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Rezension zu
Die Spiegelstadt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wunderbarer und würdiger Abschluss der Trilogie

Von: Hirilvorgul
28.12.2016

Es gibt Bücher, bei denen bedauert man einfach, dass ihre Geschichte zu Ende erzählt ist. Und das ist diese wunderbare Story um Amy und ihre Gefährten nun wirklich. Ich muss es jetzt gleich vorwegnehmen: der Schluss, den Cronin uns präsentiert, ist einfach wunderbar gelungen. Man überlegt die ganze Zeit, wie dieses ganze Leid und Grauen enden soll und wo der Autor wohl noch einen Funken Hoffnung für die Menschheit und auch den Leser hernehmen will. Und dann tut er es auf eine sehr schöne Weise, die es schafft, dass sich nach beinahe 3000 Seiten der Kreis schließt. Für mich ist diese Trilogie einfach ein tolles Leseerlebnis gewesen – auch wenn Teil 2 ein wenig schwächer war. Aber nun zu „Die Spiegelstadt“: Eingeleitet wird das Buch mit dem schon aus „Die Zwölf“ bekannten Prolog, der die bisherigen Geschehnisse in bibelähnlicher Erzählweise zusammenfasst. Das ist wirklich hilfreich, um sich nach der langen Pause wieder in die Handlung einzufinden. Und es macht Mut, dass die Menschheit irgendwie überlebt hat, denn die Schriften des ersten Chronisten werden weit in der Zukunft auf einer Tagung vorgelegt. Danach führt Cronin den Leser behutsam und mit einer sehr stillen Szene in die Handlung von Teil 3 ein, die mich sofort gefangen genommen hat. Die Handlung wird in zwei Strängen erzählt: der eine in der „Gegenwart“, in der die Menschen sich langsam wieder aus ihren befestigten Gebieten heraus wagen und beginnen, das Land zu besiedeln. Einige aber fürchten, dass die Gefahr durch die Virals noch nicht gebannt ist und versuchen, dem auf unterschiedlichste Art Rechnung zu tragen. Im anderen Teil der Handlung springt der Autor zurück in die Zeit 28 – 3 n.V. (was unserer Zeit 1989-2014 entspricht, was mir nicht klar war, aber interessant ist). Wir lernen Tim Fanning kennen, der ein halbwegs normaler, sehr intelligenter Jugendlicher ist, sich am College behaupten muss und sich leider in die falsche Frau verliebt. Zu allem Unglück erkrankt diese Frau auch noch unheilbar. Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf. Wir erfahren, wie es dazu kam, dass dieser junge Mann zum Ersten der Zwölf werden wird und warum er so einen gnadenlosen Feldzug führen wird. Diese beiden Handlungen laufen unweigerlich aufeinander zu bis hin zum großen Showdown, der seinem Namen alle Ehre macht. Cronin erzählt diese Geschichte nicht hastig. Er lässt sie sich entwickeln. Beim Leser ist immer dieses unterschwellige Gefühl, dass bald etwas ganz schreckliches passieren muss. Und dann – nach ca. der Hälfte des Romans – kommt der Tag Zero und von da an kann man das Buch eigentlich kaum noch aus der Hand legen. Bis hin zum endgültigen Abschied von liebgewordenen Charakteren und friedlichen Orten, die aus der Fantasie geboren sind und an denen der Autor seine Protagonisten gemeinsam mit dem Leser immer wieder kurz zur Ruhe kommen lässt. Ich werde sie vermissen: Amy und Peter, Michael und Alicia, Caleb und Sara und natürlich den Blumengarten und das Klavier. Ich kann nicht anders, als dem Roman 4,5 Sterne zu geben – ein klitzekleines bisschen fehlt an der Großartigkeit von „Der Übergang“, aber der ist eh unerreichbar. Eine hervorragend erzählte Dystopie in drei Teilen mit fantastischen Elementen, die ich jedem empfehle, der sich einfach in eine Story fallen und sich knapp 3000 Seiten lang von ihr gefangen nehmen lassen möchte. Fazit: Würdiger und stimmiger Abschluss der Trilogie, der beinahe an die Klasse von Teil 1 heranreicht.

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