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Rezension zu
Ein Jahr auf dem Land

„Erst hat man eine Art von Leben und dann ein völlig anderes.“

Von: 100.Geschichten
17.03.2017

Entspannt und leise kommt der neue Roman von Anna Quindlen, wie an einem sonnigen Morgen, daher. Unaufgeregt und nah mit der Realität verbunden, erzählt die Autorin die Geschichte von Rebecca Winter – lange nach der Scheidung und Auszug ihres Sohnes. Wegen akuten Geldsorgen mietet sich Rebecca ein Häuschen auf dem Land und vermietet ihre Wohnung in New York City. In der Provinz schließt sie Freundschaften mit der Ladenbesitzerin Sarah und dem Dachdecker Jim. Rebeccas Kontostand tendiert gegen Null – beschleunigt durch Ausgaben für das Pflegeheim ihrer Mutter und keinerlei Einnahmen für ihre Kunstfotodrucke. Mit welchen sie vor Jahren noch viel Geld verdiente und sie in der Kunstszene bekannt wurde. Eine mysteriöse Fotomotiventdeckung und die Zusammenarbeit mit Jim geben Rebeccas Kontostand eine neue Entwicklung und nicht nur dort geht es aufwärts … „aber das kam später“ Lieblingszitate: „Was man von außen für Glück hielt, erwies sich oft als Illusion.“ „In einer Aussicht kann man nicht schlafen, nicht heiß duschen, keinen Kaffee kochen.“ „Was ihr in New York leger und praktisch vorgekommen war, wirkte hier so hochherrschaftlich wie ein Ballkleid.“ Fazit: Es war mein erstes Buch von der Autorin und bin positiv überrascht.Ich musste mich an ihren Erzählstil in den ersten 30-40 Seiten erstmal gewöhnen. Mit jeder Seite, welche ich umblätterte, verliebte ich mich allerdings in die Art und Weise wie Anna Quindlen schreibt. Die Kapitelüberschriften und Enden waren für mich neu, aber sehr erfrischend. Wie in einem Drehbuch wird in der Kapitelüberschrift angedeutet um welche Szene es sich handelt. Beispiel: „Der Hund kommt – und geht auch wieder“ und viele Kapitel enden auf „aber das kam später“. Und ich muss sagen, mir hat das sehr gefallen. Für mich war es ein erzählerisches Mittel, um sich näher mit der Geschichte verbunden zu fühlen. Die Geschichte an sich ist völlig unspektakulär und genau deswegen ist sie so nah an der Realität, dass es einfach nur schön ist, den Weg mit der Protagonistin zu gehen. Das wir alle im Laufe unseres Lebens Erfahrungen sammeln und vor allem daraus unsere ganz persönliche „Weisheit“ ziehen, wird in diesem Roman deutlich gemacht. Es ist ein Resümee über die Ehe und deren Scheitern. Das Mutter-Tochter-Verhältnis und dessen Auswirkungen für das gesamte Leben. Ein Abschied nach dem Anderen, aber jedes Mal wieder ein Neubeginn. Ich empfehle dieses Buch vor allem Frauen, die vor einem solchen Neuanfang stehen. Der stille Roman weckt Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und in die Wendungen des „Schicksals“ ohne auch nur eine Spur von Kitsch oder Esoterik zu enthalten. Er entspannt. Lässt schmunzeln, hoffen, vertrauen und lieben. Rundum schön. Ich bedanke mich beim Verlag, dass sie mir das Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Dies hat meine persönliche Meinung in keiner Weise beeinflusst.

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