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Rezension zu
Die Tuchvilla

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Nette Unterhaltung :)

Von: Buchstabenmagie
10.05.2017

Die Tuchvilla ist der Auftakt einer Trilogie rund um die in Augsburg ansäßige Industriellenfamilie Melzer. Ab dem Jahr 1913 werden in drei Bänden die Schicksale der Melzer´schen Familie und ihrer Angestellten inmitten deutscher Geschichte dargestellt. Die Wirren des Schicksals, Aufstieg und Fall, Liebe und Freundschaft und ein Krieg, der alles zu zerstören droht. Das Waisenmädchen Marie tritt in der Tuchvilla eine Anstellung als Küchenmädchen an. Ihre letzte Chance doch noch irgendwo Fuß zu fassen, da jeder ihrer vorherigen Dienstherren sie vor die Tür gesetzt hatte. Doch Johann Melzer, dem Oberhaupt der Familie, scheint erstaunlich viel daran zu liegen, dass das junge Mädchen ihren Platz in der Tuchvilla findet. Und so versucht Marie die Villa zu ihrem neuen Zuhause und die anderen Angestellten zu ihren Freunden zu machen. Während sie in der Küche beschäftigt ist, vertreiben sich Katharina und Elisabeth, die beiden Töchter der Melzers, ihre Zeit mit Eifersüchteleien. Die Hübschere der beiden, Katharina, soll in die Gesellschaft eingeführt werden und für die ältere Elisabeth wird es höchste Zeit sich nach einem geeigneten Heiratskandidaten umzusehen. Paul hingegen genießt seine Studentenjahre lieber in München und jagt den Mädchen hinterher. Doch dann trifft er bei der Familie auf das neue Küchenmädchen und ist hin und weg. Und dann ist da noch dieses Geheimnis, welches Maries Herkunft umgibt... Meine Erwartungen an diesen ersten Band waren zur vergleichen mit der Fernsehserie Downton Abbey, die meiner Meinung nach ein grandioses & detailgetreues Gesellschaftsbild seiner Zeit zeigt. Und dabei vor allem zu gleichen Teilen auf die Angestellten, als auch die Herrschaft eingeht, was mir dort besonders gut gefallen hatte. In der Tuchvilla hingegen sticht ganz klar Marie als Protagonistin hervor. Sehr deutlich fungiert sie als Bindeglied zwischen den beiden Ebenen in der Industriellenvilla. Leider ging bei der Anzahl Perspektiven die Tiefe verloren, was ich sehr schade fand. Vor allem ausgerechnet mit Marie hatte ich so meine Probleme. Ihre Eigenwahrnehmung & die von Außen scheinen einfach nicht zusammenzupassen. Andere beschreiben sie oftmals stolz und sogar mit einem arroganten Auftreten. Sie selbst scheint sich aber meistens sehr unsicher zu fühlen. Und ich persönlich war gelangweilt von ihr, weil sie in meinen Augen einfach keine eigene Persönlichkeit zu haben schien. Und als gebürtige Augsburgerin hatte ich natürlich auch Erwartungen die Stadt betreffend. Leider vermittelte mir der Roman eher den Eindruck, Augsburg würde aus der Maximiliansstraße und dem Jakobertor bestehen angereichert mit ein paar schummrigen Gassen. Bei Augsburg als Zentrum der Handlung hätte ich mir ein bisschen mehr gewünscht. Das klingt jetzt alles sehr negativ, aber so ist es dann auch wieder doch nicht gemeint. Es ist eben kein Downton Abbey und Vergleiche sind ja sowieso blöd. Die Tuchvilla ist die Tuchvilla. Und dennoch habe ich es gemocht und gerne gelesen. Der Schreibstil war flüssig und die Geschichte rund um Marie, Kitty, Elisabeth und die anderen Villenbewohner unterhaltsam. Eine nette Lektüre (wenn auch nicht mehr!). Eben etwas Schönes zu lesen. Kein Buch, das mich begeistern konnte, aber auch keines, über das ich jetzt etwas wirklich Schlechtes sagen könnte!

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