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Rezension zu
Das Erbe der Tuchvilla

In der Tuchvilla geht es aufwärts!

Von: Frankfurter Buchrezensentin
03.04.2017

In der Tuchvilla geht es aufwärts! Aufatmen in der Tuchvilla, Paul ist aus dem Krieg zurückgekehrt und übernimmt die Leitung der familieneigenen Tuchfabrik wieder von seiner kreativen und überaus tüchtigen Ehefrau Marie. Kitty die jüngste Schwester rät Paul, dass er Maries Selbständigkeit und Kreativität unterstützen sollte, schließlich hat sie den Betrieb mit Bravour und Einfallsreichtum durch Wirtschaftskrise und harte Zeiten geführt. Und das so, dass auch der eigensinnige Schwiegervater, Johann Melzer, der inzwischen verstorben ist, ihr großen Respekt dafür zollte. Paul nimmt sich den Rat der Schwester zu Herzen und richtet seiner Frau ein eigenes Modeatelier ein, mit dem Marie schnell Furore bei Augsburgs Damenwelt macht. Die Frauen der Familie wissen was sie wollen! Kitty, die junge exaltierte und künstlerisch veranlagte Schwester hat weniger Glück gehabt, ihr Mann, Alfons, ist gefallen. Die junge lebensfrohe Frau trägt schwer an diesem Verlust, auch wenn die Ehe sich zu Beginn wie eine Notlösung angeboten, hat, ist die verwöhnte Jüngste der Melzer-Kinder über diesen jähen Verlust am Boden zerstört. Kitty zieht deshalb vorerst mit ihrer Tochter Henriette, auch genannt Henny, die ihr unglaublich ähnlich ist, zurück in die Tuchvilla. Mama Melzer ist sehr glücklich darüber, nach dem Tod des Patriarchen und Familienvaters ist es ihr noch wichtiger geworden, all ihre Lieben wieder um sich zu haben. Besonders die Kinder im Haus, dazu gehören neben Henny auch Leo und Dodo die Zwillinge von Paul und Marie, tun ihr gut. Allerdings sieht sie Maries Berufstätigkeit und die Erfolge ihres Modeateliers mit gemischten Gefühlen. Für Alicia steht eine Ehefrau und Mutter in erster Linie dem Haushalt vor und kümmert sich um den Nachwuchs und deshalb überredet sie Paul, eine Gouvernante für die Kinder zu engagieren. Die böse Gouvernante sorgt für jede Menge Streit innerhalb der Familie Elisabeth, die mit ihrem kriegsversehrten Mann Klaus und dessen Eltern das Gut von Alicias Familie in Pommern bewirtschaftet und sich zu einen ganz anderen wenig standesgemäßen Mann hingezogen fühlt, empfiehlt eine gute aber verarmte adelige Freundin. Frau von Dobern gewinnt schnell das Vertrauen von Alicia Mälzer, hat aber wenig Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Kindern. Sie ist streng, sehr auf überalterte Konventionen bedacht und interessiert sich überhaupt nicht für das Glück der Kinder. Paul muss ständig zwischen den jungen Frauen der Familie und der Mutter schlichten, bis es zum Eklat kommt Kitty, Marie und die Kinder verlassen die Tuchvilla. Jede Menge Probleme und spannende Zeiten Anne Jacobs ist es auf sehr unterhaltsame Weise gelungen uns am Schicksal der Familie Melzer während der „goldenen Zwanziger“, eine spannende, aber auch fragile Zeit, Aufbruch in Kunst und Wissenschaft, ein neues Frauenbild, erste demokratische Versuche – aber auch Inflation, Arbeitslosigkeit und letztlich der Ruf nach dem „starken Mann“, teilhaben zu lassen. Besonders Paul ist dieses Mal sehr gefordert, eine Ehe wird auseinandergerissen, Kinder stehen dazwischen, ein Paar, das sich eigentlich sehr zugetan ist, gerät in eine tiefe Krise. „Mensch Paul, möchte man ihm zurufen, wach auf“, Du liebst doch Deine schöne junge Frau und hast so um diese Liebe gekämpft…. Fazit: Anne Jacobs ist mit „Das Erbe der Tuchvilla“ ein sehr kurzweiliger und unterhaltsamer historischer Roman aus der Zeit des 20. Jahrhunderts gelungen. Aufgrund der lebendigen Protagonisten gelingt ein sehr schöner Einblick in das Leben der Fabrikantenfamilie Mälzer, der mir sehr gut gefallen hat, weil er neben authentischen Figuren auch die Geschichte der vergangenen Zeit wieder aufleben lässt. Alle Liebhaber von Familiengeschichten werden mit der Tuchvilla-Trilogie ihre Freude haben, der Roman garantiert jede Menge vergnügliche Stunden! Ich empfehle aber, alle Bände der Reihe chronologisch zu lesen, um dem Familienleben und allen Akteuren folgen zu können. Ich freue mich auf eine Fortsetzung, liebe Anne Jacobs und hoffe, Sie sind schon dran und lassen uns nicht zu lange darauf warten!

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