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Rezension zu
Das Haus in der Nebelgasse

Das Haus in der Nebelgasse

Von: Buchmomente
10.02.2017

Mich hat das Cover angezogen und der Klappentext neugierig gemacht – ich liebe historische Romane, erst recht, wenn sie in London spielen und geheimnisvoll klingen. Und meine Erwartungen wurden auch nicht enttäuscht – ich fühlte mich sehr gut unterhalten und bin in das historische London abgetaucht. Schon den Einstieg fand ich sehr gelungen – das Buch beginnt mit einem Text aus dem Jahre 1665, der sehr geheimnisvoll wirkt und viele Fragen offen lässt – dann springt man ins Jahr 1900 und lernt Matilda Gray kennen, eine junge Lehrerin, die für die damalige Zeit sehr modern lebt und sich nur wenig um Konventionen schert. Als Lehrerin soll sie eigentlich junge Frauen auf das Leben als Hausfrau vorbereiten, viel lieber aber lehrt sie sie Dinge über das Leben – als dann plötzlich eine Schülerin nicht mehr aus den Ferien zurückkommt und sie auch noch eine verschlüsselte Botschaft von ihr erhält, ist Matildas Neugierde geweckt, und sie macht sich auf die Suche nach Laura. Das Buch konnte mich wirklich von Anfang an fesseln und die Spannung im Laufe der Geschichte sogar noch steigern. Wie bei einer Schnitzeljagd kommt Matilda dem Geheimnis um Laura immer näher, immer wieder gibt es neue Hinweise, denen Matilda nachgehen kann. An der einen oder anderen Stelle war dann auch der Zufall behilflich, das aber konnte ich gut verschmerzen und hat das Lesevergnügen auch nicht getrübt. Matilda ist eine sehr sympathische Protagonistin, die ich gleich zu Beginn in mein Herz geschlossen habe. Nicht nur, weil sie so unkonventionell wirkt, sondern weil sie einfach pfiffig ist und Dinge nicht einfach hinnimmt. Aber auch die anderen Charaktere fand ich gelungen – vor allem Matildas Vermieterin Mrs. Westlake fand ich klasse. Sie ist Autorin und hat mit Anekdoten rund um ihre Romanheldin der ganzen Geschichte noch eine gewisse Leichtigkeit gegeben – ich zumindest musste bei Passagen, in denen Mrs. Westlake auftauchte, immer wieder schmunzeln, weil sie so liebenswert und lebendig erscheint. Gemocht habe ich auch den Historiker Stephen Fleming, den Matilda bei ihren Recherchen kennenlernt und der sie mit Rat und Tat unterstützt. Er hat das Herz am rechten Fleck und ist sehr hilfsbereit – auch wenn mich eine seiner Entscheidungen am Ende des Buches etwas zwiegespalten zurückgelassen hat. Gefallen haben mir vor allem die Beschreibungen des historischen Londons, die so lebendig waren, dass ich alles genau vor Augen hatte. Die Autorin hat sehr gut recherchiert und die Stadt zum Leben erweckt – nicht nur, was die Straßen und Gassen betrifft, sondern auch das Leben zur damaligen Zeit; lebendig und sehr authentisch hat die Autorin hier alles beschrieben – Angst vor langweiligen Schilderungen muss man wirklich nicht haben. Überhaupt ist der Schreibstil sehr leicht zu lesen, weil er eher einfach gehalten ist mit vielen Dialogen, die das Ganze nochmal mehr lebendig werden lassen. Mir persönlich war er zu modern und hat mir beim Lesen kein „historisches Gefühl“ beschert – rein vom Schreibstil hatte ich leider nicht das Gefühl, mich im Jahre 1900 zu befinden, sondern irgendwann in der Gegenwart – das fand ich ein wenig schade. Trotzdem empfehle ich das Buch gerne weiter, gerade auch, wenn man sich mal an das Genre „historischer Roman“ wagen möchte. Mein Fazit Ein durchweg spannender historischer Roman, in dem die sympathische Protagonistin ein Geheimnis lüftet und den Leser mitnimmt auf eine Schnitzeljagd durch das historische London. Durch den lebendigen Schreibstil sind die Seiten rasch dahingeflogen, außerdem habe ich die sympathischen Charaktere bei ihrer Suche gerne begleitet. Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen und empfehle es gerne weiter, vor allem auch an Leser, die sich mal an das Genre „historischer Roman“ wagen wollen.

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