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Rezension zu
Vernunft und Gefühl

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Zeitlos, traurig und wunderschön

Von: Happy Booktime
29.04.2017

Cover Das Cover zu Vernunft und Gefühl ist schlicht und dennoch wunderschön. Es zeigt eine in rosa gekleidete Frau in einem viktorianischen Kleid, stilecht mit Handschuhen, die bis über die Ellenbogen reichen und einem Hut nimmt sie eine damenhafte Pose direkt vor dem Fenster ein. Was leider auf Bildern nicht einzufangen ist, ist der Perlmutt wirkende Schimmer, welcher den Einband nahezu erstrahlen lässt, wenn Licht auf ihn trifft. Meinung Es ist schon eine längere Zeit her, das ich Vernunft und Gefühl gelesen habe und ich fühlte mich auch dieses Mal wieder wie beim ersten Mal, als ich das Buch zur Hand nahm. Ein wenig Ehrfürchtig und voller Vorfreude auf die Geschichte von Marianne und Elinor Dashwood, zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch beide eine Zeit durchleben, in der ihnen das Herz gebrochen wird und sie ihren Platz in einer Welt finden müssen, die von Etikette, Erwartungshaltung und Konventionen geprägt ist. Marianne ist die impulsivere der Schwestern. Sie hört auf ihr Herz und ist eine Verfechterin davon, Emotionen zu zeigen und sie auszuleben. Das klingt aus heutiger Sicht nicht verwerflich, doch zu Zeiten Jane Austens ist Marianne wie ein Mädchen, das sich Hals über Kopf in eine Affäre mit einem fremden Biker stürzt. Nachvollziehbar also, das ihre ältere Schwester Elinor ihr ins Gewissen redet, denn sie ist in Liebesdingen der absolute Gegenpol zu Marianne. Sie ist besonnen, ehr zurückhaltend und vorsichtig, versucht mit Verstand und Anmut den Mann ihres Herzens für sich zu gewinnen. Auch die übrigen Charaktere aus Verstand und Gefühl sind mit viel Sorgfalt und Sinn für Authentizität beschrieben. Sie haben die unterschiedlichsten Züge an sich, die eine Vielzahl menschlicher Charakteristika abdecken: Egoismus und Hinterhalt finden ebenso ihren Platz in der Geschichte wie Fürsorge und Selbstlosigkeit. Leidenschaft und Ergeiz findet man direkt neben Trauer und Verzweiflung. Jane Austen zeigt auf, das ihre Zeit weder ruhig noch unterkühlt ist und das jeder mit seinen inneren Dämonen zurecht kommen muss. Den Schreibstil, den man in Austens Büchern findet ist großartig. Das sie so viel Witz und Ironie in ihre Romane bringt ist wunderbar und machen ihre Werke auch heute noch sehr gut lesbar. Vernunft und Gefühl war ihr erstes Werk und man merkt ihm zu keiner Zeit unausgereifte Dialoge oder Längen an. Ganz flüssig liest man sich durch die Seiten, hofft und bangt mit den Protagonisten und leidet, wenn ihnen das Herz bricht. Fazit Wer noch nie ein Buch von Jane Austen gelesen hat, der hat etwas verpasst. Habt keine Angst vor Klassikern sondern versucht es einfach. Verstand und Gefühl ist kein verstaubter Roman einer alten Frau. Die Autorin beschreibt zeitlose Probleme mit authentischen Charakteren. Liebe und Herzschmerz und damit verbundene Arten mit diesen Gefühlen umzugehen finden sich zu jeder Zeit. Witz und Charme machen die Thematik damit nicht prüde oder trocken sondern humorvoll und intelligent.

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