztem Stück, Shakespeares der Sturm, die Uraufführung. Felix zieht sich zurück, gedemütigt und wütend. Jahre verbringt er in einer Hütte, abgeschieden, mit niemandem als dem Geist seiner verstorbenen Tochter als Gesellschaft. Doch dann ergibt sich eine Chance für ihn, Rache zu nehmen. Unter falscher Identität übernimmt er die Leitung einer Gefängnis Theater-Truppe, bestehend aus Verbrechern. Und er schmiedet einen perfiden Plan... Hexensaat ist kein atemberaubender Atwood, wie man ihn kennt. Daher war ich zunächst etwas enttäuscht. Erst mit etwas Abstand realisierte ich, dass es sich immer noch um ein gutes Buch handelt, nur nicht um einen ihrer besten Romane. Die große kanadische Autorin interpretiert in diesem Werk - das zur Reihe Hogarths Shakespeare Neuinterpretationen gehört - den Sturm, The Tempest, neu. Nicht unbedingt Shakespeares bekanntestes Werk und tatsächlich auch eines, das ich nicht gelesen habe. Deshalb ging mir beim Lesen wahrscheinlich einiges verloren. Dennoch ist die Geschichte unterhaltsam und vereint einige kreative Einfälle. Die Identifikation mit Felix fiel mir ungemein schwer, aber ich denke das war so gedacht. Er ist ein Anti-Held mit deutlichen Schwächen. Die meisten anderen Charaktere bleiben leider etwas blass. Außerdem hat das Buch ein oder zwei Längen, die es zu überwinden gilt. Trotz Schwächen ist es aber ein solider unterhaltsamer Roman und sicher eine kreative Neuinterpretation des zugrunde liegenden Materials. Atwood Neulingen empfehle ich jedoch mit einem ihrer anderen Werke einzusteigen, z.B. der Report der Magd oder Oryx & Crake. “O, wonder! How many goodly creatures are there here! How beauteous mankind is! O brave new world, That has such people in't!” ― William Shakespeare, The Tempest Kennt ihr das: Ein Schriftsteller ist so gut, dass ihr ihn oder sie nicht mehr neutral bewerten könnt sondern nur noch im Rahmen des eigenen Schaffens? So geht es mir mit Margaret Atwood. Ihre Romane sind normalerweise derMassen brillant, dass ich extrem hohe Erwartungen an sie habe. Ob das gerecht ist weiss ich nicht, aber es spielte definitiv eine Rolle als ich über dieses Buch nachdachte. Warum? Das erfahrt ihr gleich. Zunächst ein paar Worte zur Story... Felix war ein strahlender Stern am Theaterhimmel, ein wagemutiger Regisseur mit ausufernden Inszenierungen. Bis zu dem Tag als ihm sein Protege Tony in den Rücken fiel und zu seiner Entlassung führte. So versagte man Felix letztem Stück, Shakespeares der Sturm, die Uraufführung. Felix zieht sich zurück, gedemütigt und wütend. Jahre verbringt er in einer Hütte, abgeschieden, mit niemandem als dem Geist seiner verstorbenen Tochter als Gesellschaft. Doch dann ergibt sich eine Chance für ihn, Rache zu nehmen. Unter falscher Identität übernimmt er die Leitung einer Gefängnis Theater-Truppe, bestehend aus Verbrechern. Und er schmiedet einen perfiden Plan... Hexensaat ist kein atemberaubender Atwood, wie man ihn kennt. Daher war ich zunächst etwas enttäuscht. Erst mit etwas Abstand realisierte ich, dass es sich immer noch um ein gutes Buch handelt, nur nicht um einen ihrer besten Romane. Die große kanadische Autorin interpretiert in diesem Werk - das zur Reihe Hogarths Shakespeare Neuinterpretationen gehört - den Sturm, The Tempest, neu. Nicht unbedingt Shakespeares bekanntestes Werk und tatsächlich auch eines, das ich nicht gelesen habe. Deshalb ging mir beim Lesen wahrscheinlich einiges verloren. Dennoch ist die Geschichte unterhaltsam und vereint einige kreative Einfälle. Die Identifikation mit Felix fiel mir ungemein schwer, aber ich denke das war so gedacht. Er ist ein Anti-Held mit deutlichen Schwächen. Die meisten anderen Charaktere bleiben leider etwas blass. Außerdem hat das Buch ein oder zwei Längen, die es zu überwinden gilt. Trotz Schwächen ist es aber ein solider unterhaltsamer Roman und sicher eine kreative Neuinterpretation des zugrunde liegenden Materials. Atwood Neulingen empfehle ich jedoch mit einem ihrer anderen Werke einzusteigen, z.B. der Report der Magd oder Oryx & Crake.

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