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Rezension zu
Das Leuchten meiner Welt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine bewegende Geschichte über das Verlassenwerden

Von: Farbwald
27.12.2016

Vorsicht Spoiler! "An dem Tag, an dem ich die Kiste finde, weiß ich, dass meine Mutter tot ist." Sophia Khan, Das Leuchten meiner Welt, Diana Verlag, 1. Auflage, Seite 11 Mit dem Verlust ihrer Mutter kämpft die 15-jährige Irenie schon seit fünf Jahren. Damals kommt sie von einem gemeinsamen Urlaub mit ihrer Freundin und Nachbarin Celeste nach Hause und ihre Mutter ist nicht mehr da. Und von diesem Tag an, nimmt Irenie die Rolle ihrer Mutter ein, als diejenige, die sich um den Haushalt kümmert. Ihr Vater James und sie entfremden sich und an diesem Punkt setzt die Geschichte ein. Irenie findet eine Kiste mit Briefen ihrer Mutter. Getrieben davon, endlich herauszufinden, was ihrer Mutter Yasmeen zugestoßen ist, liest sie die Briefe und begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit. Aber nicht nur Irenie, sondern auch ihr Vater erzählt seine Sicht der Dinge. James nimmt uns mit zu jenen Tagen, an denen er Yasmeen kennen gelernt hat. Die wunderschöne Frau, die ihre Wurzeln in Pakistan hat, zieht ihn vom ersten Moment der Begegnung in ihren Bann. Und auch Yasmeen scheint von James angetan zu sein und die beiden heiraten, trotz eines recht großen Altersunterschieds. Dabei heraus kommt ihre Tochter Irenie, die ihre Mutter schon bald vergöttern wird. James berichtet aber auch von seinen Affären und Fehltritten, die man zunächst noch verurteilt. Doch je länger die Geschichte andauert und je tiefer man in das Leben der Eccles eintaucht, desto mehr fängt man an, die Familie und jeden Einzelnen von ihnen zu verstehen. Irenie, die schon als Kind erwachsen werden musste, erzählt zunächst die wunderschönen Seiten ihres Lebens mit ihrer Mutter. Sie haben eine innige Verbindung und die Tochter blickt zu ihrer Mutter auf. Doch Irenie hat auch mit den Geistern ihrer Mutter zu kämpfen, die Yasmeen in die Depression zwingen. So rettet die sechsjährige Irenie ihrer Mutter nach einem Selbstmordversuch das Leben und hält deren Kopf über das Wasser in der Badewanne. Schon vor dem Verschwinden der Mutter regelt Irenie also den Tag und unterstützt ihre Mutter, sodass James von der Krankheit seiner Frau und ihrem Alkoholkonsum bis zum Selbstmordversuch nur wenig mitbekommt. Aber zurück zu den Briefen, die Irenie findet, denn diese enthalten den Briefwechsel ihrer Mutter mit Ahmed Kakkezai. Und diese Briefe verhelfen Irenie zu einer neuen Sicht der Dinge, denn nun weiß sie nicht nur von den Affären ihres Vaters, sondern auch davon, dass ihre Mutter einen anderen Mann geliebt hat. Dieser jedoch hat, wie Yasmeen auch, jemanden anderen geheiratet. Nach einigen Nachforschungen in Amerika beschließt Irenie, die alles über die Vergangenheit ihrer Mutter herausfinden möchte, zu ihrer Familie nach Pakistan zu fliegen, um dort möglichst viel über Yasmeen herauszufinden. Dort muss sie die Erfahrung machen, dass ihre Großeltern nicht über das Leben ihrer Tochter sprechen möchten. Der Schmerz der Familie ist tief verwurzelt, sodass sie sich auf die Suche nach anderen Quellen macht und Baby Tamasha trifft, die Irenie so einiges zu erzählen weiß und auch von einem Tagebuch erzählt, das sie von ihrer Mutter habe. Außerdem erfährt Irenie, dass ihre Großeltern und auch die gesamte Familie der Frau von Ahmed, Mehrunissa, die Schuld am Tod Yasmeens geben. Auf einer Hochzeit in Pakistan trifft Irenie auf Mehrunissa und auch auf den Sohn von Ahmed und Mehrunissa und das Geheimnis wird vollends gelüftet. Mehr wird wie immer nicht verraten, denn ihr sollt schließlich das Geheimnis selber lüften können! Ein bisschen spoilern muss ich aber dennoch, denn so sehr ich mir während des Lesens ein großes, bedeutsames Geheimnis erhofft hatte, so wurde ich ein wenig enttäuscht. Das Geheimnis ist nicht besonders groß oder weltbewegend, bringt dem Buch aber dennoch die Wendung und Veränderung für die Charakter, die benötigt ist. Die Geschichte zu lesen war zwar nicht so einfach, wie ich es gewohnt bin. Häufig lese ich völlig überzogene Liebesgeschichten, um mich aus meiner eigenen Welt entführen zu lassen. In diesem Buch aber wird man in die Vergangenheit von Irenie und James mit genommen, die sich mit der Depression und Alkoholsucht Yasmeens auseinandersetzen mussten und mit dem plötzlichen Verlust eines geliebten Menschen. Diese Geschichte ist also weder besonders romantisch, noch besonders dramatisch, sondern einfach besonders ehrlich und lebensnah! Während des Lesens muss ich zugeben, dass mir die Dramatik und Spannung ein wenig gefehlt hat, aber nachdem ich das Buch nun gelesen habe, bin ich bewegt von der Tiefe der Charaktere und davon, was gerade Irenie in ihrem jungen Leben bereits durchmachen und leisten musste. Ich wurde von dieser Geschichte so emotional berührt, dass ich nun einfach so froh bin, dass ich sie lesen durfte, denn die Geschichte ist einfach echt - eine Geschichte wie das Leben sie erzählen würde!

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