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Rezension zu
Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra

Sonderbare Buchhandlung

Von: Nicole Plath
07.05.2017

Der arbeitslose Webdesigner Clay Jannon bekommt in der Buchhandlung von Mr. Penumbra einen Aushilfsjob. Er soll dort die Nachtschichten übernehmen, hat aber sehr merkwürdige Auflagen von seinem neuen Chef erhalten. So darf er beispielsweise nicht in den Büchern lesen. Genauso seltsam sind die Stammkunden. Sie leihen nur Bücher aus, welche im hinteren Raum in riesigen Regalen stehen. Doch eines Tages überkommt Clay die Neugier und er schaut in eines der Bücher. Doch er wird enttäuscht. Statt Wörter befindet sich nur eine Art Code auf den Buchseiten. Buchstabe an Buchstabe ohne ein erkennbares Muster. Zusammen mit seiner Freundin Kat – die bei einer sehr bekannten Firma arbeitet – und seinem Kumpel Neel, Nerd und Inhaber einer Software-Firma, versucht Clay das Geheimnis der Buchhandlung zu lösen. Ein Roman, der in einer Buchhandlung spielt und sich um Bücher dreht? Leserherz, was willst du mehr… Naja, vielleicht mit weniger hohen Erwartungen an diese Geschichte starten. Denn hier prallen zwei Welten aufeinander. Alte, gebundene Bücher treffen auf eBook-Reader und Suchmaschinen. Je mehr Clay und seine Freunde herausfinden, was in der Bibliothek vor sich geht, desto mehr Rätsel ergeben sich. Wer ist Mr. Penumbra, und wer sind seine Stammkunden? Eine aussterbende Spezies für Geschichten in Papierform? Kat, Mitarbeiterin bei einer bekannten Suchmaschinen-Firma, lässt jedenfalls keine Gelegenheit aus, die Vorteile digitaler Bücher und überhaupt des ganzen digitalen Lebens anzupreisen. Das Buch ist in mehrere Teile mit angenehm kurzen Kapiteln aufgeteilt. Stück für Stück enthüllt sich das Geheimnis, leider ohne besondere Spannungsmomente. Die Bibliothek ist auch nicht der Schwerpunkt in dieser Geschichte, wie man auf den ersten Blick meinen könnte. Die Charaktere sind gut dargestellt. Kat, deren Arbeitgeber in diesem Buch gefühlte 1.000 plus X-mal genannt wird, ist von der Leistungsfähigkeit der heutigen Technik restlos begeistert. Clay, der die Geschichte aus der „Ich-Perspektive“ erzählt, ist ein sympathischer Mann, der sich auf seine Freunde verlassen kann. Neue Erkenntnisse nimmt er mit Gelassenheit hin und löst einfach das Rätsel um die Bibliothek weiter. Das Buch ist nicht schlecht, konnte mich jedoch nicht richtig fesseln. Der Funke ist nicht übergesprungen. Vielleicht ist er aber auch jedes Mal, wenn eine „Lobeshymne“ auf die tollen Arbeitsbedingungen von Kat eingegangen wird, wieder erloschen. Ich habe wirklich kein Interesse daran gehabt, zu erfahren, wie man sich in dieser Firma für sein Essen in der Kantine anstellen muss. Leider verläuft sich die Geschichte so immer wieder mal. Auch die anschließende Kurzgeschichte, wie Mr. Penumbra zu seiner Bibliothek gekommen ist, war nicht berauschend. Wort für Wort hat sich aneinander gereiht, und irgendwann war sie dann zu Ende. Nett gedacht, aber nicht notwendig gewesen. Als lockerer Lesestoff ohne große Ansprüche ist das Buch geeignet. Buchfreunden sei allerdings gesagt, die Bibliothek ist wirklich nur der Handlungsort der Geschichte. Ein echtes Geheimnis, welches sich in den Büchern versteckt – à la Unendliche Geschichte und Co – gibt es in diesem Buch nicht.

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