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Rezension zu
Bis ans Ende der Geschichte

Das klingt noch lange nach

Von: Seite 101
14.03.2017

Ich nehme dieses Buch in die Hand und allein der Einband sagt mir eigentlich, dass kann ja nur eine leichte Liebeslektüre von Autorin Jodi Picoult sein. Blaue, verspielte Zweige auf einem cremefarbenen Hintergrund. Zwei Vögelchen, die sich anschauen. Verspielte Schrift beim Titel des Buches. Auch der Klappentext verrät nicht viel. Nur das ich die Geschichte von Sage Singer geboten kriege, die Bäckerin ist und eine ungewöhnliche Freundschaft beginnt. Ja, genauso startet das Buch. In einer Trauergruppe. Da ist der Stoff schon nicht mehr ganz so leicht. Es wird über Verstorbene geredet, wie jeder mit der Trauer umgeht und wie man sie bewältigt. Dabei hat jeder seinen ganz eigenen Weg. Und die Freundschaft zwischen Sage Singer und Josef Weber nimmt seinen Anfang. Und obwohl Josef fast schon ihr Uropa sein könnte, verstehen sie sich sehr gut. Auch hier ahne ich noch nicht, wohin sich die Geschichte entwickelt. Bis zum großen Knall. Josef offenbart Sage, er sei ein SS-Soldat gewesen, habe Juden getötet und wolle nun selbst sterben. Uff, ich musste beim Lesen kurz schlucken, denn nun begann die Geschichte. Ziemlich passend ab Seite 100. Und ich las. Seite um Seite baut Jodi Picoult die Geschichte auf. Sehr sensibel und mit dem richtigen Spagat zwischen Nähe und Distanz zum Thema 2. Weltkrieg und Judenverfolgung. Die Autorin gibt jedem Protagonist Raum seine Sichtweise zu schildern. Ich bin zwischen den einzelnen Charakteren hin- und hergerissen. Bekomme Empfindungen und Gefühle mit, und hinterfrage auch stets meine Sicht und mein Verständnis der Geschehnisse. Verjährt Schuld? Wer hat Schuld, kann man solche Verbrechen vergeben und wer sollte diese Taten vergeben? Ein ergreifendes und packendes Buch, welches an die menschliche Moral appelliert und es schafft, noch lange in einem nachzuklingen. Ganz klar 5 Eselsöhrchen von mir und eine noch viel klarere „Must-dringend-Read-jeder“-Leseempfehlung.

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