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Rezension zu
Mein Herz und deine Krone

Humorige, aber leider auch sehr zähe, viel zu lang geratene royale Love Story, die gut und gerne 300 Seiten kürzer hätte erzählt werden können

Von: Happy-End-Buecher.de-Nicole
06.03.2017

Rebecca Porter ist Amerikanerin, doch nun lebt sie für eine Weile in England und geht dort zur Uni. Besonders schwer fällt Rebeccas Zwillingsschwester Lacey der Abschied, doch insgeheim ist Rebecca froh, nun auch mal auf eigenen Füßen stehen zu können. An der Uni in Oxford, studieren Sprösslinge der britischen High Society und sogar der Prinz of Wales, Nicholas, höchstpersönlich. Dieser zeigt so gar keine königlichen Allüren- im Gegenteil! So freunden sich Rebecca und Nicholas schnell miteinander an, verbringen viele Abende gemeinsam vor dem Fernseher und genießen es, schlechte Serien zu schauen. In Sachen Liebe sieht es dagegen eher mau aus; zwar hat Rebecca eine lose Affäre mit einem von Nicks engsten Freunden, doch der Mann, der sie wirklich interessieren würde, kommt nicht in Frage. Schließlich ist Rebecca als bürgerliche Amerikanerin wohl kaum die geeignete Wahl für einen Prinzen, oder? Und dennoch stellt Nick ihr sogar seinen Bruder Freddie vor, der sich als überschäumender und witziger Freund entpuppt und sogar das Herz von Rebeccas Schwester Lacey schneller schlagen lässt. Während Freddie darauf drängt, dass Nick die geheime Beziehung zu Rebecca öffentlich machen soll, zögert Nick. Zu groß ist die Furcht vor schlechter Presse, denn bereits seine Mutter bekam einst schlechte Schlagzeilen, die ihren Seelenleben alles andere als gut taten. Und plötzlich ist ihre Beziehung in Gefahr… Zugegeben, mich hat zunächst der Romantitel zum Lesen dieses Buches verlockt, denn ich erhoffte mir eine ähnliche, süße und romantische Story, wie einst in der Hollywoodromanze „Ein Herz und eine Krone“, mit Audrey Hepburn und Gregory Peck. Übrigens, ein sehr empfehlenswerter Film für alle Fans von royalen Storys. Es scheint mir, als habe das Autorenduo Heather Cocks und Jessica Morgan, den wahren Prinz of Wales nebst jetziger Frau, als Vorlage zu diesem Roman genommen, was durch das Nachwort besonders klar wird, doch finde ich es immer etwas bedenklich, Personen aus dem wahren Leben und ihre Beziehungen untereinander zum Thema zu machen, weil man ihnen kaum gerecht werden kann- es sei denn, man würde sie persönlich kennen. Trotz des etwas veränderten Stammbaumes, vor Beginn dieses Romans gedruckt, und ausgetauschten Namen, hat man stets die echten Royals vor Augen beim Lesen, die einem als Leser fast schon leid tun können, denn das Bild dass das Autorenduo von der hochadligen Familie zeichnet, ist zum Teil alles andere als schmeichelhaft. Lediglich die Queen kommt relativ gut weg, allerdings gilt das weniger für Nicholas und Freddies Eltern. Während die Mutter dement und zurückgezogen von der Gesellschaft vor sich hinvegetiert, versucht der Vater mit allen Mitteln die Presse zu manipulieren und ist als ein sehr lieblos wirkendes Elternteil beschrieben. Und auch die Prinzen Freddie und Nick sind keiner Kinder der Traurigkeit. Freddie schläft sich durch die High Society und lässt kein Fettnäpfchen aus, um in der Presse ungünstig wegzukommen, wohingegen Nick fürchterlich unentschlossen und zum Teil memmenhaft wirkt in seinem Verhalten. Zugegeben, bei einem solchen Vater mag das nachzuvollziehen sein, doch ist er als ein so großer Zauderer beschrieben, dass ich es schwer fand, ihn überhaupt zu mögen. Auch bei Rebecca und ihrer unmöglichen und peinlichen Schwester Lacey erging es mir nicht anders. Alkoholexzesse werden gefeiert, die fast vermuten lassen, dass die beiden Schwestern eine Karriere als Alkoholiker ins Visier genommen haben und dazu springen die beiden munter durch die verschiedenen Betten williger Jungs, ohne sich einen Kopf darüber zu machen. Okay, ich weiß mittlerweile, dass in vielen britischen Romanen herzlich gern und oft gezecht wird, doch muss ich das ja trotzdem nicht mögen oder tolerieren. Ich finde es schade, dass die Autoren ihrer Vorbildfunktion an jüngere Leser nicht so wirklich gerecht werden. Die Liebesgeschichte zwischen Rebecca und Nick erstreckt sich über einen Zeitraum von fast sieben Jahren und man wird als Leser Zeuge einer schwierigen Beziehung, die vor allem von der Presse hungrig beäugt wird. Gut fand ich beschrieben, wie schonunglos, ungerecht und hart die Presse mit dem Paar umgeht. Man kann sich in diesen Momenten gut in die Protagonisten hineinversetzen und ihre Verzweiflung, Ohnmacht und Wut nachvollziehen. Und auch den humorigen Unterton, den das Autorenduo anschlug, gefiel mir sehr. Besonders mochte ich die beschriebene Kennenlernphase von Rebecca und Nick, die mir einiger Schmunzler enlockt hat. Da die Dialoge zwischen Haupt und Nebenfiguren so lebhaft und witzig blieben, war für Unterhaltung definitiv gesorgt, doch leider trat die Handlung viel zu oft auf der Stelle und es geschah nichts, außer, dass sich das Paar zofft oder mit Freunden feiert. Daher habe ich mich trotz gewisser unterhaltsamer Momente, dennoch durch diese Story quälen müssen. Lediglich der humorige Unterton hat dafür gesorgt, dass ich dem Roman dennoch 3 von 5 Punkten verliehen habe, denn mit ihren 700 Seiten ist die Story viel zu lang und stellenweise sehr zäh geraten. Zudem konnte ich mit dem Heldenpaar einfach nicht warm werden. Kurz gefasst: Humorige, aber leider auch sehr zähe, viel zu lang geratene royale Love Story, die gut und gerne 300 Seiten kürzer hätte erzählt werden können.

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