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Rezension zu
Das Buch der Spiegel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannend und verzwickt

Von: Curin
08.04.2017

Als Literaturagent bekommt Peter Katz viele Probemanuskripte per Mail zugesandt. Besonders beeindruckt ist er von Richard Flynns Geschichte, die unmittelbar mit einem Mord an dem bekannten Psychologieprofessor Wieder zusammenhängt. Katz möchte das Manuskript unbedingt verlegen lassen und fordert es vollständig an, doch leider ist Flynn mittlerweile verstorben und die restlichen Seiten sind nicht mehr auffindbar... . Mit ,,Das Buch der Spiegel" hat Chirovici eine außergewöhnliche Geschichte geschrieben, die mich vom Konzept überzeugt hat, aber ihr ganzes Potenzial leider nicht ganz ausschöpft. Ebenso wie Peter bekommt man als Leser zu Anfang des Buches die Seiten aus dem Manuskript zu lesen und wird genauso neugierig wie er auf den Ausgang der Geschichte. Mich hat hier gestört, dass sich vom Schreibstil her das Manuskript vom übrigen Text des Buches überhaupt nicht abhebt und so bei mir gar nicht das Gefühl aufkam, dass wirklich jemand anders dort etwas geschrieben hat. Auch gibt es drei verschiedene Figuren, die aus ihrer Sicht erzählen, aber sich dabei von ihrer Art vorzugehen und nachzuforschen kaum unterscheiden. Zunächst lernt man Peter Katz kennen, der als Figur ein wenig farblos bleibt. Er gibt die Ermittlungen nach dem vollständigen Manuskript schnell an John Keller ab, der wie ein typischer Reporter mit aufwendigen und unkonventionellen Recherchen beginnt und dabei auch Leute aufsucht, die Flynn in seinem Manuskript erwähnt. Hier entstehen richtig interessante und spannende Begegnungen, bei denen man Dinge erfährt, die Flynn vorher ganz anders dargestellt hat. Generell hat Chirovici es geschafft, mich ständig durch die widersprüchlichen Aussagen und Darstellungen der Figuren auf falsche Fährten zu locken und mich immer wieder zu überraschen. Für mich hat dies gerade den Reiz an diesem Buch ausgemacht. Außerdem wird immer wieder thematisiert, wie unser Gedächtnis uns täuschen kann und wir manchmal Dinge anders in Erinnerung haben, als sie wirklich passiert sind. Insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten. Die ganze Zeit über ist eine gewisse Grundspannung vorhanden, so dass man kleinere Schwächen gut verzeihen kann. Gerne empfehle ich ,,Das Buch der Spiegel" weiter.

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