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Rezension zu
HALF BAD – Das Dunkle in mir

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein wahnsinnig geniales Buch!

Von: Sue Timeless aus Mönchengladbach
07.05.2014

Meine Meinung: Ich gestehe, ich bin auf dieses Buch alleine schon wegen des Covers aufmerksam geworden. Dieses wabernde Blut, dass beim näheren hinsehen ein Gesicht ergibt...total genial. Dann der Klappentext: Hexen, Schwarz und Weiß, Gut und Böse... Das klang für mich äußerst vielversprechend und spannend. Was soll ich sagen, meine Erwartungen an das Buch wurden noch bei weitem übertroffen. Wenn man sich erst einmal an den "irgendwie anders" Schreibstil von Sally Green gewöhnt hat, fesselt einen die Geschichte um den Halfcode (Mischling aus Weißer Hexe und Schwarzem Hexer) so gewaltig, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. So ging es mir zumindest. Aber worum geht es eigentlich? Der Hauptprotagonist Nathan ist ein ungewolltes Kind, selbst als Baby meidet man es ihn anzusehen. Eigentlich sollte es ihn gar nicht geben. Nathan wurde von einer weißen Hexe geboren, aber sein Vater ist der grausamste und böseste schwarze Hexer den es gibt. Nachdem sich Nathans Mutter selbst umgebracht hat, wächst er gemeinsam mit seinem Bruder Arran und seiner Schwester Jessica bei seiner Großmutter auf, die ihn versucht auf das Leben vorzubereiten und immer das Gute in ihm sieht. Genauso wie sein Bruder: »Nichts an dir ist böse, Nathan. Du wirst eine mächtige Gabe haben, aber erst, wie du sie einsetzt, entscheidet, ob du gut oder böse bist.« Nathans Halbbruder Arran in »Half Bad« Der Rat der weißen Hexen, die jegliche Gesetze aller Hexen bestimmen, machen Nathan das Leben allerdings sehr schwer. Immer wieder werden neue "Bekanntmachungen" an seine Großmutter geschickt, die ihn als "Halfcode" mehr und mehr in seinem Alltag einschränken. Nicht nur, dass er jedes Jahr zu einer "Einschätzung" vor dem Rat treten muss, in dem bestimmt werden soll, ob er ein weißer oder schwarzer Hexer ist, wird ihm bald auch der Umgang mit anderen weißen Hexen verboten und er darf nur noch genehmigte Orte aufsuchen. Nathan versucht sich auf seine leicht naive Art soweit es geht irgendwie anzupassen, er wird von Selbstzweifeln geplagt, da er furchtbare Angst davor hat, wie sein Vater zu sein. Was macht einen Menschen aber zu dem was er ist? Seine Abstammung? Sein Blut, oder seine Erziehung und seine Erfahrungen? Nathans Großmutter zieht ihn liebevoll auf, versucht ihm die Regeln seiner unfairen Welt zu verdeutlichen und glaubt immer an das Gute in ihm, doch als er durch eine weitere "Bekanntmachung" eine ehemalige Jägerin als Vormund bekommt und ab dem Tag wie ein Tier in einem Käfig gehalten wird, muss man sich doch fragen, ob die "Guten" weißen Hexen sich nicht gerade selbst ein Monster erschaffen. Die Frage, was ist Gut und was ist Böse wird für mich zum zentralen Thema in Sally Greens Geschichte. Die weißen Hexen, von denen man doch eigentlich Güte und Verständnis erwarten sollte, handeln oftmals in erschreckend grausamer Art und greifen immer und immer wieder auf Folter, Demütigung und unmenschliche Strafen zurück. Und das alles nur um einen bösen Hexer zur Strecke zu bringen? Auch wenn Sally Greens Schreibstil anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist, ist es der Autorin gelungen mich mitten in die Geschichte hinein zu ziehen und vielleicht gerade durch ihre Art zu schreiben zu einem Teil von Nathan zu werden. Schon im ersten Kapitel wird der Leser mit einem ungewöhnlichen "DU" angesprochen und wird in dem Moment selbst zu Nathan, handelt und denkt als er. (Zitat aus Teil 1: "Danach wollt ihr beide die Sache aus dem Film ausprobieren. Ihr stibitzt die große Streichholzschachtel aus der Küchenschublade und lauft damit in den Wald. Du fängst an. Du zündest das Streichholz an und hälst es zwischen Daumen und Zeigefinger,...") Aber schon im nächsten Kapitel wechselt die Autorin in die normale Ich-Perspektive. Man kann Sally Greens Art zu schreiben ganz sicher nicht als blumig, oder bildhaft beschreiben, man hat eher das Gefühl sie lässt Nathan über manche Situationen, oder Orte berichten. Mit zum Teil sehr kurzen Sätzen wirkt Half Bad trotzdem nicht abgehackt, oder schlecht geschrieben. Ganz im Gegenteil, mich hat der Schreibstil Nathan näher gebracht. Nathan ist auf seine Art irgendwie kindlich naiv, wirkt zum Teil etwas langsam, wobei er alles andere als dumm ist, aber Schreiben und Lesen liegen ihm nicht und er schafft es auch einfach nicht diese Dinge zu lernen. Also liegt es für mich nahe, dass seine Geschichte auch seiner Art zu denken angepasst ist. Ich kann wirklich nur jedem Raten: Lasst euch auf die Geschichte ein, gebt dem Buch einige Seiten Zeit um sich an Sally Greens Art zu erzählen zu gewöhnen. Ihr werdet es nicht bereuen. Half Bad ist für mich ein absolut grandioses Buch gewesen. Eine wahnsinnig geniale Geschichte, die es schafft zu berühren, zu Schocken, mitzufiebern und erleichtert auf zu seufzen. Nathan ist ein liebenswerter Charakter dem ich die ganze Zeit gewünscht hätte, dass ihm endlich mal jemand hilft und er endlich seine Ruhe findet. Ich freue mich unheimlich darauf, dass dieses Buch nicht nur verfilmt werden soll, sondern auch fortgesetzt werden soll und ich hoffe, ich muss nicht allzu lange auf den nächsten Teil warten. Fazit: Für mich ein absoluter Geheimtipp und ein totales Highlight in diesem Jahr! Auf jeden Fall lesen! :) http://sue-timeless.blogspot.de

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