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Rezension zu
Böser Samstag

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Der sechste Fall um & mit Frieda Klein

Von: Kaisu
18.11.2016

In das Leben von Frieda Klein scheint endlich Ruhe eingekehrt zu sein. Die bösen Geister der Vergangenheit sind vertrieben und kümmern sich um ihre eigenen Sachen. Naja, zumindest fast alle. Der ein oder andere trampelt dann doch mal gerne auf den Nerven der Psychologin herum und versucht sie so aus ihrem kuscheligen Nest hervorzulocken. Besonders Levin, ein alter Bekannter, ist in der Hinsicht sehr konsequent und will ihren Spürsinn auf einen seltsamen Fall loslassen, der es in sich hat. Es geht um die Dreißigjährige Hannah Docherty. Vor über zehn Jahren hat sie ihre Familie kaltblütig ermordet und sitzt seitdem in einer psychiatrischen Klinik namens Chelsworth Hospital. Ein Name „der, den Leuten einen ganz eigenen Angstschauer einjagte, wenn sie ihn hörten.“[S.37] und so auch Frida Klein. Sie nimmt den Auftrag widerwillig an. Die Neugierde ist einfach zu. Gefallen hin oder her. Sie will die Frau sehen, die von jetzt auf gleich zu ausgerastet ist und schauen, ob sie sich noch an den Vorfall erinnern kann. Manche Menschen möchten nämlich nicht, dass sie sich erinnert. Kaum hat Frieda die total verstörte Frau besucht, ihre Umgebung, sowie ihren Zustand gesehen und sich größtenteils in die Hintergründe hinein gelesen, ist sie sich sicher: Diese Frau ist unschuldig. Der wahre Mörder läuft noch frei herum und erfreut sich seines Lebens. Doch wie beweisen? Vor allem, wenn alle Welt von der Schuld überzeugt ist und alle Hinweise auf Hannah hindeuten? Nun, Frieda beginnt Fragen zu stellen und besucht die Menschen, die Hannah vor ihrer Tat bereits kannten. Langsam fängt die Fassade der 100prozentigen Schuld an zu bröckeln und ruft Gegner auf den Tagesplan, die sich nicht mit bösen „Hör auf!“ Briefchen zufrieden geben. Hier wird schärferes Geschütz aufgefahren. Da ist es praktisch, wenn man „gute Freunde“ hat, die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen und bei seinem eigenen Standpunkt stärken. Alte bekannte Gesichter kommen hier also auch zu Wort und man hat wieder die ganze Familie um sich. Auch wenn der ein oder andere erst einmal Galle spucken muss. „Du hast dich verbrannt, und dann noch einmal, und trotzdem kehrst du immer wieder zum Feuer zurück. Ich begreife das nicht.“ [S. 50] Dem kann man als Leser eigentlich nur zustimmen. Aber genau das macht ja den Charakter von Frieda aus. Sie mag noch so ruhig und besonnen wirken. Wenn sie der Meinung ist, sie kann einem Menschen mit ihrer Tat oder besser gesagt dem aufreißen alter Wunden helfen, dann macht sie das. Leid hin oder her. Schuld oder Unschuld ist ihr dann doch wichtiger. Etwas, was ich an der londonverrückten Psychologin so mag. Alles in allem hat mir dieser sechste Band der Reihe sehr gut gefallen! Da man nun alle Figuren einigermaßen gut kennt, wird auf diese Punkte kaum eingegangen und baut auf dem Vorwissen auf. So kann man sich voll und ganz auf den Fall von Hannah konzentrieren, der es wirklich in sich hat. Man weiß nämlich auch selbst lange Zeit nicht, auf wessen Seite man sich stellen soll. Lesenswert! Wer die Reihe nicht kennt: Sofort anfangen! Wer London liebt, muss sie sowieso lesen!

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