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Rezension zu
Vernunft und Gefühl

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eintauchen in eine andere Zeit

Von: vielleser18
02.04.2017

Aufgrund des 200. Todestages der Autorin Jane Austen am 18.07.2017 hat der Manesse Verlag ihr erstes Werk "Sense und Sensibility" von Andrea Ott neu übesetzen lassen. Ihr gelingt es mit ihrer Übersetzung, mich einerseits in das viktorianische Zeitalter versetzen zu lassen, anderseits aber auch, trotz der beibehalten geschliffenen, verschnörkelten Sprache und Sätze, mich darin wohlzufühlen, es mit Genuss lesen zu können, da es trotz aller Widesprüchlichkeit auch eine moderne Sprache ist, derer sie sich bedient. Diese Ausgabe von "Vernunft und Gefühl" erschien am 13.03.2017 mit einem hochwertigen, ansprechendem und hochglänzendem Schutzumschlag. Zum Inhalt: Temperamentvoll und leidenschaftlich, ist Marianne Dashwood das genaue Gegenteil ihrer älteren Schwester, der beherrschten und vernünftigen Elinor. Dass sich Marianne Hals über Kopf und natürlich unglücklich in den begehrten Frauenschwarm John Willoughby verliebt, erstaunt daher niemanden. Aber auch Elinor erlebt mit dem Mann ihres Herzens eine böse Überraschung, denn «ihr» Edward Ferrars hat einer anderen die Ehe versprochen. Gemeinsam lernen die ungleichen Schwestern mit ihrer Enttäuschung zu leben und nach einer dramatischen Zuspitzung der Ereignisse den Standpunkt der jeweils anderen besser zu verstehen. In der Neuübersetzung von Andrea Ott erstrahlen geschliffener Witz und lebendige Dialoge dieser beliebten Klassikerin in frischem Glanz. (Quelle; https://www.randomhouse.de/Verlag/Manesse/37000.rhd) Meinung: Ich habe mich lange an keinen Klassiker mehr herangetraut. Und habe damit eindeutig etwas verpasst. Schon gleich von Anfang an konnte mich das Buch fesseln. Es steckte nicht nur voller Liebe und Herzensleid, immer wieder gab es feinen Humor, ja, manchmal sogar satirische Dialoge, die mir ein unheimliches Lesevergnügen bereitet haben. Dazu wurde man in ein andere Zeit versetzt, in ein viktorianisches, steif anmutendes Jahrhundert, das so ganz anders ist als unser heutiges. In dem - in den höher gestellten Kreisen - steife und feste Konventionen galten. Dennoch waren auch damals die Menschen entweder temperamentvoll, leidenschaftlich, ernst, vernünftig, hinterhältig, egoistisch, selbstlos, traurig, kühl, besorgt, verliebt, schwatzhaft, geizig oder verschwenderisch. Und das sehe ich als große Kunst Jane Austens an, sie hat Protagonisten mit einer ganzen Breite an Gefühlen erschaffen, die so verschieden auch sein mögen, untereinander in dieser Geschichte zusammen gehören, zusammen agieren, so dass der Leser gefesselt wird. Es sind die widersprüchlichsten Charaktere, die hier die Essenz ausmachen, dennoch schafft die Autorin einem beim Lesen immer wieder zu überraschen, immer wieder gibt es neue Wendungen, neue Aktionen, in denen man als Leser regelrecht mitfiebert, bangt und hofft. Ich habe mich jedenfalls bestens unterhalten gefühlt, bin in diese Zeit eingetaucht, habe mit Elinor und Marianne gefühlt und gelitten, habe mich an den Dialogen erfreut und habe mich auch einige Male über die humorigen Spitzen in diesem Roman amüsiert. So habe ich das immerhin über 400 Seiten starke Werk innerhalb kürzester Zeit ausgelesen. Nicht umsonst ist das Buch, dass das erste Mal 1811 veröffentlicht worden ist, seit nunmehr 200 Jahren immer wieder neu aufgelegt worden. Mir hat auch das angehängte Nachwort von Denis Scheck gefallen der das Buch und die Autorin nicht nur zeitlich eingeordnet hat, die Autorin beleuchtet und manche kritischen Stimmen über das Werk (hier geht es um die fehlenden geschichtlichen bwz. politischen Bezüge in Austens Werken) mit eingeflochten hat, insbesondere aber seine sehr positven Ansichten über das vorliegende Werk. Fazit: Das Buch erlaubt beim Lesen ein eintauchen in eine andere Zeit. Es geht um Liebe und Leid, gespickt mit Humor und Satire. Vernunft contra Gefühl - genial formuliert, fesselnd geschrieben und zum 200. Todestag von Jane Austen vom Manesse Verlag neu übersetzt und aufgelegt.

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