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Rezension zu
Miss you

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mit den Protagonisten erwachsen werden.

Von: Chantal H
12.12.2016

Für "Miss you" habe ich sehr lange gebraucht, um es überhaupt anzufangen. Allerdings hätte ich nicht so lange gebraucht, wenn ich gewusste hätte, wie gut das Buch ist. Vorerst hatten mich die vielen Seiten des Buches abgeschreckt und die ersten paar Seiten waren nicht sehr überzeugend. Doch bald, als ich weitergelesen habe, fesselte mich die Geschichte immer mehr. Wie schon bereits erwähnt, war ich dem Buch sehr skeptisch gegenüber. So hatte ich auch erwartet, dass sich die beiden Protagonisten, Angus und Teresa, auffällig über den Weg laufen und die Geschichte vollkommen unglaubwürdig und unrealistisch sein würde, aber ein dickes Lob an die Autorin! - Ich wurde komplett vom Gegenteil überzeugt. Angus und Tess führen zwei komplett unterschiedliche Leben und begegnen sich nicht einmal so häufig wie erwartet. Es sind wenige und kurze Momente, die manchmal sogar deprimierend sind, weil man sich als Leser/in wünscht, dass die beiden sich endlich mal länger unterhalten. Aber nichts geschieht. Darüberhinaus steht die Liebesbeziehung zwischen Angus und Tess gar nicht wirklich im Vordergrund, ich hatte sogar das Gefühl, dass ihre Liebe nur als Nebensache dasteht, denn die Vorgeschichten der beiden sind genauso interessant wie das abschließende Ende. Tess und Angus leben beide in England und schon bald sogar in der selben Straße, dennoch begegnen sie sich nie. Beide haben im Laufe ihres Lebens einen Menschen verloren und quälen sich von da an mit verschiedenen Gefühlen. Der Leser/Die Leserin erlebt mit wie die beiden erwachsen werden, sich mit verschiedenen Problemen auseinander setzen, Familien gründen bzw. versuchen sässig zu werden und wie sie mit der Liebe umgehen. Dies klingt kitschiger, als es eigentlich ist. Die beiden versuchen noch mit 30 sich selbst zu finden und haben stets Zukunftsängste. "Miss you" ist ein Buch, welches sich mit allen Aspekten des Erwachsensein auseinandersetzt. Man kann es entspannt lesen und wunderbar miterleben wie die zwei sich ganz langsam finden. Das Buch beinhaltet viele beeindruckende Dinge. Kate Eberlen hat genau darauf geachtet, welches Zeitalter es ist, was dazu führt, dass man sich eben in diese Zeit hineinversetzt fühlt. Es sind immer wieder kleine Details, die die Geschichte so besonders machen. So gab es früher beispielsweise keine Smartphones und genauso war das Asperger-Syndrom noch kaum erforscht. Was mich zu einem Charakter bringt, der mich sehr interessiert hat. Teresas Schwester, Hope, leidet am Asperger-Syndrom. Allerdings ist dies nicht von Anfang an bekannt, wodurch Tess nach dem Tod ihrer Mutter ziemlich viel zu verkraften hat. Hope ist nämlich ein ziemlich anspruchvolles Kind. Was mich daran allerdings fasziniert ist, dass das Syndrom sehr gut erfasst ist, ohne es überhaupt gründlich beschrieben zu haben. Im Großen und Ganzen hat mich der Roman wirklich positiv überrascht. Ich empfehle es jedem ab 16 Jahren und jedem, der sich für Familiendramen und Liebesgeschichten interessiert.

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