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Rezension zu
Wer war Alice

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Sehr schönes Hörbuch, am besten mit dem Buch zusammen zu genießen

Von: Natascha Bücherjunkies
05.12.2016

Bei dieser Geschichte habe ich zum Hörbuch analog das Buch gelesen. Das Buch erhaltet ihr übrigens »hier« - für mich eine vollkommen neue Erfahrung, denn normalerweise entscheide ich mich für das eine und gegen das andere. Wer war Alice ist keine von ein und dem selben Erzähler am Stück erzählte Geschichte, sondern erschließt sich dem Leser Stück für Stück durch diverse analoge oder digitale Schriften und Nachrichten. So erfahren wir durch den Briefverkehr des Professors, welches Interesse er am Tod der jungen Frau hegt, durch Twittermeldungen und SMS, wer Alice Salmon eigentlich war und durch diverse Blogeinträge und Kommentare, welche Menschen sie zu Lebzeiten umgaben. Sie alle haben ein unterschiedliches Bild von ihr. Im Buch ist es mir recht schwer gefallen, alles einzuordnen und den Sprüngen zu folgen. Die Spannung baute sich langsam auf und alles schien mir ein klein wenig gestreckt. Das Hörbuch hatte ich allerdings in gekürzter Form und viele eher langweiligen oder leicht unwichtigen Passagen waren kurzerhand gestrichen. Das rückte alles in ein anderes Licht und Spannung konnte sich viel schneller aufbauen. Ohne das Buch in geschriebener Form wäre es mir jedoch an vielen Stellen schwer gefallen, der Handlung zu folgen, da ich nicht optisch vor mir hatte, ob es sich hier nun um einen Brief handelt, eine Twittermeldung, oder einen Zeitungsbericht. Beides hat also ganz klar Vor- und Nachteile. Die Geschichte selbst ist ziemlich verworren und nicht nur einmal wird der Leser ganz klar auf eine falsche Spur geführt. So weiß man tatsächlich bis zum Ende nicht, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt. Wer hat Alice getötet? Frei nach dem Prinzip Bäumchen wechsle dich habe ich jeden in der illustren Runde mindestens einmal für den Täter gehalten. An sich gefällt es mir sehr gut, wenn die Spannung so lange aufrecht gehalten wird, doch mir kam es ein wenig zu durchdacht und durchkonstruiert vor. Zu unrealistisch. Die Charaktere bildeten auch keine Ausnahme. Ich fand sie allesamt recht flach gehalten und die einzige Funktion, die sie haben ist es, den Leser auf falsche Spuren zu führen. Passt etwas nicht ins Bild, wird einfach ein weiterer Faktor mit in die Geschichte gewoben, bis es passend ist.. Alles in allem finde ich den Ansatz wirklich fantastisch ein Buch über diverse Schriftstücke aufzuziehen. Ich sehe aber leider ein viel größeres Potential in der Idee und hätte mir mehr Tiefe und weniger offensichtliches Konstrukt gewünscht. Als Buch alleine war die Geschichte ganz nett aber stellenweise langatmig und langweilig. Das Hörbuch auf der anderen Seite war fast durchgehend spannend, zur gleichen Zeit jedoch unheimlich verwirrend. Eine Mischung aus Print und Hörbuch ist für diese Geschichte definitiv optimal und auch der Grund, weshalb dieses Buch bei mir so gut abschneidet. Alleinstehend hätten das Buch und Hörbuch wohl nicht so gut abgeschnitten.

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