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Rezension zu
Böser Samstag

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Frieda ermittelt auf eigene Faust

Von: Elke Heid-Paulus
22.11.2016

In „Böser Samstag“, Band sechs der auf acht Teile angelegten Krimireihe des englischen Autorenpaars Nicci Gerard und Sean French, werden wieder einmal die Dienste der Psychotherapeutin Frieda Klein benötigt. Sie soll Hannah Docherty begutachten, eine junge Frau, die seit dreizehn Jahren in psychiatrischer Sicherheitsverwahrung untergebracht ist. Ein Fall der für Schlagzeilen sorgte: sie soll ihre Mutter, ihren Stiefvater und ihren Bruder zweifelsfrei getötet haben. Die Begegnung mit der vermeintlichen Mörderin erschüttert die Therapeutin, denn diese wurde offenbar in dieser Einrichtung nicht nur mit hochdosierten Medikamenten ruhiggestellt, sondern auch, wie die Male auf ihrem Körper vermuten lassen, brutal misshandelt. Obwohl es Frieda kaum gelingt zu Hannah durchzudringen, gerät sie nach dem Gespräch ins Zweifeln. Hat die Polizei vielleicht bei der Ermittlung geschlampt? Um das herauszufinden begibt sich Frieda auf gefährliches Terrain und ermittelt auf eigene Faust gegen alle Widerstände. Allerdings ohne zu bedenken, dass sie damit dem wirklichen Mörder in die Quere und gefährlich nahe kommt. Ein neuer Kriminalroman mit Frieda Klein hat immer etwas von einem Wiedersehen mit alten Bekannten an sich. Man ist mit der Hauptfigur vertraut und kennt auch die Menschen in ihrem persönlichen Umfeld. Und es ist nicht nur der jeweilige Fall, der Spannung generiert, sondern auch die Innenansichten der Personen und die Reflexionen der Hauptfigur. Dazu dann noch die atmosphärischen Beschreibungen der englischen Metropole – alles in allem ein Gesamtpaket, das stimmig ist. Irreführend finde ich allerdings die Bezeichnung „Thriller“, denn die Autoren haben mit Frieda eine Hauptfigur geschaffen, die in der typischen Art der klassischen englischen Hobbydetektive ermittelt. Das Herz auf dem rechten Fleck, eher unkonventionell und aus dem Bauch heraus, aber jederzeit sympathisch. Der Fall an sich ist eher konventionell gestrickt, wartet aber mit diversen unerwarteten Wendungen und Finten für den Leser auf, sodass man durchaus von einer spannenden und logisch konstruierten Story sprechen kann. Natürlich kann man „Böser Samstag“ auch dann lesen, wenn man die anderen Bände der Reihe nicht kennt. Wesentlich interessanter und auch spannender ist es allerdings, nicht nur die Protagonistin Frieda Klein, sondern auch die einzelnen, wiederkehrenden Charaktere, die zu Friedas Universum gehören, in ihrer Entwicklung im Lauf der Zeit zu beobachten.

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